Kapitel 9

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Nicht, dass ich Malfoy anziehend fände. Und ich wegen ihm Schluss machen wollte. Aber ich verstand seine Signale langsam. Er grinste dreckig und saß nackt mit mir in der Wanne, mit einem Schlammblut.
Es waren kleine Andeutungen, die deutlich machten, hey, theoretisch könnten wir was jetzt miteinander machen, einfach so, weil mir langweilig ist...

Und wenn ich ehrlich bin, es hätte schon seinen Reiz.

Ich weiß es klingt herzlos, aber als ich Malfoy verstand, dachte ich mir nur wie verschieden Ron und er doch sind. Und dass Ron im Vergleich zwischen den beiden leider schlechter Abschnitt.

Ich dachte ernsthaft, ich würde ihn lieben. Zumindest ein wenig und es würde sich entwickeln. Aber das tat es irgendwie nicht.
Ich war einfach nur gerne bei Ron, ich mochte es mit ihm zu sprechen. Ich hatte jedoch nie etwas anderes gefühlt. Lust zum Beispiel. Also irgendetwas, das darauf hinweisen würde, dass wir mehr als eine einfache Freundschaft hegten. Eine leidenschaftliche Beziehung. Aber außer ein paar harmlosen und halbherzigen Küssen war da nichts.
In mir drin. Nichts.

Und leider erst beim Anblick von Malfoy wurde mir das alles bewusst. Warum auch immer gerade jetzt...

Nicht dass ich jedem nackten Mann direkt um den Hals fallen würde. Auch Malfoy nicht. Es war nur schon zu wissen, dass auch ich mehr haben könnte.

Das einzige Problem war nur, dass ich Ron diese frohe Botschaft übermitteln müsste. Irgendwie. Schonend.

Malfoy, der Eisprinz von Slytherin, hatte doch bestimmt viele Mädchen an der Leine gehabt...
Wie er sie wohl abserviert hat?
Er ist doch der perfekte Ansprechpartner für so was!
Aber andererseits ist Malfoy auch ein Todesser. War ein Todesser. Trotzdem aber auch einer meiner größten Feinde...!

Und apropos das, wir sitzen immernoch hier!!! Er hatte sich nie für die jahrelangen Beleidigungen entschuldigt. Mich immer runter gemacht. Harry, ein und mich beschimpft, uns bekämpft, uns fast getötet.  Wie kommt es dazu, dass ich das hier zu ließ?
Wie könnte ich?

In diesem Augenblick riss mich Malfoy aus meinem Gedanken.

"Granger, was denkst du denn gerade. Du guckst wie ein kleines Äffchen, das gerade auf die schlimmmöglichste Art und Weise gefoltert wird. Nämlich in dem man ihm die Banane geklaut hat...."

Autsch...

War das so offensichtlich.

Ich dachte nämlich gerade wieder an Ron.
Und nebenbei, warum durfte er nach meinen Gedanken fragen? Wir sind Feinde!

Ich musste wieder an meinen Freund denken, der neulich auch schon von Kirchenglocken gesprochen hatte.

Wie Ron sich kleidete.

Und wie er aß.

Und seine Art generell. Und unsere Beziehung...

Ich frage, wie ich mal dachte wirklich verliebt gewesen zu sein....

Und ich fühlte mich echt ein wenig wie das Äffchenman aus Malfoys Fantasie. Man hatte eben auch mir was weggenommen. Zwar nicht meine Banane, aber mein Herz in gewisser Weise.

Denn dort wo es sein sollte -schwer von Trauer, wegen einer in den Bruch gegangenen Beziehung - war alles luftig locker. Mein Herz wurde gestohlen und ich wusste nicht wo es hin war. Oder wer es mir geraubt hat...

EINE UNERLAUBTE LIEBE -Dramione-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt