3.Kapitel

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Nach der Stunde gingen alle drei auf den Hof. Sie hatten, trotz verbot der Sozialarbeiter, den Raum fluchtartig verlassen. Auf dem Hof packten alle erstmals ihre Zigaretten aus. Plötzlich hörten sie die Stimme der Sozialarbeiterin. "Ihr seid doch noch viel zu jung. Packt es bitte weg, außerdem seid ihr noch auf dem Schulgelände. Wenn ihr nicht hört, dann muss ich es dem Direktor sagen...", gab sie von sich und sah uns drei, dähmlich an. Ich zuckte nur mit meinen Schultern und zündete mir meine Zigarette, demonstrativ zu ihr drehend, an. "Was wollen sie jetzt machen? Mehr als irgendso 'ne Verwarnung kann der Alte uns eh nich geben, oda?", fragte ich die Sozialarbeiterin. Sie sah mich kurz an und drehte sich dann weg. "Wisst ihr, eigentlich bin ich nicht so...", gab sie von sich. Als sie sich wieder zu uns gedreht hatte, zog sie ebenfalls an einer Zigarette. "Diggah, sie rauchen?!", gab ich ungläubig von mir. Die Frau zuckte nur mit den Schultern. "Aber jetzt runter vom Hof, sonst bekommt ihr noch ärger!" sagte sie und grinste. Wir nickten und liefen, mit ihr zusammen, vom Hof. "Wie alt sind sie, wenn ich mal fragen darf...?", fragte Klecks einfach so gerade heraus. "Ist ja nicht so schlimm...", machte die Frau, "Bin vor zwei Wochen 22 geworden." "Nein! Sie sehen eher aus wie gerade erst 20...!", sagte Scipio. Plötzlich kam der Mann auf uns zu. "Sarah, Liebling?", fragte er. Sie drehte sich um und die beiden küssten sich. "Hey, ihr seid doch noch viel zu jung dafür!", gab er kurz darauf von sich. "Okay... Naja außer Klecks...", lachte er. "Hae? Woher weiß er wie du heißt?" fragte ich, da ich auf einmal null Peilung hatte. "Also, als Aufklärung... Thorsten und Sarah sind mein Patenonkel und meine Patentante und ich lebe seit meinem 16ten Geburtstag bei den beiden... Meine Mom ist ein wenig abgerutscht und ist dabei draufgegagen. Mein Vater oder eher mein Erzeuger, sitzt mittlerweile zum zweiten mal für fünf bis zehn Jahre...", gab er von sich. "Okay?", sagte ich leise und ging etwas schneller weg. "Ähm, Leute. Ich muss nach Hause! Wir sehen uns dann, ehm, morgen oder so! Tschau!!", meinte ich und rannte davon. Ich durfte nicht schon wieder von solchen Leuten ausgefragt werden. Ich wollte nicht jetzt schon wieder in ein neues Leben starten. Als ich zu Hause war räumte ich schnell meine Sachen in mein Zimmer und ging danach ins Wohnzimmer. Mein dad war nicht da, wahrscheinlich war er wieder mit seinen Freunden in irgendwelchen Bars unterwegs. Ich räumte seine ganzen leeren Bierflaschen und auch die ganzen Kartons und Zeitungen in Mülltüten. Die Zeitungen bündelte ich. Immer jeweils zirka zehn Zeitungen packte ich zusammen. Am Ende hatte ich zehn Stapel, mit je fünf Bündeln, in meinem Zimmer, an der Wand, stehen. Die Flaschen stellte ich in den Flur und die Kartons ebenfalls. Ich räumte schnell noch die Küche auf und machte danach mein Zimmer. Ala ich mit allem fertig war, packte ich meine Tasche für den nächsten Schultag. Es war nicht viel, aber etwas. Danach ging ich, mit Geld, Handy, Tasche und den zwei Säcken, voller Flaschen, nach draußen. Auf dem Weg zum Kiosk, kamen mir, zum Glück, keine Klassenkameraden entgegen. Fallon stand vor dem Kiosk und wartete schon auf mich. "Hey Eliane! Komm her, ich nehme dir etwas ab!", gab er von sich und nahm mir beide Säcke ab. Wir gingen rein und er packte die Flaschen in Bierkästen, damit er wusste wie viel er mir auszahlen müsste. Wir hatten uns geeinigt, dass er es mir in Raten zahlt, wie eine Art Lohn, wenns im Geschäft nicht so gut läuft.
Wir hatten gerade alles fertig, als eine braunhaarihe Frau und ein braunhaariger Mann in den Kiosk kamen. "Eli, mach du mal bitte. Wichtiger Anruf!", meinte Fallon kurz und ging schnell ins Büro, zum telefonieren. "Okay..... Oh ehm. Hallo, was kann ich für sie tun?", fragte ich freundlich. "Hey. Du bist doch Eliane?", fragte die Frau.

Jetzt erkannte ich die beiden.

