14. Spannungen

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London, Mittwoch 29. Mai 2013

Sophia » Manchmal läuft es richtig gut und manchmal...nicht.

Aufgeregt saß ich in meiner Wohnung und versuchte mich schon seit gefühlten Ewigkeiten für ein Outfit zu entscheiden, dass für unser Date passen würde.

Dieses Unterfangen stellte sich aber leider schwerer als gedacht heraus, denn ich hatte nicht die leiseste Ahnung, was Liam mit mir vorhatte.

Verzweifelt wühlte ich mich durch den Klamottenberg, den ich auf der Suche nach dem richtigen Outfit angerichtet hatte und zog auf gut Glück eine schwarze Jeans und eine Bluse hervor. Ich hoffte, dass ich damit richtig lag und nicht zu sehr auffallen würde.

Ein Blick auf die Uhr trieb mich zur Eile an, ich hatte nur noch etwa eine halbe Stunde, dann wollte Liam mich abholen.

Hastig huschte ich ins Bad und beeilte mich mit meinen Haaren und dem Make-Up, glücklicherweise war ich im Training. In letzter Zeit hatte ich durch die Uni an einigen hochoffiziellen Veranstaltungen teilgenommen und so herausgefunden, wie ich ein ordentliches Make-Up auch unter Zeitdruck zustande brachte.

Mit einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel lief ich dann in den Flur und stand direkt vor dem nächsten Problem. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, welche Schuhe ich wählen sollte.

Wenn wir Essen gehen würden, wären hochhackige Schuhe passend, aber wenn wir etwas ganz anderes Unternehmen würden, dann wären sie unangebracht.

Seufzend betrachtete ich meine beträchtliche Schuhsammlung und versuchte, mich für ein Paar zu entscheiden. Schließlich griff ich einfach nach einem Paar Ballerinas, die würden hoffentlich passen.

Nachdem auch mein Handy und der Hausschlüssel ihren Platz in meiner Tasche gefunden hatten, tigerte ich nervös in meinem Flur auf und ab. Immer wieder warf ich einen prüfenden Blick auf meine Armbanduhr, und stellte fest, dass Liam war mittlerweile schon fünf Minuten zu spät. An sich mochte dass nicht allzu viel sein, aber ich zweifelte daran, dass er überhaupt kommen würde. Vielleicht hatte er es sich anders überlegt und war zu dem Schluss gekommen, dass er lieber nicht mit mir ausgehen wollte.

Das schrille Klingeln an der Wohnungstür riss mich jäh aus meinen Gedanken. Eilig betätigte ich den Summer und öffnete meine Haustür. Aufgeregt wippte ich auf meinen Fußballen hin und her und spähte die Treppe hinunter.

Kurz darauf stand auch schon Liam vor mir. Ein kleines Lächeln zierte seine Lippen und als er mich in seine Arme schloss, schlug mein Herz gleich doppelt so schnell wie zuvor.

Die Tatsache, dass meine Knie langsam zu Wackelpudding wurden, ignorierte ich erstmal gekonnte, noch konnte ich mich immerhin an Liam festhalten.

Seine Arme umfingen mich und kurz meinte ich, seinen Herzschlag durch sein Shirt hindurch spüren zu können. Unwillkürlich atmete ich tief durch, versuchte so, mich zu beruhigen. Das hätte ich aber besser unterlassen, ich war Liam so nah, dass mir der herbe Geruch seines Aftershaves vermischt mit Tabak, in die Nase stieg.

Meine Knie wurden noch eine Spur weicher, sein Atem kitzelte mich im Nacken und unwillkürlich verzogen sich meine Lippen zu einem Lächelnd.

Ich hatte keine Ahnung, wie lange wir so dagestanden und uns umarmt hatten, mir kam es vor wie eine kleine Ewigkeit, es konnten aber genauso gut nur ein paar Sekunden gewesen sein.

„Hey Sophia." Lächelnd sah Liam mich an, nachdem er sich von mir gelöst hatte. „Gut siehst du aus."

Ich spürte die Hitze in meine Wangen steigen und lächelte verlegen zurück. „Danke", war alles, was ich in diesem Moment zustande brachte, dabei könnte ich mich selbst Ohrfeigen. Ich war doch nicht auf den Mund gefallen.

Autumn LeavesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt