17 Schicksalhafter Tag

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,,Wir... wurden entdeckt", flüsterte ich, ,,Das... das wars..."

,,Wir haben noch eine Chance", jemand packte mein Handgelenk und zog mich hinein in das große Gebilde.

Doch ich bekam gar nichts mehr mit. Ich hatte jetzt alles verstanden: meine Mum war gefangen. Ich war krank. Wir würden alle sterben... als ich das nächste mal klar denken konnte, standen wir auf einem großen Ast, an welchem ein Käfig hing. Mit meiner Mutter.

,,Mum!"

Sie schaute zu uns hoch und lächelte. ,,Verschwindet von hier."

,,Wir retten Euch", beharrte Paul und überlegte, wie man sie darunter holen könnte.

,,Es ist viel zu gefährlich", antwortete sie nur, ,,Geht."

Doch ich wollte nicht gehen. Unsicher setzte ich mich auf den Ast und umklammerte das Seil, an welchem der Käfig hing.

,,Jody...!", rief Daniel und wollte mich davon abhalten, aber es war schon zu spät. Wenig später stand ich dort, direkt neben meiner Mutter.

,,Jody Schätzchen", lächelte sie, ,,Pass gut auf sie alle auf. Deinen Vater und deinen Bruder. Und deine kleine Amy. Auf sie alle."

,,Wir holen dich hier raus!", weinte ich und zerrte an dem Schloss.

Sie schüttelte nur ihren Kopf. ,,Nimm das hier an dich." Sie überreichte mir durch die Stäbe hindurch einen Beutel, woraufhin ich nur verwirrt schaute. ,,Es wird dir helfen."

,,Da sind sie!", hörte ich eine Wache. Zeit zu gehen...

,,Wir können nicht ohne sie weg!", machte ich es den anderen klar. ,,Wenn wir so weit gekommen sind, schaffen wir das auch noch!"

Und wie von Zauberhand hatte ich eine Idee. Ich nahm mein Schwert heraus und fing an, einen der Stäbe zu zerschneiden. ,,Jody das bringt nichts!"

,,Ich gebe nicht auf!"

Da sie nur aus Holz waren, zeigte sich schnell ein Ergebnis. Ohne Rücksicht riss ich den Stab in zwei und bildete somit eine Lücke für Mum. ,,Bitte..."

Sie lächelte nur kopfschüttelnd und stieg aus dem Käfig hinaus. Nachdem ich sie kurz umarmt hatte, half ich meiner Mum auf das Seil und kletterte kurz darauf hinterher.

,,Wir sind umzingelt", Larissa deutete auf den Boden, wo Bogenschützen und normale Wachen einen Kreis gebildet hatten.

,,Ich habs euch gesagt", seufzte Mum.

,,Nein, wir schaffen das!", sagte ich mit neuem Mut.

,,Kommt", sagte Paul leise und rannte los. Mit einer Hand umschloss ich fest den kleinen Beutel, und mit der anderen zog ich Mum hinter mir her. Die Ärmste hatte bestimmt seit Stunden nichts gegessen.

Wir blieben nicht im Erdgeschoss stehen wie ich es erwartet hatte, sondern Paul öffnete eine Klappe und meinte:,,Der letzte schließt sie wieder."

Unbeholfen kletterte ich hinab in die Dunkelheit, wo ich am Ende in etwas flüssigem stand. Angewidert suchte ich nach Pauls Hand, und Larissa nach meiner. So liefen wir durch die Dunkelheit und vertrauen einfach darauf, dass Paul wusste, was er tat.

,,Da!", Paul zeigte auf ein schwaches Licht am Ende des Tunnels. Freudig verschnellerte ich mich und trat ins Freie... Doch die Freude hielt nicht lang an.

Selbst dort standen einige Wachen, welche nur hinterlistig grinsten. Ich stieg also aus dem hoffentlichen Wasser hinauf, auf die kleine Wiese.

,,Damit hab ich nicht gerechnet", seufzte Paul.

,,Wir hatten es fast...", stimme Larissa zu. Wahrscheinlich bereute sie schon, mitgekommen zu sein.

,,Schickt sie nach vorne", sprach eine der Wachen und deutete auf Mum.

,,Niemals!", antwortete ich sofort.

,,Es wäre besser für euch...", lächelte er.

Unbeholfen sah ich durch die Runde, doch keiner hatte eine Lösung. Bis auf meine Mutter.

Sie ging einige Schritte nach vorne, bis die Wache sie an der Schulter packen konnte.

Ich hatte Hoffnung, dass das jetzt alles war. Aber nein. Ein Pfeil von irgendwo hinter uns sauste an mir vorbei, direkt auf meine Mutter zu.

,,Mum!", schrie ich panisch.

Aber ihr Schicksal war besiegelt. Der Pfeil steckte in ihrem Rücken, und warmes Blut tropfte auf die Erde. Schwach drehte sie sich um. ,,Rennt, Kinder, und sagt eurem Dad, dass ich ihn liebe..."

,,NEIN! MUM!", eine Welt brach zusammen. Zitternd lief ich auf sie zu, und die Wache ließ sie in meine Arme fallen. ,,Mum wir... wir können dich retten."

Sie schüttelte nur ihren Kopf. ,,Ich habe euch lieb."

Damit schloss sie ihre Augen. ,,Mum!", flehend drückte ich meinen Kopf gegen ihren, wollte, dass sie wieder aufwachte.

Ich nahm war, wie jemand sich neben mich setzte. Doch Augen hatte ich nur für die tote Gestalt in meinen Armen. Mum...

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Ihr hasst mich xDD Ich wollte mal etwas dramatisch werden, und tada.

Werdet ihr Lena vermissen?

Was denkt ihr ist in dem Beutel?

Denkt ihr, sie können flüchten?

Schöne Ferien euch allen ;3 es ist soooo heiß. 😅

Ayumi

another worldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt