Ich stand perplex vor ihm. Ich sah bestimmt aus wie ein Vollidiot. Er erwartete ernsthaft eine Antwort von mir, ich zuckte mit den Schultern und blieb vollkommen kalt. Er legte einen Arm um meine Schulter, ging los und zog mich mit sich. Ich zuckte vor der unerwarteten Nähe zusammen, doch er blieb hartnäckig und führte seine Bewegung bis zum Ende aus. Meine Schulter verkrampfte sich und ich machte mich steif, bis er endlich losließ und einfach nur so neben mir herging. Wir gingen zur Tür hinaus und alle Leute starrten mich an. ICH, das komische Mädchen, ging mit IHM, dem mittlerweile Klassenschwarm, durch eine TÜR! Manchmal dachte ich mir echt, wie bescheuert manche Leute sind, besonders Mädchen. Sie starrten uns also alle an, aber ihn schien es nicht zu kümmern, geschweige denn mich. Er ging zum Sportplatz auf dem Schulhof und winkte dort ein paar Jungs aus der Parallelklasse. Oh nein. Ich hasste diese Leute. Diese Angeber aus der Parallelklasse, die immer meinen, sie wären etwas Besseres. Dann fragte ich mich, woher er die kennen konnte, mit einer Gesamtanwesenheit von 1 1/2 Stunden. Er rief ihnen aus 15 Meter Entfernung schon zu: "Heey! Ihr geht auch auf die Schule? Wusste ich gar nicht!" Sie gröhlten alle und ich verdrehte die Augen. Diese obertollen Jungs klatschen ihn, so wie man das machte, ab und Hendrik, bei dem ich dachte, er wäre nicht so, machte mit. Ich blieb völlig ausdruckslos daneben stehen und war kurz davor wieder umzudrehen, aber ich sah gerade, wie der "Anführer" der Jungs verwirrt zu Hendrik guckte, dann angewidert und fragend auf mich zeigte. Er nickte nur und sagte an mich gewandt: "Lena, das sind meine Freunde vom Fußball. Leo, Jonas, Jan und Marten." Ich guckte einmal gelangweilt nach oben und dann wieder auf den Boden. "Hmm.", machte ich nur. Von da an redeten sie nur noch ohne mich und vergaßen mich fast. Ich wollte mehrmals gehen, aber dann schaute Hendrik mich immer wieder so an und irgendwie konnte ich nicht gehen. Also blieb ich die ganze Zeit neben ihm stehen und schaute auf den Boden. Die Klingel war eine Erleichterung für mich, ich drehte mich schon wieder in Richtung Gebäude, als er mich an der Hand festhielt und sich noch ausgiebig von seinen Freunden verabschiedete. Meine Augen weiteten sich und meine Hand spannte sich an.
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Still
RandomWas würdest du tun, wenn du jeden Tag Schmerzen fühlst, nur weil du in ein Gesicht blickst? Ein Gesicht, das dir unheimlich bekannt vorkommt und mit dem du nur Schmerz verbindest? Wenn du langsam merkst, wie du dich in dieses Gesicht verliebst?