Syndikatskrieg

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Kapitel 1: Neue Kräfte

Und mit einem Mal ist mir, als wäre ein kleiner Weltkrieg losgetreten. Ein Startknall, der niemals ertönt ist. Sie stürmen aufeinander zu. Schusswaffen sind verboten. Hier entscheiden die körperlich Stärkeren, die Mächtigeren oder die Geschickteren. Ich habe mein Ziel. Meine blutige Rache beginnt. Sie haben zum Tanz mit dem Teufel geladen und wir holen uns ihre Seelen. Es wird Zeit, ein wenig mit meinen Kräften zu spielen, die mir geschenkt wurden. Meine Lippen verziehen sich zu einem bestialischen Grinsen. Ich gebe mir den geistigen Befehl zur Teleportation. Es ist, als würde mich ein unsichtbarer Luftzug in unberechenbarer Geschwindigkeit mitreißen. Und ehe ich mich versehe, befinde ich mich direkt vor einem eulenköpfigen Informanten, welcher reflexartig zurückzuckt. Er will seine Kräfte nutzen. Ich kichere amüsiert und noch während ich spüre, wie er seine Teleportation benutzt, drehe ich mich um die eigene Achse. Ziehe dabei meine wunderbare Tarnklinge. Ein Kampfmesser mit Camouflage-Muster.

"Bye Bye, Opfer Numero Uno." , sage ich grinsend und ramme es an den Ort, an welchem zur selben Zeit der Informant von eben erscheint. Mein Messer vereint sich mit dessen Torso. Dieser weiß nicht einmal, was ihn da gerade getroffen hat. Mit einem Ruck entferne ich mein Messer aus dessen Körper und lasse den Ersten zu Boden gehen.

Das Ganze hat keine zehn Sekunden gedauert.
"First Blood.", höhne ich zu meinem am Boden liegenden Feind und verpassen ihm einen Tritt in seine Eulenfresse. Lautes Knacken ist die Resonanz.
Wahllos suche ich mir ein neues Opfer inmitten der Schar meiner Feinde. Einige haben bemerkt, wie spielend ich mit dem Ersten fertig geworden bin und sind etwas zurückgewichen. Deren Moment der Unachtsamkeit ist ihnen zum Verhängnis geworden. Das Syndikat kennt keine Gnade. Ein paar durchgeschnittene Kehlen dieser Arschgesichter vom Eulenkartei mehr.
Ich liebe dieses Gefühl von Adrenalin-Rausch und Kampfeslust. Mein blutrünstiges Grinsen will einfach nicht ablassen. Ohne hinzuschauen, steche ich meine Tarnklinge, an meiner Hüfte vorbei hinter mich. Messer trifft Widerstand. Lautes Keuchen resultiert. Sanft ziehe ich die Waffe aus dem Leib meines Feindes. Er hat sich anschleichen wollen. Amateur.

"Kümmert euch um dieses Einauge!", höre ich Georgius brüllen. Er scheint meine Aktionen beobachtet zu haben. Noch bevor ich meine Gedanken lange abgeschlossen habe, lasse ich mich vor den Anführer der Eulenkartei befördern. Schon amüsant, wie schnell Gesichtsfarbe entweichen kann. Mit aller Kraft landet meine geballte Faust in dessen Magengrube. Georgius keucht auf. Sackt auf die Knie.
"Richtig so. Du bist genau da, wo du hingehörst.", verspotte ich den Anführer meiner Feinde.
"Kevin! Lass ihn. Er gehört mir!", schreit Melissa in einiger Entfernung hinter mir. Ihre Stimme ist dermaßen intensiviert, dass es mir so vorkommt, als sei sie ebenfalls nicht ganz menschlich. Ich halte inne. Diesen Fehler bezahle ich ziemlich schnell. Etwas unsichtbares reißt mich von meinen Füßen. Ich stoße einige überraschte Laute aus. Was zur Hölle war das?

Egal was das auch ist, es verhindert jegliche Bewegungen. So liege ich auf diesem steinigen Boden. Alles um mich herum im Kampfrausch verfallen.
"Na du Zyklop", beginnt irgendetwas über mir zu sprechen. Die weibliche Stimme würde ich überall wiedererkennen. "Bereit heute noch dein anderes Auge zu verlieren?"
Stechender Zorn übermannt alles in meinem Inneren.
"Folterschlampe. Du bist also unsichtbar. Sowas feiges kannst auch nur du können. Ich wette, du wurdest von deinem Vater so oft verprügelt, dass du immer unsichtbar sein wolltest.", verhöhne ich meine Feindin. Mit einem Mal löst sich ihre Kraft auf und sie wird sichtbar. Noch immer vermummt, zeigen einzig die sichtbare Augen ihren Zorn.
"Du doch auch.", kommt vielsagend von ihr. Woher zum Teufel..? Kann den Gedanken nicht zu Ende führen, denn sie reagiert mit Gewalt auf meinen Spruch. Jeder Treffer in meinem Gesicht, so heftig er auch sein mag, bringt mich immer weiter zum Lachen.
"Betroffene Hunde bellen.", sage ich mit anhaltendem Lachanfall. Das scheint ihr gar nicht gefallen zu haben. Sie schlägt immer weiter auf mich ein. Meine Nase knackt und ich habe das Gefühl, dass mir ein Zahn abgebrochen ist. Jetzt reicht's. Langsam öffne ich meinen Mund und stoße einen Zornesschrei aus, den selbst die Götter vernehmen könnten, wenn es sie gäbe.

Einauge-Saga (Creepypasta)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt