Als wir die Fotos fertig angeschaut haben legt Benjamin das Album bei Seite und schaut mich an. "Ich wünschte ich hätte auch so ein Fotoalbum... Aber meine Eltern haben nie Fotos gemacht." Meine Stimme ist ruhig und traurig, doch Ben lächelt mich aufmunternd an und so geht es mir gleich besser. "Wollen wir mit Katze und Timur spazieren gehen? Du siehst aus als könntest du frische Luft vertragen." Ich nicke, aber innerlich bekomme ich Panik weil ich Angst habe dass mein Vater mich finden könnte. Dann wäre meine Zeit bei der Band vorbei und ich würde Ben nie wieder sehen. Doch diese Gedanken konnte ich natürlich nicht aussprechen.
Zehn Minuten später machen wir uns mit Timur und Katze im Schlepptau auf den Weg in die Stadt. Wir schlendern eine Zeit lang durch die Straßen und lachen viel. Katze hatte sich einen Sonnenhut gekauft, und Ben und ich ein Eis. Als die Sonne langsam beginnt unter zu gehen sitzen wir mit einer großen Familienpizza auf dem Rand eines Brunnens und reden über Gott und die Welt.
Benjamin und Timur gehen gerade zur Tankstelle um Bier und neue Zigaretten zu kaufen, als Katze begutachtet wie ich Ben nachschaue. "Du magst ihn sehr oder?", fragt sie neugierig und ich bemerke wie mein Kopf rot wird. "Naja...er ist ähm..nett." Katze kichert, und ich werde immer mehr zur Tomate. "Nett? Nur nett? Glaub mir mein Lieber, deine Blicke könnten ganze Buchbände erzählen wenn sie reden würden. Die verschlingen Ben regelrecht." "Okey okey....ja ich mag ihn..sehr. Aber ich weiß dass das eh nie was wird weil Ben auf Frauen steht, und ich der Lauch der Nation bin, der es nicht mal schafft einen Tee zu Trinken ohne sich die Zunge zu verbrennen." Ich sehe bedrückt auf meine Hände, und Katze legt ihren Arm um meine Schultern. "Du musst unbedingt an deinen Selbstzweifeln arbeiten, sonst ist es kein Wunder wenn das nie was wird mit Ben. Außerdem habe ich gesehen, dass er dich genauso anschaut wie du ihn und das muss was heißen. Und wenn ihr es nicht selbst auf die Reihe bekommt euch zu sagen wie sehr ihr euch mögt, dann sperre ich euch zusammen im Schlafabteil oder sonst wo ein bis ihr euch ausgesprochen habt." Sie grinst, und ich musst lachen, weil ich die Vorstellung ziemlich witzig finde wie wir von Katze ins Schlafabteil geschoben werden.
Irgendwann kommen die beiden anderen auch zurück, wir trinken Bier und reden noch viel, bis wir irgendwann weit nach Mitternacht zurück zum Bus schlendern. Ich warte etwas unschlüssig im Gang, weil ich nicht weiß wo ich schlafen soll, als Ben plötzlich hinter mir steht. "Du kannst bei mir schlafen, wenn das okey für dich ist und du mit engen Räumen klar kommst." Ich nicke und wir gehen zusammen zu Benjamins Kabine, wo er mir ein Shirt von dich gibt, wir beide uns umziehen und uns gemeinsam in sein Bett legen. Um ehrlich zu sein habe ich insgeheim gebetet dass ich hier schlafen kann. Bei ihm.
Wir liegen lange nebeneinander und schauen uns einfach nur an, als Ben irgendwann einen Arm beschützerisch um mich legt und ich meinen Kopf an seine Brust kuschele. Einige Zeit später sind wir beide eingeschlafen und ich verbringe seit langem mal wieder eine Nacht ohne Albträume.
Als ich am nächsten Morgen oder auch,laut der Uhrzeit an Benjamins Wecker, Mittag aufwache schläft der Ältere noch und ich mustere jeden Zentimeter seines wunderschönen Gesichts. Ich kann immer noch nicht glauben dass ich hier bin.
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Hold me - Casper-Ff
FanfictionChris hat einen ziemlich schlimmen Stiefvater, seine Mutter ist diesem hilflos ausgeliefert und auch Chris leidet unter der Alkoholsucht des Mannes. Doch eines Tages trifft Chris auf Menschen, die alles tun um ihm zu helfen und aus dieser Hölle zu...