Kapitel 3

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Ich rutsche ein Stück zur Seite, damit Serafina sich setzen kann. Ich merke ihr an wie nervös sie ist und das macht mich auch nervös. Sobald sie sich gesetzt hat schweigen wir wieder, ab und zu werfen wir uns Blicke zu, doch sobald wir bemerken, dass der andere zurück starrt schauen wir wieder weg. Serafina will gerade etwas  sagen, da hören wir Schritte unter uns. Ich zucke mit den Achseln und erkläre: ,, Das ist nur ein anderes Kind aus dem Waisenhaus, aber wenn du reden willst ist hier nicht der richtige Platz. Zu viele kommen um diese Uhrzeit hier vorbei gelaufen." Als ich ihre enttäuschte Miene sehe füge ich noch hinzu:,, Aber ich weiß wo wir ungestörrt wären." Sie guckt mich an und nickt langsam:,, Ich glaube es wird wirklich Zeit, dass wir miteinander reden, es gibt so viel, dass ich dir seit 10 Jahren erzählen will." Ich erwidere nichts, stattdessen stehe ich auf und klettere auf einen Ast, der über der Mauer des Waisenhauses hängt. Nachdem ich mich vergewissert habe, dass Serafina mir folgt klettere ich auf die Mauer und lasse mich in die Büsche fallen, die das Waisenhaus umringen. Sobald Serafina gelandet ist sieht sie mich fragend an:,, Warum sind wir nicht einfach durch die Tür gegangen, wie jeder normale Mensch auch?" ,,Weil wir uns dann in die Liste hätten eintragen müssen und dadurch wüsste jeder der es wissen will wo wir hingehen," antworte ich. ,, Und was wäre so schlimm daran?" fragt sie weiter. Ich gucke sie verwirrt und leicht genervt an:,, Naja wenn jeder weiß wo wir hingehen würde der ungestörrte Platz nicht länger ungestörrt sein." Bevor sie weiterfragen kann renne ich los, sie folgt mir. Das Waisenhaus liegt an der Grenze zwischen Berlin und Brandenburg an einem See indem wir an besonders warmen Sommertagen baden gehen. Es ist mehr ein kleines Dorf, durch das wir jetzt laufen, mit mehren Häusern, ein paar Läden und einer Schule. Mir gefällt es hier, obwohl die meisten Waisen lieber in der Stadt wohnen würden. Irgendwann kommen wir an dem Wald an, der auf der anderen Seite des Sees liegt. Von weitem kann man schon das Seil sehen welches an einem Baum aufgehängt ins Wasser baumelt, wir fahren oft mit Fahrrädern hier her, weil es hier schattig ist und man von den Ästen die weiter über den See hängen super ins Wasser springen kann. Aber anstatt zu unseren üblichen 'Bade-Bäumen' zu laufen biege ich in einen kleinen unscheinbaren Pfad ein und verringere mein Tempo. Serafina hinter mir keucht, aber ich fühle mich einfach nur gut, was komisch ist wenn man bedenkt in wessen Gesellschaft ich mich befinde. Nach unzähligen abzweigungen kommen wir schließlich an. Serafina guckt sich verwirrt um und will gerade den Mund aufmachen um etwas zu sagen, als ich um den dicken Baum herumgehe und nach der ersten Leitersprosse greife. ,, Ich habe das hier gebaut, als ich 10 war, die Leiter habe ich irgendwann mal auf einem Flohmarkt entdeckt und da kam mir die Idee," erkläre ich kurz. Die leiter besteht aus zwei dicken Seilen, zwischen denen in regelmäßigen Abständen glatt geschliffene Holzstücke befestigt wurden. Ich habe vielleicht 3/4 des Aufstieges geschafft, als ich einen Bluck zurück werfe, unter mir ist Serafina dabei sich an den ersten Sprossen hoch zu hangeln. Ich strecke meinen Kopf über die Plattform und eine Stimme sagt:,, Na endlich ich warte schon seit einer Ewigkeit!" Ich schreie, als ich die in schwarz gekleidete Gestalt sehe, sie trägt eine Maske von der ich gehofft hatte sie nie wider sehen zu müssen. Uch spüre wie uch den Halt verliere, dann falle ich. Während ich falle brülle ich noch:,, Lauf! Dreh dich nicht um!" Dann wird alles schwarz ubd ich hoffe einfach, dass Serafina meine Anweisung befolgt.

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