Robbie

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"Wo ist er?" Eine dunkle Männerstimme tönt durch das Haus.

Diese Stimme machte ihm Angst. Er wusste nicht, wieso der Mann schrie, auch nicht wieso er ihn immer schlug.

"Hör auf! Lass ihn in Ruhe! Er hat nichts getan!!", eine hohe Frauenstimme. Seine Mutter. Das hieß, er musste sich verstecken.

Hastig sprang er von seinem Bett auf, lief auf den Kleiderschrank zu und schob die Kleiderbügel bei Seite. Sie gaben die Sicht auf eine kleine Tür frei. Er entriegelte sie und schlüpfte hinein, jedoch nicht, ohne vorher die Schranktür zu schließen und die Klamotten vor die Tür zu hängen. Dann kroch er in einen kleinen Hohlraum in der Wand und verriegelte die Türe hinter sich.

Gedämpft hörte er Glas bersten. Stimmen wurden laut und jemand stampfte die Treppe hoch. Sein Vater. Er hasste ihn, er hasste alles an ihm. Seine Art, sein Verhalten und seinen Geruch. Er stank immer ekelig nach Alkohol, Zigaretten und sein Atem roch fast jeden Tag nach Gras.

Gras. Er hatte dieses Wort bei seiner Mutter aufgeschnappt. In seinem Wissensbuch stand, dass 'Gras' eine Droge sei. Die Erklärung für Drogen hatte er jedoch noch nicht gefunden. Aber soweit er gelesen hatte, wurde 'Gras' geraucht.

Ein Knall holte ihn aus seinen Gedanken. Seine Zimmertür schlug gegen die Wand und er hörte den hastigen Atem seines Vaters.

"Wo bist du?! Komm raus Junge, dann passiert dir nichts. Ich weiß, dass du hier bist."

"Lass ihn! Er ist nicht hier. Er ist bei Freunden!", die Stimme seiner Mutter, schrill vor Angst, näherte sich dem Kleiderschrank.

"Verarsch mich nicht! Da steckst du wieder hinter! Du hast ihn wieder mal versteckt!" Sein Vater hörte sich bedrohlich an, aber das tut er eigentlich immer.

Seine Mutter erwiderte nichts.

"Sag mir wo er ist!!"

"Niemals", ihre Stimme war leise, verzweifelt.

Ein klatschen war zu hören. Ich schlug mir dienHand vor den Mund und riss meine Augen auf. Er hatte sie geschlagen, schon wieder.

"Wer bist du? Wann bist du so geworden? Ich erkenne dich nicht mehr. Du bist zu einem Monster geworden. Ich hasse dich! Und weißt du, was das schlimmste ist, das aller schlimmste? Nein? Gut, dann sage ich es dir jetzt. Ich habe dich mal geliebt. Ja, ich habe dich sogar vergöttert. Ich war so verdammt verknallt in dich, dass ich alles hingeworfen habe für dich. Ich habe studiert, habe fast mein Abitur gehabt. Meine Eltern liebten mich, durch dich haben sie mich verstoßen. Du bist an allem Schuld...nein, warte, das stimmt nicht. Ich bin Schuld, weil ich dir vertraut habe. Du hast mir den Himmel auf Erden versprochen. Du hast mit mir geträumt. Dann bekam ich Robbie. Du sagtest immer, es war ein Fehler. Aber weißt du was? Er ist ein Geschenk. Dieser Junge ist alles was ich habe. Er ist mein Sohn und ich lasse nicht zu, dass du ihn jemals wieder siehst oder ihm etwas antust. Es ist aus. Geh! Ich will dich nie wieder sehen.
Näherst du dich Robbie noch einmal in deinem ganzen armseligen Leben, dann rufe ich die Polizei. Hast du mich verstanden?!"

Geschockt hörte er seiner Mutter zu. Sie hatte noch nie seinem Vater widersprochen.

"Du blöde, verlogene Hu-"

"RAUS!"

Stampfende Schritte waren zu hören, polterten die Treppenstufen runter und dann fiel die Haustür mit einem unglaublich lauten Knall ins Schloss.

Die Schranktür wurde geöffnet. Kleiderbügel quietschten, als seine Mutter sie zur Seite schob, dann wurde die Türe zum Hohlraum wurde geöffnet.

"Komm raus Robbie. Es ist alles okay, er ist weg."

Zwei Arme griffen ihm unter die Achseln und zogen ihn raus. Seine Mutter drückte ihn fest an sie und streichelte sein Haar.

"Es ist vorbei, er kommt nicht wieder. Niemals. Niemals. Niemals." Immer wieder wiederholte sie diese Worte, doch sie weinte. Er klammerte sich mit seinen kleinen Armen an ihrem Hals fest.

Das Mädchen, das die Sterne berührte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt