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8.Mai 1950

Gemeinsam landeten Gideon und ich in den 50ern auf der grünen Couch in der Loge, die ich scherzhaft "Cousine Sofa" nannte.
Ich machte mich auf dem Sofa breit und Gideon setzte sich an einen vollgemüllten Schreibtisch.
Irgendwann musste ich eingeschlafen sein. Gideon weckte mich mit einem zarten Kuss auf die Lippen. Ich fühlte mich sofort wie Dornröschen. Ich richtete mich auf und Gideon ließ sich neben mir nieder. Er hielt meine Hand und machte keine Anstalten sie jemals wieder loszulassen.
Traum•
Gedankenverloren starrte ich auf die braune Standuhr, die mitten im Raum stand. Gideon folgte meinem Blick. Die Uhr war stehengeblieben. Gideon sah auf seine Armbanduhr. Sie schieb ebenfalls stehengeblieben zu sein.
»Gideon, ich fürchte etwas stimmt nicht. «
Sagte ich verzweifelt.
»Wir hätten schon längst zurückspringen müssen. «
Wir nahmen den Schlüssel erneut aus dem Versteck und liefen zum Chronografen, der sich damals an der selben Stelle wie heute auch befand.

Ich wachte auf. Gefangen in der Vergangenheit. Das wär ja wohl die Höhe.
Obwohl es 4:30 Uhr war wählte ich Gideons Nummer.
»Gideon?«
»Ja, Mrs Shepherd? Welches Ereignis ist so wichtig, dass sie mich dem Schlaf entreißen müssen?«, murmelte er im Halbschlaf.
»Ich hatte einen merkwürdigen Traum. Denkst du, man kann in der Vergangenheit hängenbleiben?
Glaubst du, Charlottes Vision war echt? Ich meine natürlich, falls sie überhaupt eine hatte. Mich hat die ganze Strapaze etwas misstrauisch gemacht. Was meint ihr Mr De Villiers?«
»Ich meine, dass wir beide erstmal schlafen sollen. Morgen 14 Uhr in der Loge. Dort reden wir. Nacht Gwenny!«
Mit den Worten hatte er aufgelegt. Ich schlug sofort wieder meine Augen zu.
Xemerius hing kopfüber von der Lampe herunter und bewachte mein Bett die ganze restliche Nacht.

Citringold- Liebe geht durch alle ZeitenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt