Kapitel II- Die Begegnung

201 17 3
                                    

Holz knackte unter ihren Füßen, während sie weiter rannte. Sie kletterte einen Baum hinauf und bewegte sich nun in den Baumkronen fort. Blätter streiften ihr Gesicht, einige noch feucht von dem Regen des vorherigen Tages, und ließen sie aufseufzen. In der Ferne hörte sie eine Vogelfamilie und vor sich zwischen den Blättern, sah sie eine Gruppe von blau-schwarzen Faltern. Das war es, was das Leben in diesem Wald so besonders machte. Die Natur, die man spürt, die Tiere, die um einen herum leben, als wäre man selbst eines von ihnen, und die magische Stille, die besonders in diesem Wald zu spüren war. Es war ihr zu Hause und hatte ihr nach dem Tod ihrer Familie Trost und Sicherheit geschenkt.

Sie lief nun schon eine ganze Weile, dass es im Wald beinahe schon schwarz vor Dunkelheit war. Mit einem Mal, stiegen die Erinnerungen an den Streit wieder auf. Tränen traten ihr in die Augen. Sie wusste, dass sie ihn durch ihre harten Worte verletzt hatte. Am liebsten wäre sie umgedreht und hätte sich bei ihm dafür entschuldigt, doch ihr Stolz war zu groß. Dies war ihr bereits einige Male zum Verhängnis geworden.

Mit schnellen und sicheren Schritten kletterte sie die letzten Äste des Baumes hoch und steckte ihren Kop durch das Blätterdickicht. Sie atmete die Luft ein, die hier oben so sonderbar und anders war, als unten im Wald. Der Mond erhellte den Himmel und sie konnte die Sterne ,die so zahlreich waren, erblicken.

Erinnerungen an ihr Leben in der Stadt der Menschen erschienen ihr. Oft hatte sie draußen vor der Tür ihres Hauses mit ihrem Vater gesessen und die Sterne betrachtet. Sie hatten sich Geschichten zu den verschiedenen Sternbilder ausgedacht und danach in einem kleinen Buch festgehalten. Wie gerne hätte sie dieses Buch nun bei sich und würde daran blättern. Doch das Feuer des Drachen hatte ihr es genommen, sowie ihre Eltern, ihre Freunde und ihr komplettes altes Leben. Eine Träne lief ihre Wange hinunter. Wie sehr sie doch diejenigen verachtete und hasste, die ihr all dies angetan hatten.

Traurig kletterte sie zurück. Mittlerweile war es nun beinahe schwarz und man konnte beinahe nichts mehr erkennen. Gekonnt setzte sie einen Fuß vor den anderen und verließ den Baum. Sie befand sich nun auf einem schmalen, ausgetretenen Pfad der sich durch die Bäume wand. Einige Schritte lief sie den Weg in die Richtung aus der sie ursprünglich kam, als sie plötzlich leise Stimmen wahrnahm. Sie schlich leise in Richtung deren und zog einen Pfeil aus dem Köcher über ihrer Schulter. Mit gespannter Sehne lief sie auf die Personen zu. Trotz des spährlichen Lichts konnte sie einige kleine Gestalten erkennen, die in ein Gespräch vertieft zu sein schienen. Ein Ast knackte unter ihrem Fuß. Plötzlich erkannte sie welchem Volk diese Personen angehörten: Es waren Zwerge!

Wutentbrannt trat sie aus dem Dickicht heraus vor die Gestalten.

"Was wollen Zwerge in dieser Gegend?"

Mit dem Pfeil zielt sie auf den Kopf des Zwerges der ihr am nächsten stand. Die Männer starrten sie an.

"Ich wiederhole mich nur ungern: Was wollt ihr hier?"

Im Wald wurde es allmälich ein wenige heller; sie konnte nun die Zwerge besser erkennen. Der Zwerg, der von ihrem Pfeil bedroht wurde, hatte blonde Haare und einen Bart. Er sah sehr jung aus und doch sehr kampferfahren. Nun trat jedoch ein weise aussehender Zwerg mit weißem Haar und einem langen Barte hervor. Er sprach:

"Veehrte Dame, mein Name ist Balin. Es besteht kein Grundd zur sorge. Wir sind einfache Kaufleute und wollen unsere Verwandten in den blauen Bergen besuchen! Wie entschuldigen un außerordentlich, wenn wir sie gestört haben! Ich hätte jedoch eine Frage an sie: Welcher Rasse gehören sie an? Der der Menschen oder sogar der der Elben? Sie haben eine starke Erscheinung, meine Liebe! Sind sie etwa eine Peredhil? Und könnten sie bitte ihren Bogen sinken lassen und nicht den armen Fili damit bedrohen?"

