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Schon wieder wurde ich von meinen Albträumen aus dem Schlaf gerissen.
Mr. Whitman, beziehungsweise der Graf von Saint Germain, wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Nie fühlte ich mich, als wäre alles überstanden.
Täglich versuchte ich mich davon zu überzeugen, dass der Graf tatsächlich tot war, doch etwas in meinem Hinterkopf sagte mir, dass noch etwas auf mich wartete. Mir fehlten nur noch die letzten Puzzleteile, um das Bild zu vervollständigen, das sich nach und nach in meinem Kopf breitmachte.
Im Dunkeln tastete ich nach meinem Handy, das anscheinend nachts heruntergefallen sein musste. Als ich mich aus dem Bett hievte um darunter nachzusehen, erwischte mich ein Wasserstrahl. Direkt im Gesicht.
„Xemerius!"
Plötzlich schoss der kleine Dämon unter dem Bett hervor. Direkt begann er, mich mit seinem Wunsch einer Katze zuzutexten.
Genervt ignorierte ich sein Geschwafel. Ich wollte einfach nur die restlichen Stunden dieser Nacht mit Schlafen verbringen.
Als mein Display plötzlich aufleuchtete, sah ich es direkt neben meinem Nachtschränkchen liegen und bückte mich kurzerhand, um es aufzuheben.
Der Kotzbrocken, der mir seine Liebe gestanden hatte und mich tatsächlich immer noch liebt, rief mich an. Mitten in der Nacht. Was hatte das nur zu bedeuten?
Einerseits ist er einfach nur arrogant und ich würde ihm manchmal gerne eine klatschen, doch im nächsten Moment ist er wieder total zärtlich und küsst mich als gäbe es kein Morgen.
»Gwenny, öffne das Fenster!«
»Gideon, was...«
»Mach schon.«
Ich kicherte vergnügt.
Gideon sah anders aus als sonst, er war nicht dieser lebhafte, temperamentvolle Mann, der er normalerweise war. Er sah unglücklich aus, fast deprimiert.
»Gid...«, doch weiter kam ich nicht. Er nahm meine beiden Hände und drückte sie an seine Brust.
»Gwenny, du hast mir so sehr gefehlt!« Er fing stürmisch an mich zu küssen, was mich zwar überraschte, doch ich erwiderte den Kuss trotzdem und versuchte dabei so gleichmäßig wie möglich zu atmen.
Im nächsten Moment lagen wir Arm in Arm auf meinem Bett und malten uns gemeinsam unsere Zukunft aus. Unsere unendliche Zukunft. Mit mir schien es ihm besser zu gehen und andersrum ist es genau so.

In der Vergangenheit kann die Zukunft zum Vorteil von bestimmten Personen manipuliert werden. Das hatte ich in den letzten Jahren herausgefunden. Doch was, wenn es andersherum genau so geht? Vielleicht werden im nächsten Jahrhundert zwölf weitere Zeitreisende geboren, welche nur die Zukunft bereisen können, wer weiß das schon?
Bei diesem Gedanken bin ich schon nach kurzer Zeit überfordert, ich sollte rasch damit aufhören, mir über alles den Kopf zu zermatern.
Ein letztes Mal in dieser Nacht strich Gideon sanft über meinen Kopf, bevor wir kurz darauf beide einschliefen. Er fest an meinen Rücken geschmiegt, und ich mit meinem Lieblingskissen im Arm.

Citringold- Liebe geht durch alle ZeitenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt