Can Bad Boys Become Good Boys?

3. Kapitel

AVA'S P.O.V

«Jetzt bist du mir eine Erklärung schuldig!» Oh-oh, meint sie wegen Ethan? «Was meinst du, Ari?», fragte ich sie selbstsicher. Sie verdrehte die Augen. «Mir kannst du nichts vormachen. Es hat dich gestört, dass dieser Ethan mit Chloe rumgemacht hat. Dieser Kerl ist es doch nicht wert.» Ich schüttelte heftig den Kopf: «Ach, Quatsch! Der ist mir sowas von egal. Ich kenne ihn doch gar nicht.» Ari nickte mir zu, aber ich wusste das sie es mir nicht glaubte. Belüge ich mich gerade selbst? Ich meine es sollte mich rein theoretisch nicht kümmern und trotzdem sagt mir mein Bauchgefühl was anderes. Nachdem ich die Schule erfolgreich überstanden habe, ging ich zu Fuss nach Hause. Ari konnte mich nicht fahren, da sie sich mit Jackson traf. Ich nahm mir mein Handy zur Hand und machte Musik an. Come As You Are von Nirvana. Leise summte ich mit. «Ich wusste gar nicht, dass du einen guten Musikgeschmack hast.», hauchte mich jemand an. Ich erschrak und drehte mich um. Ethan! Wer denn sonst?! «Was willst du?», knurrte ich ihn an. Es war zugegeben ziemlich schwer ihm nicht in die Augen zu schauen, darum probierte ich so gut wie möglich auf den Boden zu starren. Eine Ewigkeit kam keine Antwort von ihm, denn er lief einfach mit mir. Er betrachtet mich von Kopf bis Fuss. Ich sehe es im Augenwinkel. Was denkt er? Bin ich ihm zu hässlich? Bin ich zu dick? Oh Gott, was mache ich mir überhaupt für Gedanken? Neben mir lief das grösste Arschloch. Ich konnte mir beim letzten Gedanken kein Lächeln verkneifen. «Was lachst du denn vor dich hin?» Das erste Mal schaute ich ihm ins Gesicht. Seine eisblauen Augen machen ihn unheimlich sexy. Sein freches Grinsen macht ihn so attraktiv. «Hallo? Erde an Ava? Starr mich nicht die ganze Zeit an.» Was für ein Arschloch. «Ethan. Lass mich doch einfach in Ruhe, okay? So wie ich dir aus dem Wege gehe, kannst du mir aus dem Weg gehen? So wären wir doch beide glücklich, nicht wahr?», schnaubte ich. Ich hatte echt kein Bock mich mit einem selbstverliebten Mistkerl zu unterhalten. Stille. Doch dann räuspert sich Ethan: «Ich wäre nicht glücklich.» und mit diesen Worten machte er auf Absatz kehrt. Ich schaue ihm verdattert hinterher. Was hatte er gerade gesagt? War das gerade ein Geständnis, dass er mich nicht so übel fand? Ethan, der wohl attraktivste Junge hat mir gerade etwas Nettes gesagt?

ETHAN'S P.O.V

Verdammter Mist, was ist nur in mich gefahren? Ich habe ihr gerade unbewusst ein Geständnis gemacht, dass ich sie mag? Dabei hasse ich sie oder doch nicht? Dieses Mädchen ist so anders. Sie löst was ganz anderes in mir aus. Ich hoffe, dass das wieder vorbeigeht. Ich kann nicht lieben und werde es auch nie mehr wieder tun. Ich war so tief in meinen Gedanken versunken, dass ich sogar die ersten Töne  meines Handys nicht wahrgenommen habe. James ruft an. «Hi, was geht ab?», frage ich James. Nicht allzu lange drehte ich mich wieder um in Richtung James Haus. Ava's Bruder lud mich ein um sein neustes Game zu spielen – da sagt kein einziger Kerl nein. Also machte ich mich auf den Weg. Mein Kumpel James öffnete freudig die Tür – fast zu freudig. «Alter, dieses Spiel! Es ist genial!», schrie er fast begeistert. Zusammen liessen wir uns auf die Couch fallen und zockten. «He alter. Meine Mom kommt heute nicht nach Hause und wir haben nichts zu essen. Ich gehe kurz einkaufen. Kannst du kurz hierbleiben. Möchte meine Schwester nicht alleine lassen.» Ohne auf eine Antwort abzuwarten, ging er.

AVA'S P.O.V

Als ich oben in meinem Zimmer war, hörte ich eine zweite Männerstimme von unten. Das war bestimmt ein Kumpel von James. Er hatte sich heute ein neues Game gekauft und seitdem ist er kaum ansprechbar. Typisch, Jungs! Ich hörte, wie die sich dich Tür öffnete und ein breitgrinsender Ethan vor mir steht. «Na, hast du mich vermisst, Kleines?» Erschrocken schaue ich ihn an. «Was willst du denn schon wieder? Und wie zum Teufel bist du in unser Haus gekommen?», schrie ich ihn beinahe an. Er hob abwehrend seine Hände. «Ich habe mit James sein neues Game ausprobiert und jetzt sind wir ungestört alleine. James ist für heute Abend einkaufen gegangen.» Mit jedem Wort kam er näher zu mir. Nun stand er mir gefährlich nahe. Er setzte sich neben mich aufs Bett und schaute mir direkt in die Augen. Diese Augen sind einfach zum Verlieben gefährlich. Er ist so heiss. Halt stopp, was labberst du da?! Ehe ich mich versah waren nur noch einige Zentimeter zwischen unseren Köpfen. Vorsichtig nahm er mein Kinn und schaute mir tief in die Augen. Wird er mich gleich küssen? Möchte ich das? Wir kennen uns gar nicht richtig! «Du bist so anders als alle anderen.» Mit diesen Worten liess er mein Kinn wieder los und ging aus meinem Zimmer. Ich sitze jetzt sicherlich schon für fünf Minuten hier und kann mich nicht bewegen. Was macht dieser Typ mit mir? Warum sucht er die ganze Zeit meine Nähe? Ich fasste meinen ganzen Mut zusammen und ging nach unten. Da sass er, fest gebannt auf den Fernseher. «Ethan, können wir... Em... können wir kurz reden? Es ist wichtig», räusperte ich mich. Sofort schnellte sein Blick zu mir und er nickte. Em, Ava? Was willst du ihm denn genau sagen?! Ich hatte eigentlich keine Ahnung, was ich genau Ethan sagen möchte. Ich schnellte in mein Zimmer und Ethan machte es mir nach. Ohne ein Wort sass er ruhig und gespannt auf dem Bett. «Was... was willst du eigentlich wirklich von mir? Bist du immer noch sauer, wegen dieser Mensa-Geschichte? Willst du dich an mir rächen?», sagte ich etwas zu unsicher für meinen Geschmack. «Was soll denn das hier? Kindergarten? Als wären wir noch zehn. Eigentlich dachte ich, du würdest wollen, dass ich dich flachlege.», antwortet er mir eiskalt, ohne in meine Augen zu sehen. Er verliess das Zimmer. Ich sass da. Verwundert, verletzt und erschrocken. Ich hatte so einen Hass auf dieses Arschloch! Bin ich dumm, der wollte mich doch einfach von Anfang an flachlegen. Wie naiv muss man sein?! Siehe da, es kullerten langsam Tränen. Wütend wischte ich mir die Tränen weg. Niemals kann mich ein Junge jemals mögen. Die Welt ist zum kotzen. Kurz darauf schlief ich ein...