Prolog

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"Raus hier! Sofort Robbie! Ich flehe dich an, bitte geh!"

Ihre Stimme zittert, sie ist den Tränen nahe, aber sie schreit mich nicht an. Und das ist das schlimmste. Denn die Lia die ich kenne, deren Stimme zittert nicht, wenn sie mit mir redet. Sie hat auch nicht Tränen in den Augen, nein, sie keift mich an und macht sarkastische Bemerkungen.

Scheiße!

Geschockt starre ich auf sie hinab. Nun lösen sich einzelne Tränen aus ihren Augenwinkeln. Sie schluchzt laut auf und schubst mich mit beiden Händen gegen die Wand. Es trifft mich unerwartet, sodass ich unbeholfen nach hinten stolpere und mit einem lauten !rums! unsanft mit dem Kopf gegen die Wand knalle. Autsch!

Ich reibe mir den Hinterkopf, als sie erneut auf mich zukommt und mir anscheinend eine Ohrfeige geben will. Aus Reflex heraus packe ich ihr Handgelenk, wie ich es schon so oft gemacht habe und halte es fest.

"Robbie...du tust mir weh"

Ich sehe hinunter in diese wunderschönen grün-braunen Augen, die dem Mädchen gehören, dass ich über alles liebe. Angsterfüllt blicken genau diese Augen auf meine Hand, die ihr Handgelenk festhält. Ich will ihr nicht weh tun.

Ich hebe die freie Hand um ihr die Tränen wegzuwischen, die mittlerweile in Bächen über ihre geröteten Wangen laufen, als sie zusammenzuckt und einen Schritt zurück weichen will.
Unmöglich bei meinem Griff.
Panik blitzt in ihren Augen auf.

Die plötzliche Erkenntnis trifft mich wie ein Blitz. Sie hat Angst vor dir.

"Du dachtest, ich würde dich schlagen?", flüstere ich geschockt.

Langsam und fast unmerklich nickt sie. Ich lasse sie los. Sofort reibt sie sich das Handgelenk, dass einen leichten, rosa schimmernden Abdruck meiner Finger hat.

"Du machst mir Angst. Bitte geh...ich will alleine sein und du sollst mich in Ruhe lassen" Sie schaut auf den Boden.

"Und wenn ich das nicht will?" Ich lege meinen Zeigefinger unter ihr Kinn und hebe es langsam hoch. "Was ist, wenn ich dich nicht alleine lassen möchte, weil du mir wichtig bist? "

Das ist der Moment in dem sie ihre herrlichen, schmerzerfüllten Augen auf mich richtet, sodass ich mein Spiegelbild darin sehen kann.

Das Mädchen, das die Sterne berührte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt