Kapitel 7: Im Wald

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Ich öffne meine Augen und muss blinzeln um mich vor den einfallenden Sonnenstrahlen zu schützen. Ich lehne immer noch mit meinem Kopf an Philipps Brustkorb. Seine Körperwärme durchstrahlt meinen ganzen Körper. Eigentlich möchte ich noch weiter in seinen Armen liegen bleiben aber ich weiß nicht wie spät es ist. Es könnten nämlich gleich alle aus ihren Zimmern stürzen und zum Frühstück rennen. Langsam setze ich mich wieder aufrecht hin und Strecke mich. Philipp wird davon auch wach und reibt sich seine Augen. Dabei sieht er voll putzig aus. Er haucht leise "Guten Morgen" und kommt zu mir hoch. Ich muss Lächeln bevor er seine Lippen auf meine legt.

Unser heutiger Ausflug geht in einen Wald. Wir sind schon fast da, als uns plötzlich ein junges Reh über den Weg läuft. Alle Mädchen sagen "Oh, wie süß." Doch irgendwas stimmt mit dem Reh nicht. Es sieht erschrocken aus. Genau in diesem Moment ertönt ein lauter Knall und das Reh fällt um. Wir stehen alle wie angewurzelt da und es ist nichts zu hören. Sogar unsere Lehrerin hat ihre Augen weit geöffnet. Irgendwie ist es gerade ziemlich gruselig. Doch jetzt unterbricht etwas die Stille. Ich sehe aus der Ferne einen grün gekleideten Mann mit einem Hut kommen. Er sieht echt witzig aus. Doch sein Gewehr unterbricht das lustige Outfit. Wahrscheinlich hat er das Reh erschossen. Ich hasse ihn jetzt schon. Ich meine es war noch so jung. Er kommt immer näher und jetzt hört man auch sein Fußgetrampel. Es hört sich an wie eine Herde Elefanten, die Springseil hüpfen. Er bleibt vor uns stehen und hebt das blutende Reh auf. Jetzt guckt er wieder zu uns hoch und sagt "Keine Sorge. Ich bin Förster und sollte das kranke Tier erschießen." Oh, wie toll. Hätte er das nicht wenigstens woanders machen können? So schwer wird es ja wohl nicht sein, das Reh in die andere Richtung zu locken. Na toll, jetzt fängt unsere Lehrerin auch noch an mit dem zu quatschen.

Nach ungefähr 4 Stunden sind wir endlich wieder in der Jugendherberge. Unsere Lehrerin sagt "Den Rest des Tages habt ihr frei. Also dürft ihr alles tun was ihr wollt. Um 19.00 Uhr gibt es dann Abendbrot." Sie lächelt und geht dann auf ihr Zimmer. Romy, Philipp und Daniel kommen zu mir. Philipp fragt gespannt "Und wie wärs. Wollen wir schwimmen gehen?" Wir antworten alle drei gleichzeitig "Oh ja!" "Wir gehen uns nur noch schnell umziehen" sagt Romy und zieht mich hinter sich her. Wir kommen im Zimmer an und Romy knallt gleich die Tür hinter mir zu und sieht sich hektisch um. Ich frage verwundert "Was ist denn los?" "Du hast mir noch gar nicht erzählt, was Philipp zu dir gesagt hat als du ihm die Rose gezeigt hast." Als ich ihr erzähle was gestern Abend alles so passiert ist, guckt sie mich gespannt an und nickt ab und zu. Es ist gar nicht so leicht das ganze mit den Details zu erklären. Ich bin gerade fertig mit erzählen als Elizebeth ins Zimmer kommt. Och ne auch das noch. Muss sie gerade jetzt kommen? Sie guckt uns fragend an. Aber wir geben ihr keine Antwort. Ich und Romy stehen auf und schnappen uns unsere Bikinis. Aber natürlich muss Elizebeth wieder eine Frage stellen. Sie lautet "Wo wollt ihr denn hin?" Ich antworte schnippisch "Kann man sich das nicht denken? Wir gehen schwimmen mit den Jungs." Sie fragt wieder nach "Mit welchen Jungs denn?" Da mischt sich Romy mit ein und sagt ruhig "Na mit Philipp und Daniel." "Oh, also läuft da doch was mit Philipp." Jetzt geht das schon wieder los. Kann nicht einmal was Privat bleiben? Ich antworte genervt "Nein, da läuft nichts. Kann man nicht einfach nur schwimmen gehen?" Bevor sie etwas dazu sagen kann gehen wir ins Bad und verriegeln die Tür damit Elizebeth nicht reinkommen kann. Ich sage " Puhh, das ist ja noch mal gut gegangen" und stoße dabei Luft aus. Romy gibt mir recht und sagt "Warum muss die auch immer so viel nerven!" Ich zucke lächelnt mit den Schultern.

Wir rennen in den See und sofort spüre ich das kalte Wasser auf meiner Haut. Es tut gut bei so einem heißen Tag sich abzukühlen. Ich stöhne leicht auf und bevor ich mich richtig nass machen kann, bekomme ich von Philipp eine Wasserwelle ins Gesicht. Brrrr, ist das kalt aber auch irgendwie lustig. Ich spritze zurück und will ihn sofort küssen. Aber zum Glück kann ich mich gerade noch so zurück halten. Ich tauche meinen Kopf ins Wasser und schwimme ein bisschen. Ich komme wieder hoch und bemerke dass ich schon ganz schön weit draußen bin. Die anderen folgen mir aber trotzdem noch. Romy kommt als erste an und fühlt ob sie hier noch stehen kann. Aber es sieht nicht so aus. Also kann ich hier auch nicht mehr stehen. Ich bin nähmlich ein bisschen kleiner als sie. Die zwei Jungs sind jetzt auch da und wir beginnen mit einer Wasserschlacht. Es macht voll Spaß und ich möchte auch eigentlich noch weiter machen. Doch von weiter weg zieht ein Sturm auf. Also müssen wir wohl oder übel aufhören. Wir gehen raus und trocknen uns ab. Ich bekomme schon die ersten Regentropfen ab. Ach man, den ganzen Tag hat die Sonne geschienen und wenn man dann einmal Spaß haben will, fängt es an zu Regnen. Das ist nicht fair. Philipp kommt zu mir und flüstert "Sehen wir uns noch mal vor dem Abendessen in meinem Zimmer?" Ich lächele und nicke ihm zu.

Wir kommen in unserem Zimmer an und ich schmeiße mich glücklich aufs Bett. Romy guckt mich verschwörerisch an und Elizebeth schüttelt nur den Kopf. Das ist mir aber auch egal. Soll die doch denken was sie will. Ich kuschele mich noch ein bisschen mehr in meine Decke. Wenn jetzt noch Phil neben mir liegen würde wäre es richtig schön gemütlich. Oh, mist. Wie spät ist es eigentlich? Ich gucke auf meine Uhr und schnelle hoch. Es ist 18:45 Uhr. Ich will doch noch zu Philipp.

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