Epilog

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Ein paar Monate später

„Hergott Marie, beruhige dich doch mal!"

„Wie soll ich mich beruhigen, wenn meine Schuhe weg sind?! Ich kann doch nicht einfach barfuß gehen!"

Schweigend beobachte ich die hitzige Diskussion zwischen Marie und Kiki, während ich an meinem Sektglas nippe und versuche, mich nicht auch noch mit einzumischen.

Heute ist es endlich so weit. Der Tag, auf den sich Marie so lange gefreut und wegen dem sie uns oft an den Rand eines Nervenzusammenbruchs getrieben hat, ist endlich gekommen.

Heute werden sie und Lenny heiraten.

Bis zur Zeremonie sind es noch etwa eineinhalb Stunden und die Nerven aller bereits Anwesenden sind bis zum Zerreißen gespannt. Zuerst dachte Marie, es gäbe nicht genügend Stühle für alle Gäste, dann hatte sie Angst, ihr Hochzeitskleid anzuziehen, weil sie befürchtete, sie hätte zugenommen und jetzt sind ihre Schuhe auf einmal verschwunden.

Seit ich heute morgen aufgestanden bin, habe ich versucht, sie zur Ruhe zu bringen und noch die letzten Vorbereitungen getroffen, weshalb Marie sich eigentlich überhaupt keine Sorgen machen müsste.

Aber so, wie ich meine beste Freundin kenne, macht sie sich nur noch mehr Gedanken darüber.

„Hier sind deine Schuhe!", ruft Erin und kommt unter einem der Sofas, die im Raum verteilt sind, hervorgekrochen. In jeder Hand hält sie einen von Maries Absatzschuhen und auf ihrem Kleid sind ein paar Staubfussel.

Während Marie wieder etwas runter kommt, klopfe ich Erins Kleid ab und nehme sie auf meinen Schoß. „Was machst du denn für Sachen. Jetzt ist dein schönes Kleid ganz schmutzig", sage ich vorwurfsvoll.

„Tut mir leid", murmelt sie und schaut mich entschuldigend an, wobei sie mich sehr stark an Calum erinnert.

Calum. Calum. Calum.

Während sich sein Name in meinen Gedanken wiederholt, versuche ich die vielen Erinnerungen zu verdrängen, die mich zu erdrücken drohen, aber keine Chance.

Unser Abschied, unsere vielen Telefonate und unsere Nachrichten, all das kommt mir in den Sinn. Wir haben die letzten Monate Kontakt gehalten, worüber ich unendlich froh und dankbar bin, aber mir ist auch bewusst geworden, dass diese Entfernung anstrengender ist, als ich angenommen habe.

Ich denke sowohl mir, als auch Calum ist bewusst, dass wir seit einigen Wochen einfach keine Gesprächsthemen mehr finden. Es fühlt sich an, als hätten wir uns alles gesagt.

Wie wir die nächsten vier Monate noch so weiter machen wollen, ist mir schleierhaft und diese Vorstellung macht mir Angst.

Jedoch werde ich nicht einfach kampflos aufgeben, wie ich es mein Leben lang getan habe.

Denn, obwohl Calums Abwesenheit sehr schwer und schmerzhaft ist, hat sie mich auch positiv verändert.

Ich bin erwachsener geworden und habe gelernt, sowohl für mich als auch für Erin allein zu sorgen.

Vor ein paar Monaten bin ich ausgezogen und lebe jetzt mit Erin nicht weit von ihrem Kindergarten entfernt in einer gemütlichen kleinen Wohnung.

Sie ist groß genug für drei Personen, denn in mir ist noch dieser Hoffnungsschimmer, dass ich irgendwann mal mit Erin und Calum in dieser Wohnung leben könnte.

Aber nicht nur ich, sondern auch meine Freunde haben sich verändert.

Marie ist so verrückt und emotional wie immer, aber Magie ist ziemlich ernst und verantwortungsvoll geworden.

Daddy- Calum Hood FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt