Kapitel 2 (Feuerjunges/Nieseljunges)

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Feuerjunges Sicht


»Nun wach schon endlich auf! Feuerjunges, wach auf!« Mühsam schlug ich meine Augen auf. Ich sah direkt in ein paar dunkelblaue Augen. Nieseljunges, fuhr es mir ärgerlich durch den Kopf. Ich tat so als wäre ich wieder eingeschlafen, das dazu führte, das sich Nieseljunges erneut über mich beugte. Blitzschnell fuhr ich hoch und warf sie auf um, die dann mit einem erstaunten Schrei zu Boden ging. »Ha! Hab dich«, miaute ich triumphierend und drückte die staubgraue Kätzin in den Moosboden der Kinderstube. Nesselsee, unsere Mutter, schüttelte ihren goldbraun gescheckten Kopf. »Wann lernt ihr endlich nicht so laut zu sein?«, murmelte die Königinn seufzend. »Aber Mama, wir wollen doch auch nur unseren Spaß haben«, protestierte Nieseljunges. Die schwarzen Tupfen die auf ihrem Fell vertreten waren, bis auf den hellgrauen Schweif, funkelten in den sanften, wärmenden Strahlen der Mittagssonne. Nesselsee seufzte erneut. Nun schlug auch Kamillenjunges ihre warmen Bernsteinaugen auf und gähnte herzhaft. »Auch mal wach, Schlafmütze?«, neckte ich meine Schwester liebevoll, worauf sie mir einen bösen Blick zuwarf, der darauf aber gleich wieder fröhlich wurde. Sie sprang auf und begrüßte uns schnurrend. »Dir auch guten Morgen, Feuerjunges«, schnurrte sie kopfschüttelnd. Nieseljunges und ich maunzten amüsiert. »Nenn mich Feuerstern. Ich, Feuerstern, Anführerin des Flammenclans befehle euch von meinem Territorium zu gehen, Kamillenstern!«, knurrte ich spielerisch. Unsere Mutter verdrehte lachend ihre Augen und schupste uns aus der Kinderstube, zum Zeichen, das wir dort spielen sollten. »Oh all mächtige Feuerstern, ich ergebe mich«, maunzte Kamillenjunges und ließ sich theatralisch zu Boden fallen. Mit einem Lachen sprang ich auf ihren Rücken und setzte mich einfach auf sie.»Boah bist du schwer..«, gab meine Schwester unter mir keuchend hervor. Empört verpasste ich ihr einen Schlag gegen ihr hellgoldenes Ohr. "Pff" machte ich nur. Plötzlich wurde ich von meiner Schwester heruntergeworfen und landete im Staub. Als ich mich aufsetzte, hustete ich stark und sah an mir herunter. Mein rotbraunes Fell war voller Staub. Meine hellrote Brust war völlig verwuschelt und mein rotbraun-hellrot geringelter Schweif war zerzaust. Wütend sah ich mich nach meinem Angreifer um. Aus dem Staub trat, majestätisch und mit hoch erhobenem Kopf, Nieseljunges und funkelte mich fies aus ihren dunkelblauen Augen an. »Ich, Nieselstern, Anführerin des Rauchclans, befehle dir uns das Territorium zu überlassen«,  forderte die staubgraue. Na warte!, dachte ich immer noch etwas wütend und warf mich mit einem Kampfschrei auf 'Nieselstern'.»Wegen dir könnte man mich jetzt Staubpelz nennen!«, knurrte ich verärgert, doch Belustigung schwang in meiner Stimme mit. Nieseljunges lachte daraufhin nur und warf mich von sich runter. Das ich so klein war, war immernoch etwas, was ich an mir hasste. »Ja ja, lach nur, aber bald werde ich mich rächen«, knurrte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen und stolzierte an meiner Schwester vorbei, die mich mit weit aufgerissenen, schockierten Augen ansah. Sie machte den Mund auf, wollte etwas sagen, klappte dann aber doch ihren Mund wieder zu. Wütend ignorierte ich nun alle und verzog mich in die hinterste Ecke der Kinderstube, wo ich mich grummelnd im Schatten fallen ließ. Warte es nur ab, irgendwann werde ich mal Anführerin sein, und dann, wirst du nicht mehr über mich lachen, dachte ich finster und schloss die Augen.


Nieseljunges Sicht

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Nieseljunges Sicht

Ich sah meiner Schwester verwirrt hinterher. Was ist denn mit ihr los? Normalerweise ist sie doch auch nicht so.., dachte ich verdutzt. Schuldgefühle kamen in mir hoch. Wahrscheinlich war sie verärgert darüber, dass ich sie in den Staub geschubst hatte. »Seltsam ist es aber doch«, murmelte ich gedankenverloren vor mich hin. »Was ist seltsam?« Ich erschrak und sah zur Seite, wo ich meine Schwester Kamillenjunges entdeckte. Ihre warmen bernsteinfarbenen Augen beruhigten mich für kurze Zeit. »Feuerjunges Verhalten«, antwortete ich nachdenklich. Meine Schwester nickte, ihre Ohren zuckten beunruhigt. »Ja, mir ist auch aufgefallen das sie sich anders verhalten hat. Aber das habe ich in ihren Augen gesehen, sie haben förmlich gefunkelt vor Wut«, meinte Kamillenjunges zustimmend. Ich seufzte. »Sollten wir uns entschuldigen? Was meinst du?«, fragte ich. Die Kätzin schüttelte ihren Kopf. »Nein, wir haben nichts gemacht. Wir haben gespielt wie jeden Tag, nur, dass sie sich anders benommen hat. Wenn, dann sollte sie sich bei uns entschuldigen« Ich nickte zustimmend, auch wenn mich das schlechte Gewissen plagte. Kamillenjunges ging ohne ein weiteres Wort zu unserer Mutter zurück, sodass ich alleine auf der Lichtung stand. Ich senkte meinen Kopf. Was sollte ich jetzt machen? Plötzlich spürte ich ein unangenehmes Brennen auf meinem Körper. Wie ein Feuer brannte es unter meinem Fell. Ich wirbelte herum, sah mich um, doch konnte den Grund dafür nicht erkennen. Langsam begann es wehzutun, ich sackte zu Boden und wimmerte leise. Der Schmerz schoss mir durch die Adern, von Kopf bis Schwanzspitze. Ein Keuchen entfuhr mir. Was war das? Ein brennen breitete sich in meinem Bauch aus, doch diesmal war es ein stechender Schmerz, wie eine eisige Flamme, die darin wütete. Ein Schmerzensschrei entfuhr mir. Keuchend landete ich auf der Seite. Langsam wurde es dunkel um mich. Mit letzter Kraft öffnete ich meine Augen und sah in funkelte, vor Hass sprühende, kalte Augen. Nun fielen mir vor Schmerz und Erschöpfung meine Augenlieder zu und ich spürte, wie ich mein Leben mit einem Atemzug ausatmete.




Voll kurz das Kapitel 0.0

War es unerwartet?^^


Vorgekommen sind:

Feuerjunges als Feuersternchen

Nieseljunges als Nieselblitz

Kamillenjunges als Kamillenherz

Nesselsee


Erwähnt wurden:

Der Rauchclan(Nachbarclan)

Ein Abendteuer fürs Leben (Warrior Cats FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt