Kapitel 56

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Wieso reden Menschen immer nur mit schlafenden Menschen. Unwillkürlich musste ich mir ein lächeln verkneifen.

Er entfernte sich von mir und ich hörte nur das auf und ab laufen, das knarren des Schrankes, das fließende Wasser und meinen zu schnellen Herzschlag.

Er hat sich entschuldigt!

Die Matratze neben mir senkte sich und ein Arm legte sich um meine Hüfte, die mich näher an sich heran zog. Ohne zu zögern schmiegte ich meinen Körper an seinen.

"Ich liebe dich" flüsterte er und knipste das Licht zu.

Gerne würde ich jetzt die Wörter erwidern, doch dann wäre ich aufgeflogen.

Am nächsten Morgen wachte ich von den Sonnenstrahlen, die durch die Rollladen schienen, auf. Wow, nicht mal die Sonne gönnt mir meinen Schlaf.

Ein Blick auf die rechte Seite verriet mir, das Elias nicht mehr neben mir lag. Er war weg. Futsch. Zum Teufel mit dir Elias.

Mit langsamen Schritten schlenderte ich einmal durchs Haus, um am Ende in die Küche zu gelangen, wo Elias mürrisch seinen Kaffee trank.

Wie sollte ich mich benehmen? Er hat sich entschuldigt, also wie normal oder? Aber er wusste nicht das ich ihn höre. Er macht mich Irre!

"Morgen" flüsterte ich, da ich nicht wusste, was ich sagen sollte.

Sein Blick glitt von seiner Tasse hoch zu mir und wieder auf seine Tasse.

Was soll das denn?! Hat er mich nicht genug bestraft? Ich dachte alles wäre wieder in Ordnung zwischen uns. Dieser Typ ist ein emotionsloses, selbstverliebtes, arrogantes, heißes, pubertierendes Arschloch und leider auch mein Freund, den ich nun mal liebe.

"Redest du immer noch nicht mit mir?" hakte ich nach, obwohl ich die Antwort kannte.

Er knurrte nur.

"Wenn das so ist, wieso hast du dich dann gestern bei mir entschuldigt? Was ist los mit dir? Du kannst dir doch nicht erlauben mir vorzuschreiben was ich tun soll, aber selber Dinge tun, die ich nicht in Ordnung finde! Ich bin deine Freundin und nicht deine Tochter! VERDAMMT NOCHMAL!" fuchtelte ich wütend mit meinen Händen rum.

"Hier siehst du, wieso ich es dir nicht gesagt habe. Egal was ich tue, es ist immer falsch. Für dich jedenfalls. Habe ich einmal etwas richtig gemacht? Wer weiß vielleicht hast du mich sogar gestern Abend betrogen-"

"ES REICHT!" schrie er und haute die Kaffeetasse auf den Tisch, die in Splittern zersprang. "Halt die Fresse!" zischte er.

"Ich habe mir gerade alles gefallen lassen, aber das du denkst das ich dich betrüge, ist das letzte was ich von dir erwartet hätte! Ich bin nicht diejenige die sich aus dem Haus schleicht und mit anderen Typen tanzt!" schrie er lauthals, worauf ich zusammenzuckte.

Seine Hand blutete und ich verlor wieder Tränen. Er hat öfters mal seinen Ton erhoben, doch nie hat er mich so zum Schweigen gebracht.

'Halt die Fresse!' hallte Elias' Stimme in meinem Kopf herum.

Kann jemand mal bitte diesen Typen verstehen?

Er würde mich niemals betrügen, denke ich. Ich vertraue ihm, aber ich vertraue diesen Schlampen nicht. Elias ist ein sehr gut aussehender und nicht zu vergessen, wohlhabender Mann, den jeder mindestens einmal verspeisen wollen würde. Anderen geht es ums Geld, anderen wiederum um Ruhm und Aufmerksamkeit.

Ich, das hässliche Entlein, habe mich nur in diesen Idioten verliebt und will auch einfach nur geliebt werden. Ich will das er mich Wert schätzt und nicht nur denkt, ich sei jemand der kommt und wieder geht. Ich werde solange bleiben, wie Elias es zulässt. In einer Beziehung beteiligen sich zwei Personen. Es kann nicht einer kämpfen und der andere dumm da stehen. Auch wenn er nichts hätte, will ich, das er mit seinen Taten und Worten mir die schönsten Ereignisse im Leben schenkt. Sei es ein Kuss oder nur die Wörter 'Du bist wunderschön'. Es reicht mir. Es reicht mir um zu leben und an das positive im Leben zu denken. Es reicht mir um zu überleben. Dafür braucht man kein Geld, sondern nur ein Herz. Ein Herz das für den jeweils anderen schlägt und zusammen einen Rhythmus haben. Lieben ist eine Sache, doch geliebt zu werden?

Lieben oder geliebt werden?

Ich brauche einfach nur diese Gewissheit. Gewissheit das er keinen Fehler begangen hat, sodass ich in Ruhe schlafen kann. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Ohne mir eines Blickes zu würdigen stand er auf und wollte nach oben laufen, aber ich versperrte ihm seinen Weg.

"Wo warst du gestern Abend?" flüsterte ich und guckte ihm tränenverschleiert in die Augen.

Emotionslos lachte er auf und schüttelte senkend seinen Kopf um nicht völlig durchzudrehen. In diesem Moment erinnerte er mich an den Joker. So kalt und emotionslos habe ich ihn noch nie gesehen. Nicht mal auf dem Friedhof.

Mit verschlossenen Augen und dem emotionslosen Lachen, hob er seinen Kopf wieder hoch und öffnete seine Augen.

Verletzt guckte er mich an, wobei ich mich wieder schlecht fühlte und mir wieder einmal eine Träne meine Wange herunter kullerte.

"Von all den Dingen die ich gesagt habe, ist dir nur diese Sache im Kopf geblieben?" betonte er jedes einzelne Wort langsam aber gefühllos.

Tränen nahmen wieder ihren Lauf.

Er machte einen Schritt vor, sodass er nun neben mir stand.

Seine Arme verschränkte er hinter seinem Rücken und beugte sich langsam vor.

Seinen heißen Atem spürte ich an meinem Ohr, womit mir das Atmen schwer fiel.

Ich hatte Angst. Angst vor seinen Worten. Angst davor, das alles in einer einzelnen Sekunde, die Klippe runterstürzen konnte. Diese Angst eine geliebte Person loszulassen und mit dem Schmerz leben zu müssen oder mit seinen Worten klarzukommen, die wiederum innerlich schmerzen würden.

In diesem Moment wünschte ich mir, nie in diesen Club reingegangen zu sein und einfach nur einen schönen Abend mit Elias verbracht zu haben.

"Weißt du Alina..." flüsterte er in mein Ohr und seufzte theatralisch.

Er war wie ausgetauscht. Als ob ich diese Person neben mir nicht kennen würde. Als ob er nicht mein Freund wäre.

"Ich kann dir keine Details erzählen, doch was ich dir sagen kann ist, das ich sehr viel Spaß hatte."

Meinungen?

Ich habe wirklich eine das/dass Schwäche, weshalb ich immer nur 'das' schreibe.
Ich habe das Thema im Unterricht bearbeitet, aber ich verstehe es immer noch nicht und außerdem war das voll lange her.

Ps.: Ich habe keine Ahnung wieso ich es sage. Wollte es nur mal gesagt haben.

2Ps.: Ich weiß ich bin dumm. Dumm ist doch gut.😝

Okay, ich halte jetzt meine Klappe... Oder besser gesagt Finger.

Destiny Is CallingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt