Maske

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Jeden Abend sitze ich vor dem Fenster und folge der untergehenden Sonne mit meinen Augen.

Jedes Mal beobachte ich den Himmel, der in den verschiedensten Farben erblüht. Man könnte meinen, es seien die ersten Blumen, welche aus der Frühlingserde spriesen.

Immer öfter frage ich mich, ob das, was ich sehe, auch wirklich echt ist. Denn, obwohl ich wirklich fasziniert davon bin, ist es so unwirklich.

Es ist wie eine lachende Maske, hinter der sich ein weinendes, von blutigen Narben übersätes Gesicht versteckt. Gekennzeichnet von der Zeit.

Aber diese Maske, sie wird nicht einfach so zerfallen, denn sie ist es, die Hoffnung gibt. Die den Menschen Hoffnung gibt zu leben.

Diejenigen, welche aber hinter die Maske gesehen haben und die Wahrheit kennen, diese können es nicht vergessen. Nein. Nicht diese schrecklichen Dinge. Sie sind eigebrannt in die Augen. Für immer.

So sitze ich also hier, vor dem Fenster, starre den letzten Strahlen der untergehenden Sonne hinterher und sehe ein kleines Lächeln hinter der Maske. So klein, dass man denken könnte, es wäre garnicht da.

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