Kapitel 54

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Kap. 54

Es wäre untertrieben, wenn ich behaupten würde, dass ich aufgeregt bin. Es ist sogar noch schlimmer. Man hätte mich mit einem pubertierenden Mädchen, das in ein paar Minuten sein erstes Date hat, vergleichen können, aber wer verübelt es mir? Ich habe seit Jahren diese Ungewissheit und nachdem Calum mir irgendwie seine Gefühle gestand, ist er verschwunden und will sich jetzt mit mir und unserer Tochter treffen.

„Du musst mir dann alles erzählen und wehe dir, du lässt auch nur ein Detail aus", befielt Marie mir am Telefon. Es ist Samstag Nachmittag und weil ich kurz vor dem Verzweifeln war, habe ich Marie angerufen, um mit jemandem reden zu können. Meine Eltern sind mal wieder auf einem von Dad's Geschäftsessen und Erin bei unseren Nachbarn. „Ja ich erzähle dir alles", ich klemme mir mein Handy zwischen Schulter und Kopf und versuche mir gleichzeitig meine Haare zu kämmen.

Etwa fünf Minuten später klingelt es an der Haustür und die Aufregung ist sofort wieder da. Langsam macht mich das echt verrückt. „Viel Glück", sagt Marie, als ich mich auf den Weg nach unten mache. „Wir treffen uns nur, was soll da schon schief gehen?", erwidere ich, um sie und auch mich selbst zu beruhigen. Ich lege auf und öffne die Tür nachdem ich mir noch einmal durch meine Haare gefahren bin. „Hi", begrüßt mich Calum und fährt sich lächelnd durch seine Haare. Ich erwidere das Lächeln etwas unsicher, schnappe mir meine Tasche und ziehe die Haustüre hinter mir zu.

„Erin ist drüben bei Michelle, unserer Nachbarin", teile ich ihm mit. „Ich weiß noch, wer Michelle ist. Früher war sie oft bei euch", antwortet Calum und ich bin überrascht, dass er sich daran erinnert. Michelles Mum begrüßt uns fröhlich und verwickelt Calum sofort in ein Gespräch. Etwas später sind wir dann mit den beiden Mädchen auf dem Weg zum Park. Schweigend gehen wir den Weg entlang und hören Erin zu, die uns alle möglichen Sachen erzählt und fröhlich auf und ab hüpft. Es sind sehr viele Menchen auf den Straßen unterwegs, weshalb Calum und ich jeweils ein Kind an die Hand nehmen. Für Außenstehende müssen wir wie eine junge glückliche Familie aussehen. Im Park angekommen, rennen die beiden Mädchen sofort zum Spielplatz, der sich ebenfalls im Park befindet. Wir laufen ihnen hinterher und setzen uns dann auf eine Bank.

„Also wegen neulich", beginnt Calum dann nach einigem Schweigen und ich sehe ihn an. „Es tut mir leid, dass ich einfach gegangen bin, aber du musst mir glauben, wir hatten einige Termine und ein paar Fans hatten uns schon erkannt. Wenn wir noch länger geblieben wären, hätte es nur Gerüchte gegeben", er nimmt meine Hände und ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Und so gibt es keine Gerüchte?", frage ich nach. „Und wie es die geben wird", er muss lachen und ich stimme mit ein. „Es gibt aber schon ein paar Fotos von uns, nur wurden die nicht wirklich ernst genommen. Die meisten Fans wissen bloß, dass wir uns schon von früher kennen", erklärt er mir.

„Und ich weiß, wegen allem, was ich gemacht habe, bin ich wahrscheinlich der größte Idiot auf dieser Erde, aber ich möchte wirklich, dass das hier funktioniert", sagt er nach einer Weile, wedelt mit unseren Händen herum und räupert sich. „Die Frage ist nur, ob du das auch willst? Jetzt, wenn du wieder nüchtern bist?" Ich nicke. „Natürlich will ich das." Ich betrachte unsere verschränkten Hände. Calum lächelt und schließt mich in die Arme. „Es tut mir so leid. Alles, was in letzter Zeit passiert ist", murmelt er in meine Haare. „Ich weiß, aber jeder hat eine zweite Chance verdient. Und ich würde dir auch eine 1000. Chance geben, wenn du darum bitten würdest", sage ich eher zu mir selbst als zu ihm. Er löst sich etwas und streicht mit einer Hand über meine Wange.

„Wenn du sagst es gibt Gerüchte... bedeutet das dann, dass ich total in der Öffentlichkeit stehe?", frage ich vorsichtig nach. „Es kommt darauf an, wie oft wir uns zeigen. Wenn wir uns nicht oft sehen lassen, wird es nicht so schlimm, aber es wird viel geredet und spekuliert und leider auch sehr schnell geurteilt." Ich nicke nachdenklich. „Ich weiß nicht, ob ich das will... also das hier schon, aber das mit den Fans...", ich kaue auf meiner Lippe herum und sehe ihn an. „Du musst es nicht sofort entscheiden. Lass dir Zeit", er lächet und ich erwidere glücklich und erleichtert ein Lächeln. Ich lehne mich nach nach hinten und schaue verträumt in den Himmel, während sich Calum eine schwarze Mütze aufsetzt, obwohl es ziemlich warm ist. Auf meinen Blick antwortet er: „Reine Vorsichtsmaßnahme." Wir grinsen beide und beobachten dann Michelle und Erin, die gerade auf der Wippe sitzen.

