A new Love is like a new Life.

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Wir fuhren auseinander. Oh Gott, peinlich! Ich räusperte mich und sah peinlich berührt in die andere Richtung.
"Was-", er räusperte sich. "Was ist?", begann er erneut.
Kendall kam zum Pool hinüber, stemmte ihr Hände in die Hüfte und musterte uns skeptisch. Ihr Blick ging zwischen uns beiden hin und her. "Mr. Rose hat angerufen. Es geht um das bevorstehende Charity Gala Dinner. Er möchte, dass Sie ihn bitte zurückrufen."
"Mist.", murmelte Niall. "Ja, mach ich.", sagte er an Kendall gewandt.
Schweigen.
Nervös bis ich mir auf die Unterlippe und sah auf meine Hände, die mir auf einmal sehr interessant vorkamen...
Kendall stand weiterhin mit hochgezogenen Augenbrauen vor uns.
"Ist noch etwas?", fragte Niall.
"Nein." Sie warf uns einen vorwurfsvollen Blick zu, bevor sie ihre Haare in den Nacken warf und davon stolzierte.
Ich sah ihr hinterher bis sie im Haus verschwand. Ich mochte sie nicht.

Als Kendall im Haus verschwand, drehte sich Niall zu mir um und sah mich entschuldigend an. "Tut mir leid."
Was meinte er genau? Den Fast-Kuss, Kendall's Auftauchen oder das er diesen Mr. Rose zurückrufen musste?
"Ist schon okay.", nickte ich trotzdem, sah ihn aber immer noch nicht an. Konnte ich ihn überhaupt je wieder ansehen, ohne im Erdboden zu versinken?
"Komm" Er nahm meine Hand. "Ich zeig dir dein Zimmer."
Ich riskierte einen Blick zu ihm. Er lächelte mich aufmunternd an. War ihm das alles nicht auch unangenehm oder überspielte er es einfach nur gut?
Wieder nickte ich nur und schwamm mit ihm zur Leiter des Pools.

Doch statt die Leiter zu nehmen, stützte sich Niall mit seinen Armen am Beckenrand ab und zog sich gekonnt aus dem Wasser.
Ich konnte nicht anders als auf seinen angespannten Bizeps zu starren.
Er war soo heiß.
Für einen kurzen Moment hörte ich auf mit den Armen zu rudern.

Ein fataler Fehler.

Sofort gluckerte ich unter und verschluckte mich erneut.
Hustend kam ich wieder hoch. Blind tastete ich nach der Leiter. Scheiße.

Oh Gott Hailee, du bist so blöd! Wo war denn diese beschissene Leiter? Vorhin war ich doch nur noch einen Meter von ihr entfernt!
Panisch fuchtelte ich mit den Armen um mich bis ich eine eine Hand zu fassen kriegte. Niall's Hand.
Mir blieb keine andere Wahl, also ergriff ich sie.
Er zog mich ein Stück durch das Wasser, bis ich die Leiter unter meinen Füßen spüren konnte und aus dem Wasser kletterte.

Immer noch hustend legte ich mich auf den Boden.
Behutsam schob sich eine Hand unter meinen Rücken und richtete mich auf. Langsam begann das Wasser aus meinem Mund zu laufen. Ich hustete noch ein paar Mal bis es mir besser ging und legte mich erschöpft wieder auf meinen Rücken. Ich atmete tief ein und aus. Langsam beruhigte sich mein Puls wieder.

"Geht's wieder?" Niall! Ich hatte ganz vergessen, das er noch da war!
Oh nein.  Hatte ich gerade vor Niall das Wasser ausgesabbert? Nein. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich spürte wie ich rot anlief. Wenn ich bis jetzt nicht im Erdboden versinken wollte, dann aber jetzt. Und zwar bis zum Erdkern.

Langsam öffnete ich wieder meine Augen. Niall kniete neben mir und sah mich mit seinen blauen Augen besorgt an. Sein weißes T-Shirt klebte an seinem muskulösen Oberkörper. Ich hustete. Er machte es einem aber auch wirklich nicht leicht.
"Eh... Ja, alles okay.", stotterte ich.
Niall nahm meine Hand und zog mich auf meine Füße.

Noch immer meine Hand haltend, zog er mich durch das Haus. "Hat Kendall dir schon das Haus gezeigt?"
"Eh... nein sie... Hat sie nicht.", stotterte ich. Was war denn los mit mir? Konnte ich nicht normal sprechen?
Niall drehte sich zu mir um und lächelte. "Na dann wird's aber höchste Zeit!"
Er zog mich in einen hellen Raum. "Willkommen in der Küche. Mein persönlicher Lieblingsort."
Ich lachte und sah mich in dem großen Raum um. Auch er hatte wieder große Fenster. Die Küche war wie der Rest des Hauses sehr hell und modern eingerichtet. Sie war weiß und hatte eine schwarze Granitplatte. Aber das beeindruckendste an ihr war der Kühlschrank. Ich hatte noch nie in meinem ganzen Leben so einen großen Kühlschrank gesehen! Er war mindestens so groß wie mein Kleiderschrank.

