Mein Weg zu dir (Pausiert)

Kapitel 2-Gedanken

Heute genau ein Jahr nach ihrem Tod sitze ich an ihrem Grab unter einer großen Eiche. Es ist schon ziemlich spät und die Sonne verschwindet langsam hinter den Wolken und nimmt ihre Wärme mit.
Obwohl es langsam kühl und dunkel wird kann ich mich immer noch nicht vom Fleck bewegen. Ich schaffe es mal wieder nicht den Blick von ihrem Grabstein zu lösen.
Mittlerweile nach einem Jahr, müsste man meinen das ich mich an diesen Anblick gewöhnt habe, aber das habe ich nicht. Es ist zwar nicht mehr so schlimm wie zu Anfang, aber immer noch schlimm genug. Es ist einfach nicht richtig. Tessa sollte jetzt bei mir sein und zusammen mit mir den Schulabschluss machen. Stattdessen liegen ihre Knochen in der kalten Erde und verrotten langsam vor sich hin.
Als ich genug davon hatte in Selbstmitleid zu versinken erhob ich mich aus dem Gras und streckte mich. Vom langen sitzen tat mir alles weh und es dauerte einen Moment bis ich wieder in Gang kam.
Ein letztes Mal sah ich auf das Grab runter und machte mich auf den Weg nach hause.
Mein Haus war nur ein paar Straßen vom Friedhof entfernt, was einerseits gut war, denn so hatte ich es nicht weit, wenn ich beim trauern die Zeit vergaß.
Anderseits war es ein komisches Gefühl zu wissen, dass ihr Grab ganz in meiner Nähe war.
Nach 5 Minuten war ich auch schon zu hause angekommen und schloss die Haustür auf. Es war jetzt halb zehn und da ich morgen in die Schule muss, würde ich auch gleich schlafen gehen.
Meine Eltern waren nicht da. Wahrscheinlich sind sie bei Freunden zu Besuch. Das Abendessen hatten sie mir in einer Tupperdose in den Kühlschrank gestellt. Ich nahm mir einen Teller, löffelte das Essen darauf und stelle es zum aufwärmen in die Mikrowelle.
Als es warm war nahm ich mir noch Besteck aus der Küchenschublade und ging in mein Zimmer.
Als ich mit essen fertig war ging ich in mein Zimmer und packte noch schnell meine Schultasche bevor ich schlafen ging.