Der Abend gestern ging relativ schnell um. Milane und ich hatten noch ein wenig Zeit uns kennenzulernen. Ich muss sagen, dass sie ein wirklich netter Mensch ist. Sie hat mir Infos zum Internat gegeben und mir auch erzählt, bei welchen Lehrern ich besonders aufpassen muss. Nicht nur beim Stoff, sondern auch auf welcher Seite ich bei ihnen lande. Leider ist bereits der nächste Morgen und mein erster Unterrichtstag beginnt in zwei Stunden. Ich mache mich auf den Weg in das Badezimmer um mich einmal zu Duschen und frisch zu machen.
Das erledigt ziehe ich mir etwas frisches an, binde mir die Haare zu einem hohen Zopf, trage etwas Wimperntusche auf und mache mich auf die Suche nach dem Raum. Für mich als Neuankömmling nicht die leichteste Aufgabe, aber der mir ausgehändigte Raumplan hilft mir doch. Nach einer Weile finde ich auch den Raum und setze mich rein. Es sind bereits ein paar andere Schüler hier, jedoch nicht so viele, als dass ich keinen Platz finden würde. Ich setze mich also an einen freien Tisch, lege meinen Kopf auf meine Arme und mache die Augen zu. Noch ein paar Minuten entspannen.
,,Ey, du sitzt auf meinem Platz.", sagt eine Stimme. Ich seufze und hebe meinen Kopf. Ich wollte einfach nur ein kleines Schläfchen halten. Ich strecke mich einmal ausgiebig wobei der Großteil meiner Knochen knackt. Ich schaue mir das Gesicht der Person gegenüber an. Mir fallen sofort zwei Dinge auf. Diese unfassbar Grünen Augen und der angewiderte Gesichtsausdruck. Ich neige den Kopf.
,,Was? Noch nie Knochen knacken gehört?", frage ich mit einem genervten Unterton. ,,Wusste nicht, dass es hier eine Sitzordnung gibt.", sage ich noch hinterher.
,,Tut es auch nicht.", gibt er kalt zurück. Ich lache. ,,Na, dann gehört der Platz auch nicht dir, ganz einfach.", sage ich trocken und lege meinen Kopf unbeeindruckt wieder auf meine Arme. Ich wollte mir am ersten Tag eigentlich keine Feinde machen, aber wenn es etwas gibt was ich mehr als Mathe hasse, dann sind es Menschen, die denken ihnen gehört die ganze Welt und mit solchen Menschen wollte ich gar nicht erst reden. Ich höre nur ein Schnauben und einen Stuhl der bewegt wird.
,,Ich habe dich nicht dazu gebeten dich hierhin zu setzen.", sage ich, mein Kopf noch immer auf meinen Armen abgelegt.
,,Ich heiße Drake. Drake Hillton.", höre ich ihn sagen und richte mich auf. ,,Ja, und ich habe keine Lust auf dich also husch husch!", sage ich und mache mit meinen Händen eine Bewegung die ihm zeigen soll, dass er gehen sollte. Leider bleibt er sitzen und starrt mich an.
,,Willst du mir nicht sagen wie du heißt?", fragt Drake. ,,Nicht wirklich.", erwidere ich, schaue ihn an und lächle. Sein Blick wird dunkel. ,,Hope!", ruft eine hohe Stimme und ich sehe, dass Milane glücklich den Raum betritt. Meine Laune verbessert sich mit einem mal.
,,Ich wusste nicht das du Mathe mit mir zusammen hast.", sage ich überrascht.
,,Wie denn auch, du bist heute morgen einfach abgehauen während ich noch im Tiefschlaf war.", grinst sie vor sich hin. Ich kichere und gucke auf die Uhr. Sie war fast zu spät, aber auch nur fast. Sie schaut unsicher zu Drake, welcher selbstsicher vor sich hin schmunzelt.
,,Hope also.", sagt er grinsend und schaut mich eindringlich an. Ich schnaube. ,,Wenn es dir nichts ausmacht, ich sitze hier mit einer Freundin. Es wäre sehr höflich von dir deine Visage aus meiner Sicht zu bewegen. Ich möchte dein selbstsicheres Grinsen aus deinem Gesicht schlagen.", erwidere ich nur und schaue ihn an. Er lacht.
,,Pass lieber auf, wie du mit mir umgehst.", sagt er, steht auf und schaut mich herablassend an. ,,Oh, nein, ich zittere.", gebe ich von mir und tue so als hätte ich wirklich Angst.
,,Ich bringe dich noch zum zittern, keine Sorge.", murmelt er zweideutig von sich hin, nimmt seine Tasche und setzt sich hinter uns. Milane schaut mich nur verunsichert an als sie sich neben mich nieder lässt. ,,Was ist sein Problem?.", murmle ich.
,,Drake ist problematisch. Er hat den Ruf Neuankömmlinge fertig zu machen und ist generell sehr gemein zu jedem. Das beste ist, ihm aus dem Weg zu gehen.", flüstert sie mir ins Ohr und ich schaue nach hinten. Drake schaut mich an und zwinkert mir zu. Ich verdrehe nur die Augen und drehe mich nach vorne. Ich und Milane redeten noch eine Weile bis die Lehrerin, welche sich als Frau Meyer vorstellte, reinkam und anfing Mathe zu machen. Sie ist nicht sonderlich alt und ist definitiv eine der netteren Lehrerinnen. Die Stunde ging schnell um und an sich habe ich auch einiges verstanden. Mein einziges Problem war Drake, welcher mir mehrfach Papier Kugeln gegen den Kopf warf und ich musste mich mehr als zusammenreißen mich nicht umzudrehen und ihm die Papierkugeln in den Rachen zu stecken. Ich wollte nicht direkt am ersten Tag einen schlechten Eindruck bei den Lehrern hinterlassen.
,,Super, dass war es für heute. Ich sehe euch nächste Woche wieder.", beendete Frau Meyer die Stunde, packte ihr Sachen und verlässt den Raum. Ich stehe ruckartig auf, nehme die Papierkugeln und schlage sie vor Drake auf den Tisch.
,,Was sollte der scheiß?", fauche ich ihn wütend an. Die Unterhaltungen der anderen Mitschüler stoppen und ich fühle alle Augen auf uns. ,,Was meinst du? Das ist mein Willkommensgeschenk an dich. Gefällt es dir nicht?", grinst er vor sich hin. Ich greife nach seinem Kragen und ziehe ihn an mich.
,,Mach das noch einmal und ich schwöre ich mache dich fertig.", keife ich ihn an. Er packt mein Handgelenk. ,,Pass lieber auf das ich dich nicht fertig mache, Prinzessin. Ich kann dich schneller fertig machen als du gucken kannst.", erwidert er und reißt meine Hand von seinem Kragen weg, während er mich wütend anguckt.
,,Game on.", raune ich.

DU LIEST GERADE
Drake Hillton
Teen FictionHope Grey, ein junges selbstbewusstes Mädchen, welches sich nach der Ankunft auf einem Internat mit allerlei Menschen rumschlagen muss, welche eindeutig nicht den Vorstellungen ihrer zukünftigen Freunde entsprechen. Und dann gibt es da noch Drake Hi...