"Ja.", lächelte ich. "Ich unterstütze meinen Onkel ein wenig hier im Kiosk. Nebenbei ist es eine kleine Taschengeld-Aufbesserung.", meinte ich und fragte was die beiden haben wollen. "Hm. Zwei Pall-Mall blau für fünf Euro und eine Chesterfield rot auch für fünf Euro.", sagte Thorsten. "Okay.", meinte ich, drehte mich um und schob den Hocker mit einem gekonnten Tritt unter die Reihen der Pall-Mall und der Chesterfield Serie. Ich nahm die gewünschten Packungen heraus und legte sie auf den Tresen. "Darf es noch etwas sein?", fragte ich. Nach einem nein von beiden, meinte ich nur noch "Das macht dann bitte 15€" und sie bezahlten und gingen. Beim raus gehen wünschte ich ihnen noch einen schönen Tag und kurz darauf waren sie weg.

Der Tag war sehr ruhig und auch Fallon war nicht so lange weg, wie ich vermutet hatte. "Der Großkonzern will langsam aufhören mit den Kaugummizigaretten. Ebenfalls Schokoladenzigaretten.", meinte Fallon ein wenig niedergeschlagen. "Ich habe eine Idee!", meinte ich kurz vor Ladenschluss. "Und die wäre?" fragte mich Fallon, hoffnungsvoll. "Also ich gehe in Läden und zu anderen Kioskbesitzern und kaufe dort, mit ein paar Freunden, die ganzen Kaugummi- und Schokoladenzigaretten.", meinte ich, total voller Freude und Aufregung. "Naja, so wie ich dich kenne, wird es zwar nicht gerade legal sein, aber das ist dann nicht mein Bier.", sagte Fallon. "Ja hast recht.", grinste ich ihn an.

Wir wollten gerade den Laden schließen, als ein etwas größerer Mann in den Kiosk kam. Ich kannte ihn irgendwo her, nur ich konnte es nicht 100%ig zuordnen. Am Tresen stehen bleibend, meinte er "Stefan Kern, Kommissar. Ich habe gehört, dass minderjährige hier zum Arbeiten gezwungen werden." Fallon und ich, wir sahen uns kurz schockiert an.

" Fallon und ich, wir sahen uns kurz schockiert an

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"Das ist ein Missverständniss, Herr Kern.", meinte Fallon. "Okay. Darf ich einmal mit ihr alleine reden?", fragte Herr Heck. "Ja klar! Fallon hat nichts zu verbergen genauso wenig wie ich!", sagte ich. "Okay, gibt es hier irgendwo ein Büro oder so etwas in der Art?", fragte Herr Heck. "Ja. Eliane du weist wo es ist. Geht da hin.", meinte Fallon. Ich nickte und ging zu seinem Büro. "Also Herr Kern, was ist ihr anliegen?", fragte ich ihn. "Meine Mitarbeiter haben mir berichtet, du hättest einige blaue Flecken auf den Armen, was ja sehen kann. Außerdem wärst du mit Säcken voller Bierflaschen hier her gekommen, hast ihm die Säcke gegeben und bist hier sofort hinter dem Tresen verschwunden. Das ist alles noch nicht so schlimm, aber Herr Fallon Krugs als deinen Onkel ausgeben? Dieser gute Herr ist schon polizeilich Bekannt. Also sag bitte jetzt die Wahrheit. Ist er dein Onkel?" "Nein. Ist aber doch nicht Thema, oder?", gab ich als Antwort. "Bist du Freiwillig hier?", fragte er weiter. "Ja! Sonst wäre ich schon lange weg. Ich hab nen schwarzen Gürtel in Karate und beherrsche außerdem Kickboxen und normales Boxen bekomme ich auch noch hin.", meinte ich frech. "Okay, hat er dich jemals gezwungen irgendetwas zu machen?" "Außer manchmal beim Müll. Nein war Spaß. Naja den Müll mache ich ungern und dann sagt er aus Spaß immer so 'Na warte gleich werde ich dich dazu zwingen müssen den Müll raus zu bringen!' und dann fangen wir beide an zu lachen." "Okay gut. Dann wars das erstmals. Danke für deine Ehrlichkeit und deine Offenheit.", meinte Herr Kern und jetzt wurde mir auch bewusst woher ich ihn kannte. Er war der Mann meiner Tante. "Ehm... Ich habe noch eine Frage an sie.", meinte ich. Er sah mich an und ich sprach weiter. "Sie sind doch mit Susanne Kaspary verheiratet, oder?", fragte ich. Er fing an zu lächeln. "Ja", gab er knapp von sich. Ich grinste, "Tante Susanne sollte ich auch mal wieder besuchen kommen." Er lächelte. "Ja, das wäre schön und Lilly würde es auch freuen."
Nach dem Gespräch gingen wir wieder zurück zu Fallon, welcher gerade einen Jungen erklärte, dass er keinen Alkohol an Minderjährige verkaufen durfte. Stefan stand hinter dem Jungen und meinte "Wie alt bist du, junger Mann?" Der Junge sah ihn an und gab frech und grimmig zurück "Wer will das wissen?!" "Stefan Kern, Polizei.", meinte Stefan nur und zeigte seine Marke. "Ouh Fuck!", meinte der Junge nur und wollte abhauen. Stefan bekam ihn nicht zu fassen, doch Fallon war schnell genug. Der Junge kam zum stehen und wollte um sich schlagen. Stefan legte dem Jungen die Handschellen an und brachte ihm, nach einer kurzen Erklärung seiner Rechte, und brachte ihn zum Wagen.

Eliane Ava BigelowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt