Prolog

7 1 0
                                    

Ausser Atem renne ich die steile Straße hinab, muss vor meinem Verfolger flüchten. Doch mein Gewicht lässt das nicht zu, nicht ohne eine Pause. Panisch schaue ich mich um, bis ich mich an einer Straßenlaterne abstütze, die ihr grelles Licht auf die Straße wirft. Hinter mir höre ich ein knirschen, was mich zum weiter rennen anspornt. Schnell ergreife ich abermals die Flucht. Ich biege in eine Seitenstraße ein, wo mich eine dunkle Gestalt empfängt. Hektisch schmeiße ich die Mülltonnen um, was für Ablenkung sorgen soll, und renne wieder davon. Ich wollte einfach nur nach meiner Therapie nach Hause gehen, und dann kommt sowas! Theoretisch gesehen, passiert mir sowas nur alle paar Jahre, und vom letzten Mal sind es nur 2 Wochen her. Meine Mitschüler verfolgen mich manchmal um mich dann zu mobben und fertig zu machen. Ja, in der 12 Klasse sind die Leute so Hirn gebrannt. Stockweise kommt mein Atem hervor und ziert leichten Nebel in die kalte Nachtluft. Ich laufe jetzt schon 1 Stunde am Stück! Meine Eltern machen sich bestimmt schon sorgen.. Da stecken bestimmt wieder Ben und Lisa hinter! Entschlossen bleibe ich stehen, stemme meine Hände in die Hüften und atme nochmal tief ein und aus. ,,Ben, Lisa! Hört auf mit dem Mist! Das ist nicht mehr lustig, verstanden?!" rufe ich aus. Neben mir nehme ich ein leises Lachen wahr. Erschrocken wirbelt mein Kopf zur Seite und meine Augen erblicken eine schwarze Gestalt die lässig an einem Baum lehnt. ,,Sehe ich etwa so aus wie so ein Menschling von denen du gesprochen hast?" die Gestalt stößt sich von dem Baum ab und kommt auf mich zu, das schwache Mondlich wirft dunkle, angsteinflößende Schatten in sein Gesicht. Seine Wangenknochen stehen heraus und auch sein Kinn läuft spitz zu. Seine Augen leuchten dunkelrot auf. Schwer schlucke ich, während ich einen Schritt zurück mache und fast den Bordstein herunter falle. Doch ehe ich die Bekanntschaft mit dem Pflasterstein mache, werde ich an der Hand hochgezogen. Verwirrt schaue ich auf, seine Haut ist kalt, als würde er sich das Blut abschnüren. ,,D-Danke" stotter ich noch angespannt. Er schmunzelt und öffnet seinen Mund leicht, womit er zwei lange, spitze Eckzähne entblößt. Erschrocken reiße ich mich von ihm los und will wieder weg rennen, doch er hält mich fest. ,,Lass mich los!" knurre ich bedrohlich. Erschrocken über mich selbst reiße ich die Augen auf. Mein Gegenüber lacht nur. ,,Woher kommt auf einmal der Mut? Du bist doch sonst immer nur der fette Freak, der alles besser weiß.." er macht eine Pause und lässt mich los, geht um mich herum und streicht meine blonden, welligen Haare auf meine rechte Schulter. ,,Dein plötzlicher Mut.. Du bist was besonderes, Mandy. Du bist dasselbe wie ich, nur ist es bei dir angeboren. Aber ich kann dich in deiner langsamen Verwandlung vollenden, Mandy. Du bist ein Urvampir, du gehörst der stärksten Gattung der Vampire an. Wenn ich dich verwandeln darf.." mit einem sanften lächeln schaut er über meine Schulter in mein Gesicht. Soll ich wirklich? Ich bin ein Vampir... Aber meine Eltern? Sind sie etwa der Grund, weshalb ich so bin, wie.. Ich bin? Das Leben als Vampir soll so toll sein.. Aber nicht so wie in Twilight. Zumindest habe ich das im Netz gelesen. ,,Und?" drängt er mich. Vorsichtig drehe ich mich um, ich kann gerade so in seine Augen schauen. Mittlerweile haben sie ein stärkeres, helleres Rot angenommen. Ich ziehe ihn in eine Gasse, die ein wenig versteckt liegt. Entschlossen nicke ich. ,,Mach mich zu dem, was ich bin" flüster ich. Mit einem Grinsen kommt er auf mich zu schiebt seine Hand in meinen Nacken und küsst mich. Seine weichen, vollen Lippen liegen sanft auf meinen. Er führt seine Küsse an meinem Hals weiter, bis er seine Zähne in mein Fleisch bohrt. Schmerzvoll verziehe ich mein Gesicht und schreie. Er lässt von mir ab und kurzerhand liege ich auf dem kalten Boden. Ich stütze mich an meinen Unterarmen ab. Meine Brust bebt, immer auf und ab. Es fällt mir erstaunlich leicht mich so zu halten. Ich setze mich hin und schaue an mir herab. Keine einzige Speck fällte, keinen dicken Bauch. Meine Oberweite ist gewachsen. Und meine Haut ist ein wenig bleicher geworden, aber das fällt nicht auf. Ich höre eine Maus, die an mir vorbei läuft und greife sie sofort. Ängstlich zittert sie in meiner Hand. Mit einem Grinsen beiße ich sie und sauge ihr das Blut bis aufs letzte Tröpfchen aus. Ich springe auf und gehe nach Hause.

The Vampire Inside MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt