Kapitel 2 Begegnungen

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Die Mission war nicht so verlaufen, wie wir es uns erhofft hatten. Der Hozuki-Klan hatte uns aus dem Hinterhalt angegriffen, als wir von den erfolglosen Friedensverhandlungen mit Kirigakure zurückkehren wollten. Wir hatten zwar keine großen Verluste erlitten, doch die Hälfte meiner Männer war so schwer verletzt worden, dass sie den Weg ohne Hilfe nicht schaffen würden. Sie mussten so schnell wie möglich medizinisch Versorgt werden, doch wir wurden immer langsamer.

Ich wusste, dass die Truppe müde und erschöpft war. Ich war es auch, schließlich trug ich genauso wie sie einen von uns, doch gerade deshalb mussten wir uns ja so beeilen.
Ich hatte zwar keine medizinische Ausbildung, doch selbst ein Blinder hätte gesehen, dass die fünf schwer Verletzten den nächsten Morgen nicht mehr erleben werden, wenn wir nicht heute Nacht noch Hilfe finden würden.

"Tobirama-sama"

Kagami's Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
"Was ist den Kagami?", entgegnete ich ihm genervt. Ich wusste was er sagen wollte und an der Art, wie er mich gerufen hatte, konnte ich schon ablesen, dass er meine Antwort bereits kannte.

"Tobirama-sama, bitte lasst uns rasten. Die Männer sind erschöpft und wenn wir weiter so rennen, brechen sie in spätestens einer halben Stunde zusammen. Wenn wir jetzt für eine dreiviertel Stunde rasten und in unserem eigentlichem Tempo weiter reisen, sind wir in 3 Stunden in Konoha. Ezra könnte sich auch nochmal die Wunden ansehen. Vielleicht haben sie dann noch mehr Zeit."

Ein Seufzen entfloh meiner Kehle, als ich das leise Keuchen hinter mir vernahm und meinen Blick über die Truppe schweifen lies. Kagami hatte mal wieder recht. Die Männer brauchten die Pause.

"Einverstanden. Gib den Befehl weiter, dass wir vorne bei den Felsen am Fluss Rast machen."

"Hai, Tobirama-sama!

Verdammt!

Ich lehnte etwas entfernt von der Gruppe an einen Baum und hielt mir meine rechte Seite. Dieses verdammte Drecksstück von einem Kiri-Nin hatte mich wohl doch schlimmer erwischt, als ich dachte.Ich unterdrückte ein Stöhnen, als ich die Bandage noch fester zu zog. Wir mussten auf der Stelle weiter.
Als ich Kaito noch getragen habe, konnte ich unauffällig seinen Oberschenkel gegen die Wunde drücken und so die Blutung stoppen. Doch nun war dieser Druck weg und die Blutung wurde schlimmer.

Ich wollte mich gerade wieder aufrichten, als ein Schrei durch den Wald hallte.
Blitzschnell stand ich wieder und zog mein Katana, richtete es in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Das war keiner meiner Männer gewesen, es sei denn, einer von ihnen war zu einer Frau geworden. Wie auf's Stichwort stolperte eine Brünette aus dem Gebüsch und landete vor meinen Füßen.

Ohne mir auch nur Beachtung zu schenken, rappelt sie sich wieder auf und lief an mir vorbei, als ein Kiri-Nin hinter ein paar Bäumen hervortrat. Also hat mich mein Gefühl doch nicht getäuscht. Wir wurden verfolgt.

Mit einem schnellen Stich durchbohrte ich seinen rechten Lungenflügel und riss ihm mein Schwert durch die Schulter wieder heraus. Er war sofort tot. Sofort konzentrierte ich mein Chakra. 1...2....5....8....12 Gegner plus das Mädchen. Also 13. Verdammt, also waren sie in der Überzahl.

Ohne groß darüber nach zu denken schnappte ich mir die Frau und lief zurück zur Truppe.
Die Kleine sah mir nicht wie eine Konoichi aus, und selbst wenn, sollte sie eine ihrer Kameraden sein, so könnte man sie immer noch als Geisel benutzen.
Ich konnte schon immer gut die Stärke anderer einschätzen und das Mädchen unter meinem Arm war sogar noch schwächer als mein zukünftiger Schüler Sarutobi, und der ist fünf!

Nach wenigen Sekunden kamen wir beim Lager an und ich brüllte schnell ein paar Befehle in Richtung einer Männer, die sich sofort auf Angriffspositionen begaben. Währenddessen trug ich die Frau, unbeeindruckt von ihren Befreiungsversuchen, zwischen die Felsen und lies sie neben den bewusstlosen Kaito fallen. Erschrocken drehte sie sich um und rutscht mit vor Angst geweiteten Augen weiter nach hinten, bis sie an eine Felswand stieß.

Oh man! Für so was hab ich keine Zeit!

Genervt gehe ich auf sie zu und beuge mich zu ihr herrunter, fixiere sie mit den Meinen.

"Wenn du ärger machst", zischte ich drohend, "dann bringe ich dich um."

Bevor sie noch etwas erwidern kann, stoße ich mit meiner rechten Handfläche gegen ihre Stirn und sie sinkt kraftlos zusammen.

Das dürfte sie ruhig stellen.

Ich vergewisserte mich noch schnell, dass ich wirklich nur ihren Chakrafluss unterbrochen hatte und wendete mich wieder meiner Truppe zu.
Den Kiri-Nin wird noch hören und sehen vergehen. Ich habe wirklich miese Laune und das werden sie jetzt zu spüren bekommen.

YukiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt