Kapitel 10 - [✔️]

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Ich hatte mich inzwischen schon etwas an Lukas und seine strenge und eher brutale Art gewöhnt. Wie ich sehe hat auch er sich eingelebt und fühlt sich nun wie zu Hause bei uns.

Ich saß gerade im Zug und war am Weg nach Hause, da ich etwas einkaufen sollte.
Am weg nach Hause grübelte ich über so manche Dinge nach. Unter anderem fiel mir auch auf, dass ich Franco nun schon einige Wochen nicht gesehen hatte. Ich wusste zwar das er wahrscheinlich viel arbeiten musste, doch ich musste mir auch gestehen, das er mir irgendwie abging.
Ich weiß nicht warum, aber wenn er in der Nähe ist fühle ich mich geborgen und sicher.

Als der Zug endlich stehen blieb, dort wo ich aussteigen musste stand ich auf und verließ den Zug. Es war ein etwas weiterer Weg nach Hause, ich könnte mit dem Bus fahren, doch das tat ich nie.
Heute hatte ich es mir am Nachmittag mit Sarah meiner besten Freundin ausgemacht und ich freute mich schon sehr endlich aus dem Haus kommen zu können. Immerhin musste ich noch 2 Wochen zu Hause in meinem Bett verbringen, bevor wir wieder ins Krankenhaus gefahren sind, um mir einen Gehgips zu verpassen. Ich hatte so sehr gehofft, Franco endlich wieder zu sehen und habe auch eine Ärztin nach ihm gefragt, doch die gab mir nur als Antwort, dass er heute gar nicht hier war, da er frei hatte.

Als ich zu Hause ankam  ging in die Küche um mir, mit den gerade gekauften Lebensmittel, etwas zu essen zu kochen. Meine Mutter war noch arbeiten und mein Bruder war noch bis halb sechs in der Schule, nur Lukas war hier. Ich schluckte. Ob er mich wohl außer Haus gehen lassen würde? Normalerweise war er ja immer ziemlich streng und gemein zu mir da er mich nicht sehr mochte. Ich wusste eigentlich nicht mal den Grund dafür aber seit dem wir uns das erste Mal gesehen hatten war das Verhältnis zwischen uns nicht besonders gut und ich muss gestehen, ich mag ihn auch nicht. Da ich noch keine 18 war und meine Mutter darauf bestand, dass ich immer jemanden frage, wenn ich das Haus verlasse blieb mir leider nichts anderes übrig, als ihn zu fragen.

Ich ging wieder zurück in mein Zimmer und machte mich fertig dann kam ich ins Wohnzimmer. Dort lag auch Lukas auf dem Sofa und schaute Fern. Überall am Tisch lagen wieder leere Bierflaschen, das heißt er hatte womöglich schon wieder einen Rausch. Vorsichtig näherte ich mich ihm.

"Lukas, kann ich bitte zu Sarah, ich hab es mir mit ihr ausgemacht?" Bat ich ihn nett und hoffte sehr er würde mich lassen, doch ich hatte mich getäuscht und das machte mich sauer. Er stand vom Sofa auf und kam auf mich zugeschwankt.
"Nein sicher nicht!" Zischte er mich an und schubste mich zurück.

"Warum nicht? Nur weil es dir nicht passt heißt es nicht das ich nicht kann!" Sagte ich wütend.
"Weil ich das sage!" Schrie er mich an und baute sich vor mir auf.
"Du hast hier nicht das Sagen! Du bist nicht mein Vater!" Schrieb ich wütend zurück.
"Na das werden wir schon sehen!" Fuhr er mich an und stieß mich zurück das ich zur Wand fiel. Er kam auf mich zu und gab mir eine Backpfeife.

"Das soll dir eine Lehre sein Schlampe!" Schrieb er und gab mir noch eine auf die andere Seite, dann packte er mich grob an der Hand und stieß mich in Richtung Küche

"Hol mir noch ein Bier!" Befahl er und sah mich böse an. Meine Wangen brannten höllisch doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Ich stolperte in die Küche und tat das was er mir befahl.
Ich brachte ihm das Bier und lief dann weinend in mein Zimmer.
Kurz holte ich mein Handy heraus und schrieb Sarah eine Nachricht, dass ich heute doch nicht kommen konnte.
Ich musste nicht lang warten, bis mein Handy-Display erneut aufleuchtete mit einer Nachricht von ihr.

Warum nicht? Du warst doch schon so lang nicht mehr bei mir!

Ich weiß, aber Lukas hat gesagt ich darf nicht und wenn er einmal nein sagt kann man ihn nicht mehr überreden..., antwortete ich ihr. Ich konnte ihr einfach nicht sagen, was Lukas hier wirklich tat. Ich wusste ja nicht einmal ob sie mir glauben würde.

Einmal war ich kurz davor, ihr alles zu erzählen, doch ich lies es dann doch. Lukas hatte mir schon einmal gedroht und ich konnte einfach nichts riskieren, außerdem wollte ich nicht andere mit meine Probleme belästigen.

Als ich es wieder weg legte, drücke ich mein Gesicht gegen das weiche Kissen und begann zu weinen, bis ich schließlich vor Erschöpfung einschlief.

Wenn das Leben gegen dich istWo Geschichten leben. Entdecke jetzt