1 | Schwarz ist die Welt

129 8 0
                                    

*Achtung - Diese Geschichte enthält teilweise brutale Gewaltszenen*

     ›Schmerz durchströmt meinen Körper.
Alles ist Schwarz. Alles ist Schwarz und trostlos. Den Betonboden unter meinen tauben Knien spüre ich Gott sei Dank kaum noch. Meine Augen sind geschlossen und mein Körper blutet. Bei jeder Bewegung höre ich das klirren der Ketten, die mich am Rande der Erlösung festhalten und meine Handgelenke wund gescheuert haben. Beim Öffnen meiner Augen sehe ich eine Welt voll mit Hass, Leid und Schmerz. Ich höre seine Schritte, die mich langsam umkreisen. Ich spüre seinen Blick, wie er mich ansieht und sich überlegt welche Grausamkeit er mir als nächstes antun wird. Ich hoffe er tötet mich bald, denn ich ertrage es nicht mehr lange wie ein Tier angekettet zu sein, gequält zu werden und zu leiden.‹

     »Ich werde dich nicht töten, ich werde dich leiden lassen Garolt.«
Er nimmt einen Tausendfüßler aus einem Behälter und zeigt ihn Garold, hält ihn vor sein Gesicht. Garolts Panik und Angst ist deutlich in seinem Gesicht zu sehen. Ein Schweißtropfen fließt seine Stirn hinab und tropft auf den Boden.
     »Wieso tust du das mit mir?« sagt Garolt verzweifelt und mit Angst erfüllt.
Der Mann schaut ihm tief in seine braunen Augen und sagt mit einem breiten Grinsen im Gesicht:
     »Weil ich es genieße dich leiden zu sehen.«

Er packt Garolts Kopf mit einer Hand und führt den Tausendfüßler mit der anderen in sein Ohr hinein. Der Tausendfüßler krabbelt mit seinen kleinen beweglichen Beinen hinein und Garolts Schrei schallt im gesamten riesigen Lagerraum. Er zuckt und zittert wie verrückt, als wäre er besessen. Der Schmerz in seinem Ohr wird unerträglicher je weiter der Tausendfüßler vordingt. Der Mann holt ein Foto aus seiner Hosentasche und hält es vor Garolts Augen. Garolts Blick ändert sich schlagartig, seine Augen sind weit geöffnet und er brüllt ruckartig mit Hass und Schmerz erfüllt auf den Mann los. Die Ketten an seinen nach außen hin gestreckten Armen spannen sich und Garolts Blick wechselt hin und her zwischen dem Foto und dem Gesicht des Mannes vor ihm. Auf dem Foto zu sehen ist Garolts Schwester Nicole, die halbnackt und mit Blut bedeckt auf dem Boden liegt, neben ihr der selbe Mann, der Garolt diesen Alptraum durchleben lässt.

Seine Wut überkommt ihn und er schreit:
     »Ich werde dich umbringen! Ich töte dich du elender Bastard!«
Der Mann schaut ihn an, grinst und sagt:
     »Ich warte.«
Garolt schaut ein weiteres Mal auf das Foto und bricht zusammen, seine Trauer ist ist ebenso stark wie sein Hass gegen diesen Mann. Er beginnt zu weinen, sein Gesicht verzieht sich, sein Kopf neigt sich hinunter und die Tränen prallen auf den harten Boden, bis er schließlich durch den Schmerz in seinem Ohr ohnmächtig wird und umkippt. Der Tausendfüßler krabbelt hinaus und der Mann zerquetscht diesen mit seiner Schuhsohle.

Eine Stunde später.

     ›Was ist das? Ich höre Sirenen aus der Ferne, sie kommen näher. Ich höre Schritte und Stimmen‹
Garolt versucht seine Augen zu öffnen, ist jedoch zu benommen um was Richtiges zu erkennen.
     ›Da ist jemand, aber es ist nicht er. Was passiert hier? Bin ich gerettet? Oder wurde ich erlöst und bin tot?‹

Garolts Sicht verschlechtert sich und wird immer dunkler, die verschwommenen Silhouetten werden noch unschärfer, bis er schließlich nichts mehr sieht und erneut Bewusstlos wird.

Story Of A Murderer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt