Kapitel 1.

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Also stehe ich hier und betrachte das Bauwerk eines Internats und weiß sofort das ich hier erstmal nicht mehr raus komme. Während mein Vater das Gepäck trägt und flucht, warum es denn so schwer sei, schlürfe ich genüsslich meinen Cappuccino und lache leise vor mich hin. Das bekommen meine Eltern dafür, dass sie mich in diesen Drecksladen stecken.

,,Mensch, Hope! Willst du deinem Alten Herrn nicht mal ein wenig helfen?", fragt er und klingt so als würde er jeden Moment zusammen brechen. Ich gucke ihn grinsend an.

,,Vielleicht kann ich das tun, vielleicht aber auch nicht", sage ich. Er schaut mich bittend an und lachend nehme ich ihm einen Koffer aus der Hand. Ich bin einseitig viel zu nett. Die hätte er auch alleine tragen können. Mein Vater seufzt erleichtert und ich lache nur leise in mich hinein.

Viele würden jetzt sagen :"Wieso bist du nicht nervös?D u gehst auf ein riesiges Internat mit tausenden Menschen und du kennst nicht einen Davon!" Nun ja, dass liegt daran das ich hier schon zwei Menschen kenne. Meine Schwester Elena und ihren Freund Mason. Also wäre ich hier doch die erste Zeit nicht alleine und würde verzweifeln. Ja, auch meine arme Schwester hat es erwischt hier abgeschoben zu werden. Liegt scheinbar in der Familie.

,,Hope!", schreit eine mir allzu bekannte weibliche Stimme entgegen und ich lasse alles fallen und rannte auf meine Schwester zu. Sie fängt mich auf und in einer engen Umarmung fangen wir beide an zu weinen. Ich habe sie seit ungefähr 2 Jahren nicht mehr gesehen, da sie in der der Zeit wo sie nachhause durfte lieber im Internat blieb oder zu der Familie von Mason ging.

Seit dem Tot unserer Mutter hat sie keinen Kontakt mehr zu unserer Familie, außer in kurzen Zeiten mit mir. Ein gutes Verhältnis mit unserem Vater besitzt sie schon lange nicht mehr. Sie sieht ihn nur als einen guten Bekannten an.

,,Och da ist ja meine kleine Kaffee Ballett Maus!", sagt sie und zeigt dabei auf meinen heiligen Cappuccino. Ich grinse sie an. ,,Der muss sich sein, ich wurde heute zu unmenschlichen Zeiten aus dem Bett geschmissen!", sage ich und werfe unserem Vater einen spielerischen Bösen Blick zu.

,,Ja, und was bekomm ich dafür? Ich darf deine Sachen alleine tragen.", sagt er und ich bemerkte das er meinen fallengelassenen Koffer erneut aufgehoben hat. ,,Oh, hoppla.", sage ich lachend und nehme ihm den Koffer wieder aus der Hand.

,,Hey, Elena.", sagt mein Vater und meine Schwester nickte ihm kurz zu. Ich würde mir wünschen, dass die beiden in Zukunft das Verhältnis wieder aufbauen können, allerdings habe ich die Befürchtung, dass dies in naher Zukunft nicht geschehen würde. Und das verstehe ich auch.

,,Wo ist den Mason?", frage ich. ,,Hier.", höre ich eine bekannte Stimme rufen als er auf uns zu gejoggt kommt. ,,Hey.", sagt er lächelnd und nimmt mich in den Arm. Als ich mich von ihm löse schaue ich zwischen Elena und Mason hin und her. Irgendwas stimmt nicht, ist angespannt zwischen den beiden.

,,Ist alles okay?", frage ich nach und verzog mein Gesicht. Die beiden gucken sich an als würde keine von beiden so richtig mit der Antwort raus rücken wollen.

,,Naja, also. Mason und ich sind nicht mehr zusammen.", sagt Elena und ich schaute sie ungläubig an. Ohne zu überlegen nahm ich beide in den Schlitzlasten.

,,Lasst mich raten, ihr habt mal wieder wegen unnötigen Dingen gestritten und anstatt über eure Probleme zu reden, seid ihr davon weggerannt. Seit ihr beide komplett geistig zurückgeblieben?", rufe ich hysterisch rum.

,,Können wir das ein anderes mal besprechen? Ich glaube euer Dad will sich von euch verabschieden und ich habe nachher Unterricht.", sagt Mason nun und verschwand im Gebäude. Elena schaute nur auf den Boden.

,,Da reden wir gleich noch drüber, dass bleibt nicht einfach so unkommentiert stehen !", sage ich wütend.

,,Okay, dann will ich dich nicht noch weiter aufhalten Dad.", sage ich, als ich meinen Vater alles aus der Hand nehme und abstelle. Ich nehme ihn in eine enge Umarmung und gebe ihm einen Kuss auf die Wange gab. Auch wenn ich es nicht gut finde einfach in ein Internat abgeschoben zu werden, ist er dennoch mein Vater.

,,Pass bitte auf dich auf. Elena. Pass du auch auf sie auf, wer weiß was sie noch für Unsinn anstellt.", sagt mein Vater und zwinkert ihr einmal zu. Meine Schwester fängt, so nett wie sie ist, sofort an zu lachen.

,,Mache ich.", sagt sie noch immer lachend. Die beiden nicken sich einmal zu und mein Vater machte auf Absatz kehrt. ,,So, bevor der Unterricht anfängt zeige ich dir eben dein Zimmer.", sagt sie und zieht mich hektisch ins Gebäude. Dabei lasse ich jegliche Koffer fallen.

,,Willst du mir vielleicht erstmal mit meinem Gepäck helfen?", frage ich sie. ,,Ne eigentlich nicht.",sagt sie, fängt allerdings an zu lachen und nimmt mein Gepäck in die Hand.

,,Danke.", sage ich und weiß ab diesem Moment wie sich mein Vater vorhin gefühlt haben muss. Elli zog mich hinter sich her und viele Blicke landeten auf mir.

Ich fing an zu grinsen, da ich meinen aussehen durchaus bewusst bin aber ich finde es sehr amüsierend zu sehen, dass andere es auch bemerken. Nicht, dass ich eingebildet oder arrogant bin. Nein. Aber ich weiß eben wie ich aussehe. Und selbst wenn, Einbildung ist auch Bildung!

Meine Schwester zieht mich einfach weiter hinter sich her und das Getuschel hinter mir wird leiser. An einer Tür angekommen schiebt sie mich rein und ich muss sagen. Ich bin überrascht.

Drake HilltonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt