Spiel des Mondes (Teen Wolf FF)

Kapitel 12

"Na endlich!", sagte Scott, als er uns die Tür öffnete. "Wie siehst-", setzte er an. "Bedank dich bei Malia!", unterbrach ich ihn. Er schaute Malia mahnend an, aber diese gab nur ein gespieltes 'Sorry?!' von sich und ging an ihm vorbei ins Wohnzimmer. "Wo ist Freya?", fragte ich. "Oben"
Ich nickte und ging die Treppe rauf in Scott's Zimmer, wo Freya gerade nach ihrem Handy griff. Als sie mich sah begrüßte sie mich mit einer Umarmung. Dann musterte sie mich und fing an zu kichern: "Wie siehst du denn aus?"
Gespielt beleidigt fragte ich sie nach was anständigem zum anziehen. Kurz darauf fischte sie aus ihrer Reisetasche ein Top und eine Short heraus. Oh man ich hatte echt Glück, dass ihre Eltern einen Kurzurlaub machten und sie bis morgen bei Scott wohnte und deshalb eine ganze Hand voll Klamotten dabei hatte. "Danke!"
"Kein Problem"
Ich zog mich um und sprach sie danach auf gestern Abend an.
"Hast du irgendwelche Erinnerungen an gestern Abend?"
"Ähhhm...Nein", lachte sie. "Und du?"
"Keine Chance. Aber anscheinend war ich kurz davor Caleb Reed anzurufen und ihn zu fragen, ob er mit mir Party in Atlanta machen möchte..."
"Waaaaas ??? Caleb Reed?? Wer hat denn DAS behauptet?", sie schmiss sich fast weg vor lachen.
"Ich würd ja auch gern lachen, aber wies aussieht ist es wahr"
"Oh", ihr Lachen verstummte.
"Ich nehme mal an, Stiles hat dir das erzählt?"
"Ja. Und die Diskussion wäre fast in 'nen Streit ausgeartet. Eifersucht und so"
"Er hat ernsthaft gedacht, du würdest was von Caleb der Dummtorte wollen?"
Ich zuckte mit den Schultern.
"Und anscheinend war ich nach der Party wohl etwas hypermotiviert..."
"Hahahaha das war ich safe auch", meinte Freya.
"Ja...aber wahrscheinlich nicht so wie ich..."
Sie schaute mich mit einem ihrer 'Spucks-doch-aus-du-dumme-Sau'-Blicke an.
"Vielleicht...wollte ich etwas weiter gehen als nur das Übliche ....?"
Freya zog eine Augenbraue hoch aber schaute ernst dabei.
"Und dann...?", fragte sie.
"Was und dann?", fragte ich mal wieder dezent dämlich.
"Habt ihr... es dann ge-"
"Nein. Also, anscheinend nein...? Er hat mich davon abgehalten. Sagt er. Ach keine Ahnung ich komm nicht mehr auf mein Leben klar"
"Ganz eventuell wäre das aber vorteilhaft zu wissen?!"
"Jetzt halt' mir ja keine Predigt, ok?"
"Als beste Freundin sollte ich das aber wahrscheinlich tun"
"Wenn Stiles gesagt hat, es ist nichts passiert, dann glaube ich ihm das. Naja, glaub ich zumindest...? Man ich hab keinen Plan was ich glaube oder glauben sollte!"
"Ich sag dir eins: ich lass dich dich nicht mehr besaufen. Und wenn es sein muss beauftrage ich Scott dazu, dass er dich und deinen Alkoholkonsum im Blick hat. Der ist in dem Fall der einzige der das auch befolgen kann, schließlich kann er sich nicht selbst besaufen"