"Einfache Kaufleute sagt ihr? Mit so vielen Waffen? Sogar einer Elbenklinge?"

Sie schaute zu einem kleinen schwarzhaarigen Zwerg hinüber. An seinem Gürtel hing eine wundervoll gefertigte Klinge aus hellem Stahl.

"Ich kaufe euch die Geschichte nicht ab! Sagt ihr mir die Wahrheit, so lasse ich euch ziehen und tue so, als hätte ich euch niemals erblickt. Wenn ihr weiter lügt, werde ich diesen blonden Zwerg erschießen und dem König mitteilen, dass sich ungebetene Gäste in seinem Reich befinden. Mir ist es gleich, die Entscheidung liegt in eurer Hand."

Nun trat ein Wesen hervor, das noch ein Stück kleiner als die Zwerge war. Er schien ein Halbling zu sein. Sie hatte bisher nur aus wenigen Geschichten von diesem keinen Volk gehört.

"Wir sind auf dem Weg..."

"Bilbo, schweig!"

Der schwarzhaarige Zwerg hatte nun den Halbling nach hinten geschoben und trat vor Faë. sie zielte nun mit ihrem Pfeil auf seinen Schädel.

"Ich wüsste nicht was meine Geschäfte und die meinerFreunde euch etwas angehen sollten. Wir sind ebenfalls bewaffnet und können sie angreifen, ehe sie es bemerken. Also gehen sie uns aus dem Weg!"

"Nein."

Selbstbewusst hatte sie diese Worte ausgesprochen. Sie zog die Sehne fester.

"Ich habe mehrere Jahrzehnte Kampftraining von den besten Leuten der Elbenarmee erhalten. Glaubt ihr etwa ihr könnt mich besiegen? Selbst wenn ihr es schaffen solltet und ihr mich töten könntet, hättet ihr alle Waldelben hinter euch und der König würde niemals zulassen, dass ihr den Rand des Waldlandreiches erreicht. Tötet mich also, nur zu, aber ihr werdet euer Ziel niemals erreichen!"

"Werdet ihr für unsere Sicherheit garantieren, wenn wir es euch sagen? ", fragte der Zwerg namens Balin.

"Ja, ich werde euch helfen sicher das Waldlandreich zu verlassen. Ihr habt mein Wort."

Sie ließ ihren Bogen sinken und steckte den Pfeil zurück in den Köcher. Zur sicherheit legte sie ihre Hand an den Griff ihres Schwertes.

"Na schön. Wie sind Zwerge des Erebors..."

Er wurde jedoch von Faë unterbrochen:"Zwerge des Erebors? Und da seid ihr ausgerechnet mir begegnet. Das Glück scheint wirklich nicht auf eurer Seite zu sein."

Ein hämisches Lachen kommt ihr über die Lippen und sie zieht ihr Schwert um es dem bärtigen Zwerg an die Kehle zu halten. Dieser schluckt und fuhr mit seinen Worten fort:

"Ihr gabt uns euer Wort und sicher hieraus zu bringen, sollten wir die Wahrheit sagen. Und dürfte ich erfahren, was für einen Groll sie gegen uns hegen. Wir sind uns, meines Wissens nach, noch nie begegnet."

"Du hast Recht. Ich gab euch mein Wort. Und um ihre Frage zu beantworten: sie haben mein altes Leben zertört, jediglich durch eure Liebe nach Gold, Macht und Reichtum. Aber wieso wollt ihr nun zum Berg zurück? Euer geliebter Schatz liegt, wenn ich mich nicht irre, unter einem großen, schuppigen Drachen. Wenn ich jemand mehr hasse als euch, dann ist es wohl dieser Drache. Sagt mir, ist er tot? Welcher Held hat ihn getötet?"

"Nun... Smaug wurde noch nicht besiegt. Das ist unser Ziel. Das Ungeheuer töten und den Berg mit all seinem Reichtum zurückerlangen."

"Ich werde nicht versuchen euch daran zu hindern, dieses Monster zu beseitigen. Wenn ihr Hilfe benötigt, so werdet ihr sie erhalten. Außerdem käme es mir nicht ungelegen, wäre es mir möglich, euch zum einsamen Berg zu begleiten. Mit liegt selbst sehr viel daran, den Drachen aus der Welt zu schaffen. Ich will Rache. Rache für meine Familie und alle die, die ihr Leben verloren haben. Auch wenn ich mich dafür mit meinen Feinden verbünden muss!"



Dragonfire || Hobbit FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt