Basketball in der Nacht (4)

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Am Abendging ich wieder zum Platz, um Basketball zu spielen. Mich plagten aus irgendeinem Grund Schuldgefühle. Gedankenverloren schlenderte ich auf den Platz  und fing an zu spielen. "Ich war hier als erster. Also verschwinde." Erschrocken drehte ich mich um und sah in zwei wunderschöne Augen. "Ähm, tut mir leid. Ich hatte gar nicht gesehen, das du hier warst", sagte ich kleinlaut und Blickte auf meinen Ball am Boden. "Also worauf wartest du? Verpiss dich!" Ich hab meinen Ball auf und machte mich wieder auf den Weg nach Hause. Kurz bevor ich aber den Platz verließ, drehte ich mich nochmal um. "Yoongi, es tut mir leid. Ich weiß, zwar was mir genau leid tun soll. Ich würde mal sagen alles, was ich deiner Meinung nach falsch gemacht habe, dass ich dich vor ein paar Tagen nachts aus deinem geliebten Schlaf gerissen habe, dass ich nach der Schule nicht zum Training gekommen bin, so wie du es wolltest, dass ich einfach zum Training gekommen bin, obwohl ich wusste, dass ich es nicht mehr darf und dass ich gegen dich das scheiß Spiel gewonnen habe. Aber ich bin nun mal nicht so eine, die springt, wie es Min Yoongi will. Ich hoffe nur, dass wir uns wenigstens vor dem Team zusammen reißen können und dort normal miteinander umgehen können. Es ist schließlich eine Sache zwischen uns." Mit den Worten drehte ich mich um und ging. Ich hoffe meine Worte konnten ihn etwas zur Vernunft bringen.


Jin und ich schlenderten gerade zur Mensa. Er erzählte mir gerade, wie er  gestern fast einen Fußgänger mit seinem Fahrrad überfahren hat. Der Typ konnte zum Glück noch ausweichen, ist aber dadurch ins Gebüsch am Rand gefallen. Als Jin ihm raus geholfen hatte sah der Fußgänger aus, wie ein Hühnchen, was gerade einen Marathon hinter sich gebracht hatte. Als Entschuldigung hatte Jin ihn auf einen Kaffee eigeladen und wie soll ich sagen, Jin scheint Interesse an dem Typen zu zeigen, aber auch nach Jins Erzählungen scheint der Typ alles andere als uninteressiert an Jin zu sein. Ich meine es wird auch langsam mal Zeit, dass Jin merkt, dass es auch Menschen gibt, die ihn auch schön finden, nicht nur ich. Und damit meine ich nicht nur sein Äußeres.

 In der Mensa holten wir uns etwas zu essen und diskutierten weiter drüber, ob Jin sich mit dem Typen, der nebenbei bemerkt Kim Namjoon heißt, treffen soll oder nicht. "Ich komme gleich wieder. Muss nur kurz auf's Klo." Somit verschwand ich. Warum sieht Jin nicht ein, dass Namjoon ernsthaftes Interesse an ihm hat. Ich würde ihm am liebsten eine Ohrfeige geben. Vielleicht würde er dadurch mal zur Vernunft kommen. Weiter aufregen konnte ich mich nicht, da ich von jemanden in einen anderen Gang gezogen wurde. Um genau zu sein, es war Yoongi. Hallo, ich wollte gerade auf's Klo. Ich hoffe es ist wichtig und geht schnell. Wir standen hier jetzt und ich wartete drauf, dass Mister Super-Populär etwas sagte. "Wenn du nichts zu sagen hast, dann kann ich meinen  Weg zum Klo ja jetzt fortsetzten." Ich drehte mich um, aber wurde wieder von ihm abgehalten endlich auf's Klo gehen zu können. "Dann rede endlich verdammte scheiße!", meckerte ich ihn nun an. "Ich habe über deine Worte gestern nachgedacht." Wow, der Herr kann denken. Ein Wunder. "Und ich weiß ehrlich gesagt nicht wofür du dich entschuldigt hast. Ich war der Fehler, nicht du und ich wollte mich entschuldigen. Eigentlich mag ich ja deine Art, dass du dir nicht alles von mir gefallen lässt und dass du es sagst, wenn dir etwas nicht passt, nur ich war es nicht gewöhnt, dass sich jemand mir widersetzt, gerade bei Mädchen nicht. Das hat nämlich niemand vor dir bei mir gemacht." Okay, ich hätte jetzt nicht unbedingt damit gerechnet, dass er sich entschuldigt, aber es ar schön süß von ihm. "Ähm, ich denke wir beide tragen Schuld an der Situation. Schließlich gehören immer zwei dazu." Er nickte und wir schwiegen uns an. "Ich gehe dann jetzt mal", sagte ich und wollte endlich auf die Toilette verschwinden. "Hättest du Bock heute Zum Platz zu kommen und mit mir ein bisschen zu spielen? Schließlich will ich meine Niederlage nicht auf mir sitzen lassen." Während er das sagte, hatte er dieses teuflische Lächeln im Gesicht. Ich nickte und lächelte teuflisch zurück. "Okay 16 Uhr am Platz." Und endlich konnte ich auf's Klo gehen.


"Wo warst du so lange? Ich warte schon die ganze Zeit. Namjoon nervt mich. Er hat meinen Twitter Account gefunden und spamt mich die ganze Zeit voll. Der Typ macht mich so fertig." Okay und auf zum nächsten Problem. Ich glaube die Sache mit ihm und Namjoon wird deutlich Komplizierter als gedacht. "Was schriebt er denn so?", fragte ich ihn neugierig. "Er will sich mit mir treffen! Heute! Bei ihm!" Er wurde immer aufgebrachter. "Jin, ganz ruhig. Ich verstehe echt nicht warum du dich darüber so aufregst. Namjoon will dich wirklich kennenlernen. Das sieht jeder Blinder und du führst dich hier auf, als würde er dich gleich vergewaltigen", versuchte ich Jin erstmal zu beruhigen. Er kann echt zu einem richtigen Mädchen mutieren. "Chancen hätte er Zuhause schon", murmelte eher zu sich selber. Der Junge denkt auch echt immer direkt an die schlimmsten Dinge. "Jin, jetzt hör mir mal zu. Du musst dich ja nicht bei ihn Zuhause treffen, aber Gott verdammte Scheiße triff dich mit ihm! Du kannst doch nicht jeden Tag hinter deinen Büchen in deinem versauern!" Man sah wie Jin immer kleiner auf seinem Stuhl wurde. "Okay", gab er kleinlaut von sich, "aber du bist in der Nähe, wenn irgendwas ist." Heute? Das geht doch nicht. Ich war selber verabredet. ich überlegte, ob es nicht irgendwie in meiner Nähe statt finden könnte, aber es gab weder ein nettes Café, noch einen schönen Park in der Nähe des Platzes . Doch auf einmal fiel mir etwas ein. Sie sollen doch einfach mit Yoongi und mir Basketball spielen, wie ich Jin kenne wird er mit Namjoon eh nach spätestens einer dreiviertel Stunde gehen, da er keine Lust mehr hat. Yoongi wird zwar nicht so begeistert sein, aber es ist doch nur für höchstens eine dreiviertel Stunde. Ich schlug Jin meine Idee vor und er war sofort begeistert, doch dann bekam er diesen Blick, der so viel sagt wie "Läuft da etwa was?".  Ich konnte nur den Kopf schütteln und mit den Schultern zucken. Ich würde jetzt nicht sagen, dass da nichts ist, aber auch nicht, dass da etwas ist.




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