"Kommt ihr dann mal runter?", schrie uns Lydia aus dem Hausgang aus zu. Seufzend standen wir auf und gingen ins Wohnzimmer, wo das ganze Rudel versammelt war. Freya und ich quetschten uns zusammen auf einen noch freien Sessel und hörten uns an, was die anderen zu sagen hatten.
"Und was jetzt?", fragte Mason, nachdem Liam die Geschichte von ihrem Besuch bei Peter erzählt hatte.
"Wir müssen ihn da raus holen, wenn wir nicht wollen, dass sich unsre Wölfchen nächsten Vollmond zerfleischen", sagte Stiles. "Er hat recht. Auch wenn ich eigentlich komplett dagegen bin", fügte Lydia hinzu. "Was meint ihr dazu?", Scott schaute Anna und mich abwechselnd an. Ich zuckte mit den Schultern und Freya nickte. "Na prima, dann wären wir uns ja alle einig"
"Und wer sagt, dass er sein Versprechen auch hält", ich stand der ganzen Aktion eher misstrauisch gegenüber. Malia verdrehte die Augen. "Dann mach ich ihm das Leben zur Hölle", entgegnete Malia.
Alle schauten ziemlich unüberzeugt aus der Wäsche.
"Und wie wollt ihr das Ganze anstellen?"
"Keine Ahnung. Vollmond ist erst wieder in 4 Wochen, also haben wir noch ein wenig Zeit um uns das zu überlegen", meinte Scott.

******

Als wir uns 2 Tage später noch einmal trafen, hatte aber auch noch niemand wirklich einen Plan.
"Ich denke, wir werden es auf gut Glück versuchen müssen, nachdem wir keinen anständigen Plan haben"
Dieser Kommentar kam von Freya.
"Dann können wir es aber gleich vergessen", maulte Stiles.
"Warum ? Als ob wir uns nicht verteidigen könnten?! Wir haben 3 Werwölfe, eine Werkojotin, eine Banshee, und 2 Damen, die ihren weiblichen Charme spielen lassen können. Ach ja und Stiles", Scott lachte.
Lydia:"Oh man.  *augenverdreh* Ich seh jetzt schon die Katastrophe die ausbrechen wird"
"Lyds, falls dus nicht bemerkt haben solltest, wir stecken grad schon mitten drin!"
"Okay....wann ?"
"Morgen abend", bestimmte Liam.
"Um 6 am Eingangstor?", schlug Mason vor.
Nachdem alle zögerlich genickt hatten, verabschiedeten wir uns und gingen nach Hause - Anna übernachtete bei mir.

"Ich hab' echt ein verdammt schlechtes Gefühl bei der Aktion", sagte ich zu Freya, nachdem ich meine Haustür aufgesperrt hatte.
"Denkst du ich nicht? Aber was wollen wir bitte machen?"
Ich zuckte mit den Schultern und schickte sie in mein Zimmer.

Fröstelnd stand ich nun allein in der Küche und brühte für uns beide Chai-Latte auf. Es war bereits Mitte September und nicht mehr richtig warm, was eher untypisch für Californien war. Kurze Zeit später drückte ich Freya ihre Tasse in die Hand und setzte mich in meinen Sessel. Eine Zeit lang sagte niemand etwas, doch dann unterbrach ein Anruf die Totenstille. "Das war Malia", erklärte Freya, nachdem sie aufgelegt hatte. "Sie hat gefragt ob wir mitkommen Party machen. Hab' gesagt heute nicht. Außer du willst doch mit?"
"Ne, echt nicht. Morgen ist Schule und wenn wir Pech haben schreibt die in Deutsch 'nen Test"
"Würde schon Sinn machen 3 Wochen vor dem Austausch...", überlegte Freya. Verdammt. Den Schüleraustausch gab's ja auch noch. Prinzipiell freute ich mich echt mega darauf, mal nach Deutschland zu reisen und auf das berühmte 'Oktoberfest' zu gehen, vielleicht sogar in echten bayrischen...Trachten? Ja, Trachten heißt das glaub ich.
Naja wie gesagt eigentlich freute ich mich riesig auf die ganzen Erfahrungen, aber JETZT war wirklich ein richtig unpassender Zeitpunkt dafür. Wir hatten ja hier schon genug um die Ohren!
"Rosie?!", Freya wedelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum.
Ich sah sie an und versuchte zu lächeln. Ich musste es einfach überspielen.