Als ich die Augen ein zweites mal aufschlug, sah ich eine vertraute Gegend. Ich lag im Heilerbau meines Clans. Ich versuchte sofort, mich aufzurichten, doch mir tat alles so weh, dass mir ein lautes Stöhnen entwich. Sofort stand Rotauge, der Heiler neben mir und drückte mich sanft aber bestimmt wieder in das dick mit Moos ausgepolsterte Nest und sagte:"Nicht bewegen, das schadet deinem Körper. Der Baum hat dir die Knochen der Hinterbeine gebrochen und noch ein paar andere schlimme Verletzungen zugefügt!" Ich starrte ihn mutlos an. Wie sollte ich denn als Krüppel den Clan führen und beschützen? Mitleidig sah Rotauge zu mir hinab und sagte dann:"Im Moment führt Krallenfeuer den Clan. Aber sei nicht traurig, du wirst bestimmt wieder gesund!" Das letzte sagte er halb zu sich, halb flehentlich, als wollte er mir unbedingt Mut machen. Ich sank in mich zusammen. Ich war ein Krüppel, würde in den Ältestenbau kommen und nur eine Last sein. Verbittert schnaubte ich.
In den nächsten Tagen kamen immer wieder Katzen, doch ich wollte keinen sehen oder hören. Jeden Tag schluckte ich ekelhaftes Zeug und schlief. Am dritten Tag kam Rotauge mit einem Hasen im Maul zu mir und sagte:" Ich habe dir jetzt drei Tage gewährt, nichts zu essen, jetzt reich es. Entweder du isst diesen Hasen, oder ich höre auf, dich zu behandeln", sagte er. Das mit dem behandeln meinte er bestimmt nicht ernst, trotzdem antwortete ich:"Oh, danke! Dann muss ich ja gar nicht mal verhungern, ich sterbe auch so. Danke, aber ich nehme den Hasen nicht". Geschockt sah mich Rotauge an, dann fragte er:"Du hast dein Leben aufgegeben?" Ich nickte. Erst nach en paar Herzschlägen fasste er sich, legte mir den Hasen vors Maul und fing an, mich zu behandeln. Ich ließ es über mich ergehen und fraß sogar ein paar Bissen von dem Tier. Dann schlief ich wieder ein.
So verging die zeit. Bald war ein Mond vorüber und die Elementeversammlung stand an. Da sagte Rotauge eines morgens:"So, damit du zur Versammlung gehen kannst, musst du laufen können!" Ich horchte auf. Ja, ich musste zur Versammlung gehen, weil ich den anderen meine Vision erzählen musste. Ich hatte viel darüber nachgegrübelt und war zu dem Schluss gekommen, dass die vier Anführer sich je einen Schüler aussuchen sollten und mit ihnen diesen Berg aufsuchen sollten. Also fing ich an, wie ein junges das Laufen zu trainieren. Nach drei Tagen war ich schon wieder sicher auf den Beinen, konnte aber nicht alleine stehen. Manchmal erblickte ich in Rotauges Augen ein sorgenvolles glitzern, und meine Mutlosigkeit verstärkte sich. Am Abend brachte der Heiler mich raus und ich schlich mit gesenktem Kopf durch das Lager. Als ich Krallenfeuer entdeckte, welcher die Katzen zusamnensuchte, die mit auf die Versammlung gehen sollten, seufzte ich innerlich auf. Mein Leben als Clananführer war vorbei; nach einen Mond war es vorbei... Ab und zu streifte mich ein anderes Fell und ich miaute ein leises danke. Wir gingen zum Ausgang und der Clan reihte sich hinter mir ein. Doch ich wollte nicht, ich würde den Clan ja nur aufhalten. Doch als ich Krallenfeuer den Vortritt ließ, sagte er energisch:"Nein, du bist unser Anführer. Also führe uns. Wenn du zu spät kommst, kommen wir alle zu spät!" Dankbar sah ich ihn an und humpelte weiter.
Als wir am Rand des Versammlungsortes angekommen waren, war noch keine Katze da. Gut so, dann konnten mich nicht alle anstarren. Ich wollte den Felsen der Anführer hochklettern aber ich konnte mich nicht auf meine Hinterbeine verlassen, und so zog Krallenfeuer mich hoch. Ich murmelte ein danke, dann setzte ich mich hin.
Nach und nach kamen immer mehr Katzen und die Sache über mich verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Ich sah Wirbelwindhimmel, die auf mich zugestürmt kam. Sie begrüßte mich und fragte dann:"Ist alles ok?" Ich nickte doch in dem Moment stellte sich ein schwerer Fuß auf mein Bein und ich schrie auf. Hinter mir stand Wasserhimmel und schaute mich gehässig an. Dann meinte er laut und deutlich:"Ist unser Anführer schwach geworden?" Auf der inzwischen nun stillen Lichtung ging ein Kreischen, dann kletterten Flammenclankrieger den Felsen hoch. Unter Schmerzen stand ich auf und hob den Schwanz. Meine Krieger sprangen wiederwillig nach unten und setzten sich wieder. Der Erdclan kam als letztes, dann fing die Versammlung an. Als ich an der Reihe war, trat ich vor, setzte mich aber nicht wieder, um keine Schwäche zu zeigen."Ich muss euch allen etwas sagen. Als der Baum auf mich gefallen ist, hat mein ehemaliger Anführer mir eine Prophezeiung gesagt.'Die vier großen müssen gehen, sie..'" Ich stockte, weil Brandhimmel und drei weitere Katzen vom Himmel kamen und die Prophezeiung aussprachen. Als sie am Boden angekommen waren, stellten sie sich neben die Anführer und sagten das Ende der Prophezeiung. Dann wandten sie sich an mich. "Du bist stark genug, hierher zu kommen, aber bist du auch stark genug, die Reise anzutreten?" Von Rotauge kam ein panisches "Nein!" aber ich nickte und antwortete:"Wenn es meine Bestimmung ist, dorthin zu gehen, dann werde ich es tun." Die drei Anführer von Meeres-, Erd- und Sturmclan nickten nur, aber Brennhimmel schaute stolz auf mich herab. Dann verkündete er:"Die Pfoten müssen ausgewählt werden!" Der ehemalige Meeresclananführer sah auf Wasserfallpfote hinab und der Schüler verbeugte sich schüchtern. Ich sah, wie einige ihm neidische Blicke zuwarfen."Ich wähle Wasserfallpfote aus, denn er ist stark und mutig!", verkündete der Anführer. Dann wurde der Erdclan Auserwählte verkündet. Es war Regenpfote, mit der Begründung, er kenne sich gut mit Kräutern aus könne so heilen. Der Sturmclanauserwählte war Windpfote, denn er konnte gut klettern. Dann sah Brennhimmel auf meinen Clan herab. "Mir ist die Wahl sehr schwer gefallen, doch am Ende stach eine heraus. Weil sie schnell und wendig, dazu noch super im kämpfen und treu ergeben ist, wähle ich Flammenpfote aus. Ich hoffe du erfüllst meine Erwartungen!" Flammenpfote verbeugte sich, doch ehe sie etwas antworten konnte, stiegen die Katzen wieder in den Himmel auf und ließen die Lichtung mit einem "Viel Glück" zurück.
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Warriors- Kampf um die Heimat |*on hold*|
FanfictionDer Baum fiel, knackend wie die Knochen der Ältesten. Ich riss die Augen auf, dann realisierte ich, dass ich wegrennen musste. Ich machte auf der Stelle kehrt und rannte um mein Leben. Doch ich hatte zu lange gewartet. Plötzlich traf mich etwas am B...