Kapitel 5; Collin

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Das Leben bei diesem Ehepaar war leicht. Nach einer Nacht in ihrem Gästezimmer waren die beiden so entzückt von uns und wir von sie, dass die beiden gleich beschlossen vorläufig auf uns aufzupassen, da ihre Kinder schon längst erwachsen waren und sie viele Zimmer frei hatten. Jeder Tag war für Sayuma, Marco und mich der reine Genuss. Wir durften aufstehen wann wir wollten, dann assen alle gemeinsam Frühstück, meistens frisches Brot mit Aufstrich, etwas was wir Genmanipulierten bei den OMG so gut wie nie gegessen hatten. Dort hatte es meistens nur trockenes Müsli oder hartes Brot gegeben. Nach dieser Mahlzeit gingen Marco und Sayuma sofort heraus um sich heimlich zu verwandeln und Feuer zu fangen mit der Ausrede, dass sie etwas hyperaktiv waren. Marco, Sayuma und ich hatten beschlossen unseren Gastgeber nichts von unseren Fähigkeiten zu erzählen, denn das letzte das wir wollten war, dass sie uns verrieten und den OMG zurückgaben. Sie hielten uns alle für sehr nette Kinder, obwohl ich das Gefühl hatte, dass sie mich heimlich für einen Besserwisser hielten, was ich schliesslich auch war, das musste ich zugeben. Während die anderen draussen waren las ich die Zeitung, in der Hoffnung dass nichts über uns darin stand. Auch heute, vier Tage nach unserer Ankunft hier, stand nur, dass eine Hündin ein Kätzchen aufgezogen hatte und dass ein neues Gebäude in der Nähe gebaut wurde. Ich atmete auf und ging dann die Nachrichten mit Fanny und Bert schauen. Fanny und Bert waren das Ehepaar, dass uns beherbergte. Schon am ersten Tag baten sie uns, sie nicht zu siezen und beim Vornamen zu nennen. Nett waren sie wirklich, dass müsste man echt sagen. Auch in der Nachrichten im Fernsehen erschien nichts bemerkenswertes. Also machte ich mit meiner täglichen Routine weiter.
"Bert, darf ich dein Laptop ausleihen? Ich möchte gerne schauen ob etwas Neues gekommen ist."
Ich hatte Bert und Fanny erzählt, dass ich darauf wartete, dass meine Familie, die mich weggeschickt hatte, sich bei mir meldete. Ich hasste es, zu lügen aber ich wusste, es musste sein.

Ein paar Minuten später sass ich am Laptop in der Küche und drang in das System der OMG ein. Als ich vor zwei Tagen auf diese Idee gekommen war, hätte ich mir voller Stolz selbst auf die Schulter klopfen können. Ich fand mithilfe meines Gehirns und mehreren Internet-Seiten, wie man ein anderes Computersystem hackt und schon hatte ich Zugang auf die Daten der OMG. Ich überprüfte zweimal am Tag ob dieser mysteriöse Igs neue Befehle austeilte und ob wir in Gefahr schwebten. Bisher waren keine neuen da gewesen aber heute war das anders. Ich öffnete die Datei. Es erschien eine neue Nachricht, die ich noch nicht gesehen hatte, was bedeutete, dass sie gestern Abend geschickt wurde. Ich klickte darauf und hielt den Atem an.
Befehl 722
Sucht die Suppicias, wir brauchen sie wieder hier, sobald wie möglich.
Ich begann leicht zu zittern. Die OMG suchte uns höchstwahrscheinlich schon, das bedeutete nichts gutes.
"Na, Collin, irgendetwas Neues?"
Marco kam ins Zimmer eingeschlendert, unglaublich gut gelaunt. Sayuma folgte ihn etwas leiser, aber auch lächelnd.
"Marco, Sayuma...kommt her, ihr müsst das mal lesen."
Und mit einem Satz ruinierte ich Marco's positive Laune. Meine beiden Freunde lasen es durch und ich sah, wie sie, genau wie ich, schauderten.
"Wir dürfen nicht mehr aus dem Haus", befiel Marco uns leise. "Es wäre zu gefährlich." Er sah sich um, als fürchtete er, die OMG könnte jeden Moment hereinplatzten.
In diesem Moment schwang die Türe auf und Bert und seine Ehefrau traten in die Küche. "Na, was treibt ihr so?"
Wir hatten die beiden nicht hören kommen und hatten neulich grosse Angst vor Leuten, die plötzlich auftauchen und uns wegnehmen könnten. Ich quiekte überrascht auf. Ich sah, wie Sayuma fast losbrüllte, aber konnte sie es aber rechtzeitig durch spitzen Schrei ersetzen. Marco hatte nicht so viel Glück. Er begann zu brennen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 26, 2016 ⏰

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Befehl 721 (Kollaboration mit Estraia) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt