POV FELIX
Ich habe so ein komisches Gefühl im Magen.
Schlecht war mir nicht.
Es war etwas anderes.
Ich war mir nicht sicher, was es genau war.
Die Gong aus der Schule holte mich aus meinen Gedanken.
Endlich Pause.
Ich ging raus und atmete tief ein und aus.
Vielleicht hilft es ja etwas.
Ich setzte mich auf die Tischtennisplatte und beobachtete meine Klassenkameraden.
Alles nur Arschlöcher.
Es gab dort niemanden, der mich versteht.
Es gibt dort niemanden, der die gleichen Hobbys hat, wie ich.
Es gibt dort niemanden, der, wie ich, homosexuell war.
Sie wussten nicht, wie sich sowas anfühlt.
Dennoch meinen sie, mich deswegen fertig machen zu müssen.
"Ey Felix, du olle Schwuchtel. Was geht? Denkst du wieder über Schwänze nach? Du kleine Schwuchtel. Haha."
Ich versuchte aufzustehen und einfach weg zu gehen.
Als ich gerade stand, wurde ich auch schon auf geschubst.
Ich lag auf dem Boden.
Mir wurde schlecht.
Mir wurde schwindelig.
Ich bekam Kopfschmerzen.
Als der Gong wieder ertönte, war ich schon froh, wieder in der Klasse sitzen zu können.
Auch wenn es sich dumm anhört, der Unterricht lenkt mich ab.
[Zeitsprung]
Die Schule war endlich vorbei und ich konnte nach Hause.
Also machte ich mich auf den Weg und dachte über ein paar Dinge nach.
Über meine Laune.
Über meine Familie.
Über meine Freunde.
Über mein Leben.
Einfach über alles.
Als ich zuhause ankam, ging ich schnurstracks in mein Zimmer, ohne irgendwas zu sagen.
Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und machte Musik an.
Ich lauschte der Musik und guckte auf mein Handy.
Keine neue Nachrichten.
Ich ging auf den Chat von Phil und mir.
Phil:"Ich muss jetzt schlafen gehen. Ich melde mich morgen wieder. Gute Nacht.
Ich:"Gute Nacht und schlaf gut."
Toll.
Soll ich ihn nochmal anschreiben?
Egal.
Ich lasse ihn erstmal in Ruhe.
Er wird sich schon melden.
Gerade, als ich mein Handy wieder weg gelegt habe, kam meine Mutter in mein Zimmer.
Sie wollte einkaufen gehen und fragte, ob ich etwas bräuchte.
Ich antwortete nicht.
Warum auch?
Warum sollte ich dieser Frau antworten?
Sie hat mich belogen.
Si hat mich verarscht.
Sie hat mich verletzt.
Sie hat sich nicht mal entschuldigt.
Sie ist wieder angepisst und wirft mir wieder Dinge an den Kopf.
Danke.
Ich stand auf, ging ins Badezimmer und holte mir etwas.
Ich ging in mein Zimmer.
Ich saß nun auf meinem Bett.
Ich bin kurz davor, es wieder zu tun.
Soll ich?
Ich meine, wen interessiert es schon?
Im Internet kann man eh gut lügen.
Wenn jemand fragt, ob man sich verletzt hat oder ob man traurig ist, kann man das alles so schön verleugnen.
Das liebe ich am Internet.
Man kreiert sich seine eigene, perfekte Welt.
Niemand kennt einen wirklich.
Niemand kann einem etwas vorwerfen.
Es gibt dort Leute, die die gleichen Vorlieben haben.
Was soll's.
Ich schnitt einmal tief zu.
Ich atmete tief ein und aus.
Das tat gut.
Ich fühle mich befreit.
Ich fühle mich wohl.
Ich legte die Klinge beiseite und holte mir Desinfektionsmittel.
Ich tupfte viel davon auf ein Wattepad.
Ich drückte das Wattepad auf die Wunde.
Es brennt.
Es tut weh,
aber es fühlt sich gut an.
Ich trank noch einen Schluck Wasser und ging dann auch schlafen.
Hi. Och. Warum schreibe ich immer so etwas?;-; Sry.
