Kapitel 59

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Elias' Sicht

Hier stehe ich nun. Vor meinem alten Haus. Ein sehr kleines Häuschen. Vielleicht sogar nicht mal größer als eine Wohnung, denn mehr konnten wir uns früher nicht leisten. Das zerbröckeln der Ziegelsteine, die einzelnen brüchigen und abgenutzten Tapeten, der kalte Steinboden und unser unvollständiges Dach. Alle Erinnerungen kamen hoch. Mein Vater und ich. Eine noch glückliche Familie.

Wir hatten wenig, aber wir waren glücklich. Wir wussten es zu schätzen.

Und jetzt hat also mein Onkel meine Freundin, oder Ex-Freundin, hier drinnen gefangen. Mistkerl.

Ohne groß zu überlegen stürmte ich einfach ins Haus rein.

Maik, dem ich auf der Autofahrt alles erzählt habe, versucht mich mit seinen Schreien aufzuhalten. Jedesmal versuchte er mich am Arm zu packen, doch ich stieß in jedesmal wütend weg.

"Diggah, du kannst doch nicht einfach so da reinstürzen. Das ist sinnlos. Wir brauchen einen Plan" schrie er mich an.

"Ich scheiß auf dein Plan!"

Vor der Türe nahm ich zwei Schritte Anlauf und knallte mit meinem ganzem Gewicht gegen die Türe.

Dies wiederholte ich immer wieder.

Klingeln hätte es auch gebracht.

Diese verdammte Türe will nicht aufgehen! Wieso sieht es in den Filmen immer so einfach aus? Weil es Filme sind Elias, Filme...

Wie gerne wünschte ich mir gerade ich wäre in einem Film. Mit einem Happy End oder einem einfachen Albtraum und nicht die Realität.

Noch einmal knallte ich gegen die Türe, die mit einem lautem Knall umfiel. Ich bin Superman.

Gerade mal zwei Schritte bin ich gelaufen und schon sehe ich seine Männer, die mich gleich schmerzvoll packten.

"Ihr Bastarde, lasst mich los!" schrie ich lauthals.

"Wehe sie hat nur einen klitzekleinen Kratzer wegen euch, ich werde euch das Leben zur Hölle machen. Verreckt an eurer eigenen Kotze!" schrie ich weiter.

Ein Lachen schalte in meinem früherem Flur.

Der kann auch nur lachen oder?

"Ich habe dich erwartet, Flitzer" lachte er wieder.

"Ich gebe dir gleich Flitzer, lasst mich los!" "Du Mistgeburt, was hast du mit ihr gemacht?!"

"Was kann ich denn dafür. Hättest du deine kleine Göre nicht alleine rausgelassen" grinste er.

Schlimmer als Donald Trump.

"Ich werde dich töt-"

Weiter kam ich nicht, denn er verpasste mir eine Ohrfeige.

"Bitte keine Morddrohungen, ich habe Angst" riss er gespielt erschrocken die Augen auf.

"Bastard" spuckte ich ihm auf die Füße.

Ich brauche Hilfe. Wo ist Maik? Wo ist Alina? Ist der Zeitpunkt gekommen wieder einen geliebten Menschen zu verlieren? Meine große Liebe?

Meine größte Angst verwirklicht sich immer mehr. Jemanden zu verlieren, der mir etwas bedeutet. Den Schmerz wieder zu erleben. Niemandem wünsche ich dieses Leid.

Destiny Is CallingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt