Nachdem meine Schwester mir mein Zimmer gezeigt hatte, machte sich sich auf den schnellsten Wege zum Unterricht. Ich habe Glück, da ich erst ab morgen erscheinen muss und heute noch einen Tag in Freiheit genießen darf. Das liegt natürlich nur daran, dass ich erst heute hier ankam.
Ich bin gespannt darauf, mit wem ich mir das Zimmer teilen würde. Die Neugier überkommt mich wie eine Urgewalt und schnell stöbere ich durch das gesamte Zimmer. Ich muss ja wissen mit wem ich es hier zu tun habe, wenn ich nicht weiß, wie lange ich hier bleiben muss. Aus der Kleidung der mir unbekannten Person kann ich ziehen, dass die Kleidung stylisch, aber auch gleichzeitig sehr schlicht ist. Ich atmete beruhigt aus. Mein letzter Wunsch ist es, nicht mit einer absoluten Diva gefangen zu sein und der Kleidung nach zu urteilen, ist dies nicht der Fall. Noch kann ich mich allerdings nicht beruhigen.
Nachdem ich also die Nachforschungen abgestellt, mich eingerichtet und mich sogar geduscht habe, entschloss ich mich auf die Suche nach meinen Büchern zu machen. Fazit, diese waren offensichtlich nicht auf meinem Zimmer, es wäre ja auch zu schön gewesen wenn diese wie in manchen Filmen auf magische Weise in meinem Zimmer erschienen wären. Ich seufze aus und mache mir meine nassen Haare zu einem unordentlichen Zopf, welcher eher an ein Vogelnest als an einen Zopf erinnerte. Mit einer übergeworfenen Jogginghose, oversized Tshirt und meinen schönen Hai Hausschuhen, mache ich mich dann auf den Weg ins nirgendwo, in der Hoffnung das Sekretariat schnell zu finden.
Das ich hier wie ein Penner rumlief ist mir so ziemlich egal. Mich schick machen nur um meine Bücher zu holen ist nichts, was ich tun würde und kennen tut mich hier bis jetzt eh noch niemand.
Ich laufe durch tausende Gänge, also, wirklich, tausend Gänge dieses Gebäude ist riesig. Am Ende finde ich jedoch ein Zimmer was sehr vielversprechend aussieht und ein Blick auf das kleine Schild neben der Tür verrät mir, dass es sich tatsächlich um das Sekretariat handelt. Yes, Hope, Baby. Sogar mit deinem schlechten Orientierungssinn machst du das Internat unsicher. You go, girl. Ich grinse in mich herein, klopfe an und trete in den Raum ein.Viele Frauen und Männer sitzen stumm und tippen auf ihren Tastaturen, noch beachten tut jedoch keiner von ihnen. Ich räuspere mich nach einer Weile und sofort fallen die meisten Blicke auf mich und scannen mich abwertend von oben bis unten ab. Fazit? Absolut unhöfliches Personal, dass gibt einen Stern Abzug auf meiner Google Bewertung.
Ich setze ein falsches lächeln auf und trete zu einer Frau, die auf mich wenigstens ein bisschen sympathisch wirkt.
,,Hallo, ich bin Hope Grey. Ich bin heute erst angekommen und ich wollte fragen ob ich meine Bücher hier abholen kann."
Sie mustert mich stumm, läuft in einen anderen Raum und kommt mit einem Stapel und verschiedenen Blättern wieder und drückt mir diese in die Hand. Durch das Gewicht falle ich leicht nach vorne aber rette mich wieder. Eine Vorwarnung wäre ganz nett gewesen.
,,Bücher, Stundenplan und Räume.", sagt sie grummelnd und schenkt mir keine weitere Beachtung. Ich sage ja. Sehr sympathisch!
,,Okay, vielen Dank." Murmel ich nur, verdrehe die Augen hinter dem Berg an Büchern und mache mich mit diesem wieder zurück auf die lange Reise in mein Zimmer, in der Hoffnung ich würde dort auch ankommen. Mit dem Wissen, dass ich jetzt die Raumnummern besitze, senke ich die Bücher und suche die Nummer meines Zimmers raus und mache mich auf den Weg. Die Gänge sind wie leer gefegt was mir eindeutig zum Vorteil dient.
Nach Zehn langen Minuten, komme ich an meinem Zimmer an, öffne durch mir unbekannte Wege mit meinem Berg an Büchern die Tür und stelle diese auf dem leeren Tisch auf meiner Seite ab. Kraftsport ist für heute also auch erledigt. Erschöpft falle ich in mein Bett und schließe die Augen. Wenigstens sind die Betten relativ Bequem, ich hatte schon sehr Angst, dass diese genauso steinhart sind, wie die, die es in Jugendherbergen gibt.
Irgendwann höre ich ein klicken der Tür und richte mich auf. Ein Mädchen mit Braunen lockigen Haaren tritt ein und schmeisst ihre Sachen achtlos in die Ecke während sie einen genervten schrei von sich lässt und sich die Hände vor den Kopf schlägt. Ich schaue sie verwirrt an.
,,Muss ein anstrengender Tag gewesen sein, hab ich recht?", sage ich schmunzelnd.
Das Mädchen zuckt zusammen und schaut mich mit ihren Braunen Augen an. Plötzlich fängt sie an zu weinen und ich stand sofort auf. Ich hab keine Ahnung was man macht wenn Leute weinen, das überfordert mich.
,,Was ist los, habe ich dich erschreckt?", frage ich als ich zu ihr trete. Kann ich ihr die Hand beruhigend auf die Schulter legen oder wäre das komisch. Sie schüttelt den Kopf. ,,Ich habe eine 6 in der Geometrie Arbeit. Das wird meinen Eltern mitgeteilt und diese werden total durchdrehen!", sagt sie.
Oh, ja, davon kann ich ein Lied singen. Oft ist das nicht passiert aber Mathe hat mir immer mein Genick gebrochen. ,,Das tut mir leid.", sage ich lediglich, noch immer überfordert mit der Situation. Sie wischt sich einmal über ihr Gesicht und schaut mich dann lächelnd an.
,,Ich bin Millane, und du?", fragt sie. Verwirrt über diesen Stimmungsumschwung sage ich erst garnichts und schaue sie Stirnrunzelnd an. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht verwirren, ich denke es ist nur unhöflich dich vollzuheulen ohne mich vorgestellt zu haben. Danach kann ich weiter loslegen.", sagt sie und grinst schief. Ich fange an zu kichern.
,,Hope."
Vielleicht können wir beide uns anfreunden. Keine Diva, so viel steht fest.
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Drake Hillton
Teen FictionHope Grey, ein junges selbstbewusstes Mädchen, welches sich nach der Ankunft auf einem Internat mit allerlei Menschen rumschlagen muss, welche eindeutig nicht den Vorstellungen ihrer zukünftigen Freunde entsprechen. Und dann gibt es da noch Drake Hi...