„Sie erinnert mich total an dich", bricht Calum nach einer Weile das Schweigen. „Nein sie sieht dir total ähnlich. Marie hat gesagt, sie ist eine Calum-Miniversion", antworte ich darauf. Calum lacht und richtet seinen Blick wieder auf Erin und Michelle.

Etwa fünf Minuten später stehen zwei total nervös aussehende Mädchen vor uns. Beide tragen ein 5sos Shirt und sind sehr stark geschminkt. In der Hand halten sie einen Zettel, den sie Cal breit grinsend unter die Nase halten. „Kannst du uns bitte ein Autogramm geben? Du bist ein echt großes Vorbild für uns", bringt ie eine heraus, während die andere zu hyperventilieren beginnt. Ich rutsche etwas von ihnen weg und stehe dann auf, um zu den Mädchen zu gehen. Gemeinsam mit ihnen baue ich eine Sandburg und warte auf Calum, der noch einige Fotos mit den beiden macht. Ich versuche nicht zu auffällig zu ihnen zu schauen, aber ich frage mich, wie es wohl für Calum sein muss, überall erkannt zu werden.

Aus den zwei Mädchen werden plötzlich drei und als dann die Fünfte angerannt kommt, wimmelt er sie entschuldigend ab und kommt zu uns gelaufen. Er zieht sich seine Mütze ins Gesicht und fragt: „Können wir woanders hin?" Zerknirscht kratzt er sich am Hinterkopf und wirft verstohlen einen Blick auf die kleine Fangirltraube, die sich zum Glück langsam aufzulösen scheint. Es wahrscheinlich nicht ganz so hartnäckige Fans. Ich schaue ihm aufmunternd in die Auge, stehe auf und klopfe mir den Sand von der Hose. Erin beginnt eine Diskussion, jedoch können wir sie nach einer Weile zum Gehen überzeugen.

Etwa zwei Stunden später kommen wir wieder zu Hause an. Erin wollte noch unbedingt ein Eis, aber da bei der Eisdiele zu viele Leute waren, habe ich vorgeschlagen ein Eis bei uns zu Hause zu essen und jetzt sitzen die beiden glücklich nebeneinander auf unserer Terrasse. Ich sitze auf einer der Liegen am Pool und strecke zufrieden seufzend mein Gesicht in die Sonne.

Calum lässt sich neben mich fallen und legt einen Arm um meine Schulter. „Ist das nicht total anstrengend auf Dauer?", spreche ich ihn auf die Situation von vorhin an. Als wir uns noch nicht wieder so gut verstanden, habe ich nie wirklich über die ganze Sache nachgedacht. Also klar, ich habe mir vorgstellt, wie sein Leben wohl aussehen muss, aber wenn man es nicht selbst erlebt, kann man das gar nicht richtig nachvollziehen. Ich wäre eindeutig nicht für sowas gemacht und hoffe, dass ich noch eine Weile im Hintergrund bleibe. Schon allein bei dem Gedanken, wie alle über mich diskutieren und spektakulieren...

„Issy?", reisßt mich Calum aus meinen Gedanken und ich sehe ihn an.

„Ich muss dir noch was erzählen, also wir-", wir werden von Erin unterbrochen, die angerannt kommt und auf seinen Schoß hüpft. „Mir ist langweilig", teilt sie uns mit. „Wo ist denn Michelle?". Frage ich. „Abgeholt wurden. Gerde ebend."

Calum schlingt die Arme im Erin und sagt: „Ich hätte mir vor ein paar Wochen noch gar nicht vorstellen können hier zu sitzen und jetzt... " Er küsst sie auf den Kopf. „Früher hast du es gehasst so etwas romantisches zu sagen", sage ich und lache leise. Er stimmt mit ein und sagt grinsend: „Tja, Menschen ändern sich."

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Hey Leute, es tut mir mega doll leid, das sooo lange nichts mehr kam, aber ich hoffe, dass mir das Kapitel halbwegs gut gelungen ist und es euch gefallen hat :D

Ich weiß nicht genau, wann das nächste kommt, jedoch hoffe ich, dass es diesmal nicht so lange dauern wird <3

Und ich möchte mich noch für die ganzen Reeds, Votes und Kommentare bedanken. Ich hätte niemals gedacht, dass sich so viele für meine Geschichte interessieren, sie lesen und sogar Cover dazu gestalten. Also DANKESCHÖN!!!!!!!!!!!! ♥

-Vanessa♥

Daddy- Calum Hood FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt