3. Sudden discovery

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"Kannst du heute auf April aufpassen?", fragte Mrs Brooks ihre Tochter und packte ihre Tasche.

"Ich kann heute nicht, Mum. Was ist mit Dad?", Avery verdrehte genervt die Augen.

"Er muss arbeiten und ich bin auf Cathys Geburtstag eingeladen."

"Aber Mum, ich habe heute Tennis und ich konnte letzte Woche schon nicht spielen, weil ich krank war!"

"Tja, heute musst du es leider nochmal ausfallen lassen Schatz!", sagte ihre Mutter und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

"April ist neun, sie kann langsam auch mal auf sich selbst aufpassen! Ich bin auch nur für zwei Stunden weg."

"Tut mir Leid, aber dieses Mal trifft es dich. Nächstes Mal finden wir eine andere Lösung versprochen."

Keine zehn Sekunden später hatte sie das Haus verlassen und fuhr weg.

Genervt verdrehte Avery die Augen und ging in die Küche. Dort machte sie sich erstmal einen Kaffee und ging dann in ihr Zimmer wo sie sich aufs Bett legte und  ihr Handy entsperrte.
Sie hatte vier entgangene Anrufe von Hailey.

"Hale, du hattest angerufen?", fragte sie und hielt sich ihr IPhone ans Ohr.

"Ave endlich gehst du ran. Wo ist deine Mutter gerade?", Hailey klang ziemlich aufgeregt.

"Sie ist bei einer Freundin, die heute Geburtstag hat. Wieso fragst du?", wollte Avery wissen.

"Aiden und ich sitzen gerade in so einem griechischen Restaurant, er hat mich heute ausgeführt,  und vor kurzem ist hier eine Frau reingekommen."

"Und?", hakte Avery nach.

"Sie sieht deiner Mutter verdammt ähnlich!"

"Vielleicht feiern sie ja dort?"

"Naja... ich sehe nur deine Mutter...wenn es sie ist, und einen Mann, der ganz sicher nicht dein Dad ist!"

"Warte...Was!?", rief Avery entgeistert und richtete sich auf, "Schick mir mal ein Foto!"

"Ich kann doch jetzt kein Foto machen! Das wäre mega auffällig!"

"Ich würde ja kommen, aber ich muss auf meine kleine Schwester aufpassen. Und die würde mich sofort verpetzen.", seufzte Avery.

"Ich hab' dir ein Bild gesendet!", sagte Hailey und als Avery es öffnete wurde ihr Mund trocken. Ein Schock durchfuhr ihren gesamten Körper. Ja, das auf dem Bild war eindeutig ihre Mutter mit einem Mann, den sie nicht kannte.
Langsam fing ihr Herz an schneller zu pochen. Alles in ihr raste und am liebsten würde sie laut aufschreien oder gegen die Wand hauen.

"Ist sie das?...Bist du noch dran? Ave?", fragte Hailey am anderen Ende der Leitung doch sie bekam keine Antwort mehr, dass nächste was sie hörte, war der piepende Auflege - Ton.

Avery war sprachlos. Sie stand geräuschlos auf und ging nach unten. Dort nahm sie einen Schluck Wasser und atmete tief durch. Sie versuchte sich einzureden, dass es für alles eine logische Erklärung gab. Doch egal wie sie die Sache drehte, sie glaubte selber nicht daran. In diesem Moment kam April durch die Tür gelaufen. Sie war neun Jahre alt und hatte langes dunkelblondes Haar. Alles in einem, sah sie aus wie ein Engel und war jedermanns Liebling.

"Avery ich habe Hunger!", rief sie und lief zum Kühlschrank.

"Nimm dir was du willst.", sagte Avery mit zitternder Stimme und nahm sich einen Apfel, "Bis 8 Uhr darfst du fern sehen, aber dann gehst du ins Bett, verstanden."

April nickte. "Ist alles okay mit dir, du wirkst irgendwie komisch."

"Ja natürlich, was soll schon sein?", antwortete Avery und biss sich auf die Lippe. Es kostete sie viel Überwindung "normal" zu wirken. Sie war ein sehr sensibler Mensch. Sie war ein ruhiges und schlaues Wesen. Sie war einfach dieses Mädchen, dem man vertrauen konnte.

Ungefähr zwei Stunden später, kam Averys Mutter wieder. Sie war so gelaunt wie lange nicht mehr.

"Geburtstage von Freunden sind doch immer das schönste!", lachte sie und zog ihre Pumps aus.

Avery lachte nicht. Sie sah ihre Mutter an und fühlte überhaupt nichts.

Avery hatte sich immer für ihre Familie geopfert. Sie hatte so vieles aufgegeben, um alles im Gleichgewicht zu halten. Aber damit war jetzt Schluss. Sie wollte endlich anfangen, ihr eigenes Leben zu leben. Und wenn man mal ehrlich ist; es hätte keinen besseren Zeitpunkt geben können.

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