"Wohnt hier noch jemand?", fragte ich erstaunt.
Niall folgte meinem Blick und lachte. "Oh, nein. Ich bin bloß immer hungrig und ich meine wirklich immer."
Ich lachte wieder.
Er ging zum Kühlschrank und öffnete ihn. "Willst du was essen?" Er ging ein Stück zu Seite, damit ich sehen konnte, was alles drin war.
Mir klappte erneut die Kinnlade herunter. Meine Beine wurden weich und ich musste mich an der Kücheninsel abstützen.
So muss es im Himmel aussehen! Der ganze Kleiderschrank war voller Essen. Die Hintergrundbeleuchtung ließ es aussehen als hätte dieses riesige Ding einen Heiligenschein. Vor ein paar Wochen, hatte ich noch überlegt ein Magnum Eis zu kaufen und jetzt hatte ich einen verdammtes Monster voll mit solchem Kram.
"Ja.", hauchte ich.

Zufrieden, mit einem Eis in der Hand, zeigte mir Niall noch den Rest des Hauses. Es war unglaublich schön.
"Hier ist dein Zimmer." Er öffnete eine Flügeltür und betrat einen (ebenfalls) hellen Raum. Ich folgte ihm und sah mich um. Wow. "Es ist wunderschön", quietschte ich. Ich rannte zu den leichten Vorhängen, die die Balkontür verdeckten und riss sie zur Seite. Wie auch im Rest des Hauses hatte man diesen unglaublichen Blick auf die Bucht, wo die Sonne gerade unterging. "Es ist wunderschön.", wiederholte ich und drehte mich zu Niall. Er lächelte mich an und ich lächelte zurück. Wie sahen uns verträumt in die Augen.

Stopp. Was tat ich da? Vor drei Wochen hatte ich noch ein normales Leben. Ein Leben mit Zayn, meinem Freund, den ich über alles liebte. Gut, er war ein Arschloch gewesen, aber er war immer noch mein Freund. War. Ich vermisste ihn einfach. Ich vermisste die Art wie er mich ansah, wenn er dachte, ich würde es nicht merken. Ich vermisste sein Lachen, wenn ich wieder in irgendein Fettnäpfchen getreten bin. Ich vermisste, wie er jeden Abend seine Arme um meine Taille schlang, mir einen Gute Nacht Kuss gab und "Ich liebe dich" in mein Ohr geflüstert hat. Ich vermisste meinen Morgenmuffel, wie er immer viel zu spät aufstand und dann panisch durch die Wohnung rannte. Lachend sah ich ihm mit meinen Kaffee in der Hand zu, weshalb ich oft einen bösen Blick von ihm erntete. Länger als zwei Minuten konnte er mir aber nie böse sein. Er schüttelte lächelnd den Kopf und gab mir einen Abschiedskuss, bevor wir beide zur Arbeit mussten.

Plötzlich kam mir wie eine dunkle Gewitterwolke, sein geschockter Gesichtsausdruck wieder vor Augen, als ich ihn mit Perrie erwischt hatte. Mir drehte sich der Magen um, wenn ich daran dachte, wie er mich küsste, wenn ich von der Arbeit nach Hause kam. Wie ich mich in unser Bett legte, wo kurz davor meine beste Freundin und er miteinander geschlafen hatten. Wie lange sie mir das wohl schon verheimlichten? War seine Liebe, die er mir jeden Abend gestanden hatte, nur eine Lüge gewesen? Ich verstand einfach nicht, wie man sich so fremd werden konnte, wenn man sich einmal so nah war.

Erst jetzt merkte ich, dass Niall und ich uns immer noch ansahen. Ich blinzelte und sah schnell weg. Mein Blick viel auf das riesige Bett. Ich lachte. Darin könnten locker vier Personen drin schlafen. Ich überlegte. Sollte ich oder eher nicht? Ich musste. Es führte kein Weg daran vorbei. Ich nahm Anlauf und sprang kurz vor dem Bett ab. Ich breitete die Arme aus und flog auf das Bett. Mein Gesicht landete in den weichen Kissen. "Ich liebe dieses Bett.", murmelte ich lachend in die Kissen.
Ich hörte Niall lachen.
Grinsend drehte ich mich wieder auf meinen Rücken und sah ihn an.
"Ich werde mal Justin anrufen und dich alleine lassen."
Kurz überlegte ich wer Justin war. Dann viel mir aber wieder ein, dass Kendall von einem Mr. Rose gesprochen hatte. Ich ging einfach davon aus das er es war und nickte ihm nur zu. "Okay."

Ich lag noch immer ausgestreckt auf dem Bett und lächelte vor mich hin. Ohne das ich es verhindern konnte, fielen mir die Augen zu und ich schlief in dem riesigen Bett tief ein.

Baby, Stars und andere Probleme *pausiert* Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt