Kapitel 1

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Schon seit über einer Stunde sitze ich hier vor dem Computer und versuche eine neue Melodie zu komponieren, doch mir fällt einfach nichts ein.

Ich werde meine Vater enttäuschen. Schon wieder. Nicht, dass es etwas besonderes wäre, denn es ist eigentlich genau wie in fast jeder anderen Woche auch. Entweder mir ist mal wieder nichts eingefallen, oder das was ich gemacht habe war schlecht (zumindest aus der Sicht meines Vaters).

Ja, ich bin die Tochter eines Gesangslehrers vom Starship Entertainment.

Ihr fragt euch, ob es cool ist? Nun... es kommt drauf an. Mein Wunsch ist es, eine Auszubildene, und schließlich Teil der Gruppe zu werden. Doch das ist leichter gesagt als getan. Ich müsste anfangen, mich bei Castings zu bewerben.

Es ist nicht so, als würde ich einen Familienbonus erhalten, bloß weil mein Vater Angestellter bei der Firma ist; im Gegenteil, ich glaube sogar, dass sie mich deshalb härter bewerten.

Obwohl ich noch kein offizielles Mitglied der Firma bin, habe ich schon einige Freunde hier gefunden. Außerdem hat mein bester Freund, I.M, gerade sein Debut als Rapper in der neuen Gruppe Monsta X gemacht! Ich freue mich natürlich sehr für für ihn, doch gleichzeitig beneide ich ihn auch. Er ist auch der einzige, den ich aus der Gruppe persönlich kenne. Die anderen habe ich bislang nur in der No.Mercy-Show gesehen. Er will mich ihnen morgen vorstellen.

Die No.Mercy-Show ist eine schreckliche Show. Sie wirkt zunächst cool, aber ich habe eine Abneigung zu Jooheon, einem der sieben Gruppenmitglieder. Ich weiß auch nicht warum, doch er macht auf mich einen überheblichen Eindruck.

Natürlich hat er ein äußergewöhnliches Talent und es kann gut sein, dass er der geborene Rapper ist (wofür ich ihn sehr beneide), doch ich denke nicht, dass ihm das die Erlaubnis gibt, sich derartig arrogant seinen Mitmenschen gegenüber zu verhalten.

Naja ich sollte wohl weiter arbeiten.

*klopf, klopf*

Ich: Komm herein.

I.M: Hey, ich bins.

Ich bin sehr überrascht, dass mich I.M besucht. Ich dachte eigentlich, dass er heute einen Auftritt hätte.

Ich: Was kann ich für dich tun? Hattest du heute nicht etwas vor?

I.M: Nein, der Auftritt wurde auf morgen verschoben. Also dachte ich mir, dass ich dir die Jungs schon heute vorstellen könnte.

... Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Lasst mich ehrlich sein, dieses Treffen stresst mich. Einerseits will ich sie unbedingt treffen, doch andererseits möchte ich mich vor ihnen nicht wie eine Idiotin aufführen. Besonders nicht vor Shown!. Ich frage mich, ob er im wahren Leben genauso gut aussieht wie im Fehrnsehen.

Ich: Oh, schon jetzt gleich?

I.M: Ja, aber wenn es dich stört, dann kann ich es auch auf später verschieben.

Du siehst ohnehin sehr beschäftigt aus. Ich komme später wieder. Viel Erfolg, Ha Neul!

Ich: Warte! Das hier ist nicht so wichtig. Außerdem fällt mir ja doch nichts ein, da könnte ich einen Tapetenwechsel gut gebrauchen.

I.M: Hervorragend! Dann kommt mit.

Mir wurde bewusst, dass ich überhaupt keine Ahnung hatte, wie man sich bei einem Treffen mit seinen Idolen verhalten musste, und das obwohl ich schon seit drei Jahren hier bin.

Nein ich muss damit aufhören! Es verunsichert mich nur.

Alles wird gut.

Sie sind auch nur normale Menschen.... zugegeben, extrem gutaussehende.

Aber normale!

Tun wir mal einfach so.

Wir gingen durch ein Labyrinth aus Korridoren, bis wir schließlich am Eingang einer kleinen Lounge stehenblieben, den nur "Insider" der Firma betreten durften.

Alle waren da, außer Jooheon. Tss, wollte er mich etwa nicht sehen?

Ach stimmt, er kennt mich ja überhaupt nicht.

Sie haben uns noch nicht bemerkt, weswegen ich auch bloß keine Bewegung von mir gab, um nicht von ihnen bemerkt zu werden.

I.M wartete offensichtlich darauf, dass ich den ersten Schritt mache.

Ich beobachtete sie unauffällig und zählte in meinem Kopf immer wieder bis 5. "Ok bei 5 gehts du. 1-2-3-4-... Nein, warte. Nochmal von vorne."

Das machte ich bestimmt 5 Mal, bis ich zu I.M schaute, welcher mir mutmachend zunickte.

Ich ärgerte mich bereits, dass ich so nervös war. Aber ich bewundere sie und ich muss zugeben, dass sie mich etwas eingeschüchtert haben.

I.M entschied sich nach einiger Zeit dazu, mich alleine zu lassen, und gab mir mit, dass ich hinterhergehen sollte, sobald ich mich dafür bereit fühlen würde. Ich beobachtete ihn, wie er zu den anderen Mitgliedern der Gruppe ging.

Argh, komm schon, Ha Neul, jetzt ist der perfekte Zeitpunkt! Ich gab mir endlich einen Ruck.

Gerade als ich fest entschlossen war, den Raum zu betreten und schon dabei war, einen Schritt nach vorne zu machen, hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir. Sie fragte mich, was ich dort machen würde. Mir stockte der Atem, während ich mich langsam und verunsichert umdrehte.

Fortsetzung folgt...



Danke für's Lesen des ersten Kapitels!

Gamsahabnida!

Aus dem Englischen übersetzt von: @daenyll




Hate That Monsta LXVER (DEUTSCHE VERSION)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt