Interview

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Ich freue mich sehr, in diesere Erstausgabe von der Zeitung bereits ein Interview veröffentlichen zu können, und zwar mit @pentagramm_ . Auf ihrem Profil ist eine Vielzahl unterschiedlichster Werke (unter anderem "ABRAKADABRA"), Gedanken/Empfehlungen ("Pentas Schatzkiste") und Kunstwerken ("My art") zu finden. Außerdem erstellt sie wundervolle Premades ("Premades (Cover)"), die bei vielen Autoren und Lesern auf Begeisterung stoßen.

Hallo! Ich wollte dich fragen, ob du etwas dagegen hättest wenn ich dich interviewen würde.

Da habe ich nichts gegen.

Okay, dann fangen wir doch einmal mit einer simplen Frage an: Wie geht es dir?

Derzeit nicht so gut, aber die Erklärung sprengt den Rahmen. Und am Ende gibt es immer Menschen, denen es schlechter geht. Also - ohne Jammern geht's mir gut.

Das ist doch (mehr oder weniger) schön. Weißt du noch, wie du auf Wattpad gekommen bist?

Ja...durch einen Online-Artikel über den Erfolg von Anna Todd, der wiederum auf Wattpad verwies - ich wurde neugierig und habe mich angemeldet. Und nein, die After-Reihe werde ich nicht lesen.

Um ehrlich zu sein, ich kenne niemanden der die Reihe gelesen hat. Hast du davor auch schon "intensiv" Bücher geschrieben?

Geschrieben habe ich, seit ich schreiben konnte - intensiv seit ich 11 bin.

Was macht Wattpad deiner Meinung nach besser, beziehungsweise schlechter als das "Alleine-im-Zimmer-sitzen-und-Schreiben"?

Als Autoren, die ja immer nur über sich selbst schreiben - verpackt in Charaktere, Plots, Handlungen - haben wir einen natürlichen Drang, uns auszutauschen bzw. Feedback zu bekommen. Wattpad ist dafür ein wunderbares Mittel - andere treffen sich in Schreibclubs oder spammen ihre Freunde mit ihren Texten zu. Es stellt sich mir also garnicht die Frage, was besser ist - ich sehe es eher als das Naturell des Schreibens an. Ob es nun WP ist, oder das Zusammenkommen woanders, ist dabei für mich nicht von Belang.

Warst du schon einmal in einem Schreibclub? Oder hast du deine Freunde damit zugespamt?

Letzteres.

Du hast ja im Moment viele Projekte auf Wattpad am Laufen. Organisierst du das irgendwie? Gibt es irgendein Werk das dir besonders am Herzen liegt?

Organisieren tue ich das auf jeden Fall - benutze dafür ein Schreibprogramm für Autoren, möchte jetzt aber keine Schleichwerbung machen. Das Werk, das mir hier auf Wattpad besonders am Herzen liegt, ist definitiv "Abrakadabra". Da steckt mein ganzes Seelenblut drin - und ich habe große Pläne mit der Reihe - für die ich so lange kämpfen werde, bis sie umgesetzt werden.

Das klingt definitiv vielversprechend! Eine letzte Frage noch: Was würdest du Anfängern raten, wenn sie mit dem Schreiben beginnen?

Schreibt nur das, wovon ihr überzeugt seid. Lasst euch inspirieren, aber kopiert nicht. Stört euch nicht an fehlenden Lesern, sondern schreibt so lange, bis die Leser von selbst auf euch zukommen werden. Lasst euch treiben. Gute Ideen kommen von den Momenten, in denen ihr selber Gänsehaut bekommt, ihr diesen Trieb spürt, kreativ zu werden - ganz egal, wovon das getriggert wurde. Saugt Kritik in euch auf, ganz egal, von welcher Quelle - und dann sortiert ihr das heraus, was ihr wirklich gebrauchen könnt. Seid demütig und glaubt niemals, dass ihr irgendwo "angekommen" seid. Lest verschiedene Sachen - Dinge, die ihr noch nie gelesen habt. Verschlingt die Klassiker, aber lasst euch nicht von ihnen blenden - auch dort ist viel "Schund" zu finden. Seid neugierig und interessiert euch für Kulturen, für Sprachen, für Kunst.. die Welt ist so groß, so bunt pulsierend, wenn man nur die Augen öffnet, wird man immer voll mit Ideen sein. Und, wenn es sich um einen Roman handelt, den ihr verlegen lassen wollt - eine gute Idee ist auch nach 3 Jahren noch gut. Alles andere muss nicht publiziert werden. Charaktere sind Menschen wie wir - sie durchgehen die gleichen Prozesse und Entwicklungen. Kein Charakter verändert sich von einer Sekunde auf die andere, beschäftigt euch daher mit Psychologie. Beobachtet euer Umfeld. Orientiert euch für ein gutes Buchgerüst an der Technik für Drehbuchautoren. Adaptiert, wo ihr könnt. Und zuletzt - schreibt nicht nur für Unterhaltung, denn wie Kafka frei sagte, "kann jeder Bücher zur Unterhaltung selber schreiben". Vermittelt etwas, was euch persönlich wichtig ist. Nutzt diese Macht, um zu bewegen - und nicht, um stumpf einzuschläfern mit Soaps oder lapidaren Liebesgeschichten. Und wenn ihr mal aufgeben wollt, denkt an den Spruch: "Das Leben ist wie in einem Computerspiel. Wenn du die ersten Feinde siehst, weißt du, dass du auf dem richtigen Weg bist."

Vielen Dank für das Interview!

Die Zeitung | 7-8/2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt