5 | Wiederholende Vergangenheit

46 2 2
                                    

Am nächsten Morgen

Garolt rief die 2 Beamten an, die ihm ihre Visitenkarten gaben um ihnen von seinem Traum und der Nachricht an seinem Spiegel zu erzählen.

     »Er stach mir in den Magen, aber ich hab keine Wunde... Es war kein Traum. Es kann keiner gewesen sein! Dieser Kerl war hier, er hat das an meinen Spiegel geschrieben und diesen Mann ermordet« sagt Garolt überzeugt zu den 2 Polizisten. Einer der Polizisten sah ungewöhnlich beunruhigt aus, als er Garolts Geschichte hörte und stand anfangs ewig vor dem Spiegel im Bad.

     »Können Sie uns sagen wo genau dieser Mord stattgefunden hat?« fragt einer der beiden Beamten.
     »Ja, es ist nicht weit von hier. Ist eine ziemlich verlassene Gegend. Wenn man mein Haus verlässt geht man ca. 300m nach links. Bei der Ampel nach rechts und dann ca. 200m geradeaus bis zu dem Schild wo "Diner" drauf steht. 2 Häuser weiter davon ist rechts eine Gasse. Dort ist es geschehen«
     »Harvey, Ich check das mal. Bleib du solange bei Mister Cutterman, nur für den Fall dass dieser Typ auftauchen sollte« sagt einer der Polizisten zum anderen.
     »Alles klar, ich passe hier auf« antwortet sein Partner Harvey.

Harveys Partner verlässt Garolts Wohnung und macht sich auf den Weg zum Tatort, während sich Harvey selbst den Spiegel ansieht.
     »Wissen Sie wessen Blut das ist?« fragt er.
     »Nein, ich weiß es nicht. Aber ich vermute das gehört zu dem Mann, der in der Gasse ermordet wurde«
     »Könnte es Ihres sein?
     »Ich bezweifle es. Ich hab keine Verletzung, obwohl ich schwören könnte dass er mich erstochen hat«
     »Also für mich hört sich das nach einem schlechten Traum an«
     »Und wie kommt das dann auf den Spiegel?«
     »Möglicherweise schlafwandeln Sie und haben es mit ihrem Blut geschrieben. Na Sie wissen schon, das Blut auf ihrem Arm. Das ist nicht zu übersehen«
Garolt schaut auf seinen Arm, den er letzte Nacht aufgekratzt hat und fragt sich ob das tatsächlich stimmen könnte.
     »Vielleicht.. ich weiß es nicht, aber es klingt logisch. Das würde erklären warum ich keine Wunde am Bauch habe«

     »Harvey?« sagt eine Stimme durch das WalkyTalky.
     »Das ist mein Partner, entschuldigen sie mich kurz« sagt Harvey zu Garolt.
     »Was gibt's John?«
     »Hier ist niemand«
     »Na sehen Sie, da ist niemand. Sie schlafwandeln!« sagt Harvey zu Garolt mit einem müden Lächeln im Gesicht.
     »Harvey hier ist niemand, aber...«
Garolt und Harvey schauen sich kurz an und runzeln die Stirn. Ihre Blicke wandern auf das Walky Talky.
     »Aber hier ist Blut, jede Menge, und ein paar Gedärmstücke. Ich weiß zwar nicht welche genau, aber es sind Gedärme«
     »Sind da Spuren, die zur Leiche führen könnten?«
     »Ich schau' mich mal um, gib mir ein paar Minuten« antwortet John und beginnt nach Spuren zu suchen.
Auf dem Boden entdeckt er Schleifspuren die weiter durch die Gasse führen und bei einer Wand enden. Er sieht sich jede Stelle an, doch findet keine weiteren Spuren. Er nimmt wieder das WalkyTalky und kontaktiert seinen Partner.
     »Hier sind Schleifspuren, aber die führen in's Nichts, hören einfach an einer Wand auf. Als hätte sich die Leiche in Luft aufgelöst«
     »Verdammt«
     »Ja, ich nehme ein paar Proben des Blutes und komme wieder zu euch«

15 Minuten später

John ist wieder bei Garolt und Harvey. Er hat Blutproben vom Tatort entnommen, welche die beiden Polizisten nun mit denen vom Spiegel vergleichen wollen.
     »So, wir bringen die Proben nun zum Labor um rauszufinden ob das Blut zu der gleichen Person gehört. Falls es zu dem Opfer gehört sind sie hier nicht sicher, da der Mörder es schonmal hier rein geschafft hat und jederzeit wieder kommen könnte. Ich möchte dass Sie wo anders unterkommen bis wir das geklärt haben« sagt John zu Garolt.
      »Ich hab aber niemanden zu dem ich gehen könnte« antwortet Garolt.
     »Was ist mir Ihrem Vater? So weit wohnt er nicht von hier. Wir können Sie hinfahren«
Garolt schaut auf den Boden und überlegt ob es gut wäre zu seinem Vater zu gehen. Er denkt an früher und an jetzt. Er denkt daran dass er keinen Draht zu seinem Vater besitzt und ihn verabscheut.
     »Na gut, sie können eine Nacht lang bei mir übernachten, aber sie werden ihren Vater so oder so wiedertreffen. Ihre Schwester wird morgen beerdigt und Ihr Vater wird auch dort sein« sagt John zu Garolt.
     »Ihre Beerdigung ist morgen?«
     »Ja Mister Cutterman. Also, ich biete Ihnen eine Nacht an, doch morgen sprechen Sie mit Ihrem Vater«
Garolt zweifelt zunächst, doch willigt schließlich ein und begleitet John Nachhause.

Story Of A Murderer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt