Das Mädchen, das die Sterne berührte

Kapitel 2

Es ist Monatgmorgen. Ich hasse Montagmorgen. Außerdem sind alle immer so furchtbar gut gelaunt Montags.

Selbst der junge Mann im Starbucks ist mies drauf und schaut mich grimmig an, als ich mir einen Kaffee to go bestelle. Ich reiche ihm das Geld und lächle ihn freundlich an. Er nickt mir nur zu.

An meinem Charme muss ich wohl noch arbeiten.

"Ich wusste, dass ich dich hier finde!", ein Mädchen springt mich von hinten an und mein Kaffeebecher macht einen Abgang. Mit einem lauten 'platsch' knallt er am Boden auf und der Bürgersteig färbt sich hellbraun.

"Man! Kannst du nicht gucken?! Ich hatte einen Kaffee in der Hand, du Dummkopf!"

Ich drehe mich sauer um und knuffe sie in die Seite. Sie quiekt erschrocken und lacht.

Das brünette Mädchen grinst mich an.

"Du bist mir einen Kaffee schuldig." Ich strecke ihr fordernd meine Hand entgegen. Sie drückt mir ein paar Münzen in meine Handfläche und hackt sich bei mir ein. Während wir einen neuen Kaffee holen gehen, erzählt sie mir von ihrer neusten Errungenschaft.

"Er heißt Daniel und er ist sooooo süß. Aber irgendwie ist er auch komisch. Er beobachtet mich immer und ist ganz woanders, wenn ich mit ihm zum Beispiel über Klamotten rede. Ich glaube er will nur Sex. Obwohl ich mir vorstellen kann, dass Sex mit ihm eigentlich ganz cool sein würde. Bestimmt wäre er voll zärtli..."

Ich verschlucke mich an meinem Kaffee und ersticke fast. Das Mädchen redet doch jetzt nicht im Ernst morgens auf dem Weg zur Schule über Sex?!

"Gina...lass es gut sein. Ich will wirklich nicht wissen, wie der Sex mit ihm ist. Hast du die Mathe Hausaufgaben?", frage ich sie, als ich aufgehört habe zu husten.

"Oh Mist! Das habe ich total vergessen." Verzweifelt packt sie sich an den Kopf.

"Na siehst du. Du hast wirklich besseres zu tun, als dir Gedanken darüber zu machen, wie der Sex mit einem Typen sein könnte."

"Jaja, du redest wie meine Mutter. Willst du mir die Aufgaben nicht geben?" Sie schaut mich erwartungsvoll an.

"Vergiss es. Ich habe für den Mist zwei Stunden gebraucht, also sieh zu, dass du es dir von jemand anderem besorgst." Ich schüttele den Kopf und zeige auf meine Uhr. "Du hast noch genau 13 Minuten Zeit."

"Na gut, bis dann." Eilig läuft sie über die Straße und zur Schule. Ich folge ihr gemächlich und trinke im gehen noch meinen mittlerweile halbkalten Muntermacher leer.

In der Klasse herrscht reges Treiben als ich eintrete. Es ist eine unerträgliche Lautstärke und ein totales Durcheinander.

"Reich mal Mathe rüber!" Matt.

"Wieso sollte ich?!" Sarah.

"Gib mir meine Sachen wieder, du Penner!" Anna.

"Hättest du wohl gerne! Die stell ich auf Ebay. Kannst ja gerne mitbieten!" Jordan.

Im vorrübergehen entreiße ich ihm Anna's Tasche, die er hoch über seinen Kopf hält, und gebe ihm einen Schlag auf den Hinterkopf. Er dreht sich um und will zurückschlagen, doch ich bin schneller und ramme ihm mein Knie in seine Eier. Er sackt zusammen und bleibt neben seinem Stuhl liegen.

"Lass es gut sein und versuch nie wieder ein Mädchen zu schlagen." Mit diesen Worten gebe ich Anna ihre Sachen zurück und setzte mich auf meinen Platz neben Gina.

Hintergrund lachen die anderen Jordan schallend aus und bezichtigen ihn als Weichei.

"Was ist denn das schon wieder für ein Lärm?! Setzt euch gefälligst hin oder es hagelt Sechser!" Mit diesen Worten stürmt unsere Mathelehrerin in den Raum.