Uta Yukimura, 15 Jahre alt. In unserer Klasse gelte ich für gewöhnlich als die 'Zurückhaltende'. Das bin ich nicht wirklich, aber ich scheine wohl diese Art Eindruck von mir zu geben. Wahrscheinlich weil ich kaum rede und versuche ich größtenteils aus allem herauszuhalten. Der Rest der Klasse versuchte mich trotz meiner, wie sie es nennen, 'zurückhaltenden Persönlichkeit' dauerhaft irgendwie in die Klasse ein zu integrieren. Auch sonst verstehen sich alle generell gut miteinander und besonders bei einer Sache waren sie sich alle einig: Wenn es um irgendwelche Aufgaben außerhalb des Unterrichts geht, die niemand machen wollte gab es den pflichtbewussten Mahiru Shirota an den sich alle immer wieder wenden würden und trotz des genervten Blickes, welchen er immer zieht, kümmerte er sich ja doch jedes mal darum. Bei der Aufgabenverteilung fürs Schulfest war dies nicht groß anders. "Also, zur Aufgabenverteilung für unser Kaffeehaus, das wir beim Schulfest organisieren... Wir bräuchten noch Leute, die die Kostüme nähen..." hörte ich die Stimme unseres Klassensprechers. "Ich kann aber nicht nähen...", "Kann das irgendjemand aus unserer Klasse?", ging es durch den Raum. Mit meinem auf meiner Hand gestützten Kopf blickte ich von Fenster weg, um durch den Raum zu sehen. Wie erwartet wurde auch schon der gute Herr Pflichtbewusst vorgeschlagen. "Mahiru? Was ist mit Mahiru? Der wohnt doch alleine und ist bestimmt perfekt in allen Haushaltsdingen, oder?", sagte Sakuya, einer von Mahirus engen Freunden. "Mahiru ist doch schon Leiter der Kochgruppe. Er experimentiert auch schon..." widersprach ihm Koyuki, ein weiter Freund Mahirus. "Aber wer könnte sonst..." fiel es wieder durch den Raum. Kurz darauf hörte ich Schritte um Flur und die Tür wurde von keinem anderen als Mahiru selbst aufgeschoben. Mit zwei Körbchen voller Keksen in den Händen fing er an sich zu beschweren: "Mann, ist das kompliziert! Wie lange braucht ihr denn noch für die Aufgabenverteilung?! Während ihr hier überlegt habe ich schon ein paar Testkekse gebacken! Los, esst!!". Während alle aufsprangen um sich auf die gutriechenden Butterkekse zu stürzen blieb ich auf meinem Platz sitzen, nicht so begeistert von der Idee in dieser Horde um getrampelt zu werden. Als Mahiru versuchte vernünftig die Kekse auszuteilen fiel sein Blick auf mich und er kam auf mich zu. "Hier!" sagte er, "Nimm dir doch auch einen, Uta!". Er lächelte mich an und nahm sein Angebot an. Die Kekse waren toll! Dies war wohl auch an meinem Gesicht zu sehen, denn Mahiru drehte sich mit einem zufriedenen Blick in Richtung Klassenkameraden. "Und? Welche Aufgaben sind noch nicht verteilt? Die Kostüme? Das entscheiden wir einfach ganz schnell!", fing er an. "Es ist simpel... Wer kann gut nähen und sieht so aus als hätte er viel Freizeit..." Alle nickten ihm zustimmend zu und warteten auf die Erlösung. Und da war sie auch. "Derjenige bin wohl ich!", rief Mahiru und alle fingen an zu jubeln. Ich seufzte nur. Suzu, mit der ich bereits auf die gleiche Mittelschule ging, meinte plötzlich schüchtern: "Uta kann auch gut nähen... vielleicht könnte sie dir helfen?". Ein bisschen überrascht sah ich sie an. Die anderen warfen sich Blicke zu und fingen an zustimmende Worte von sich zu geben. "Stimmt! Ein wenig Hilfe kannst du doch bestimmt gebrauchen, nicht wahr Mahiru?", "Gute Idee!" und "Dann werden wir auch schneller fertig!". Ich war ja irgendwie froh, dass sie so oft an mich dachten und sich so Mühe gaben mich in den verschiedenen Aktivitäten ein zu integrieren aber meistens versuchten sie auch einfach mir, so wie Mahiru, die Arbeit zu überlassen. "Ich habe nichts dagegen. Ein paar helfende Hände kann ich immer gebrauchen!", strahlte Mahiru mich an. "W-Wenn es dir nichts ausmacht...", sagte ich und schaute ein wenig verlegen zur Seite. Wir beschlossen uns heute bei ihm zu besprechen und nachher mit den andern das Material zu besorgen. Und so endete ich zwischen Ryusei, Koyuki, Sakuya und Mahiru auf dem Weg zu seiner Wohnung. Es war schon ein wenig unangenehm als Außenseiter zwischen diesen guten Freunden zu laufen, weshalb ich ein klein wenig hinter ihnen lief und ihrem Gesprächen lauschte. "Du solltest nicht immer so viel Arbeit übernehmen Mahiru.", meinte Koyuki. Der angesprochene drehte sich zu mir nach hinter und sagte lächelnd: "Aber Uta hilft mir doch! Zu zweit ist es doch gar nicht so viel. Außerdem ist es anstrengend wenn man sich nicht einigen kann, wer etwas übernimmt." "Typisch unser lieber Mahiru!", lachte Sakuya und blieb kurz stehen um neben mir zu laufen. "Nicht wahr, Uta?", sagte er während er einen Arm um meine Schulter legte. Überrascht stolperte ich ein wenig noch vorne. "Ich s-schätze schon?", antwortete ich etwas überfordert. Mahiru wurde von meiner Antwort wohl ein bisschen rot, was mich auch ein wenig verlegen machte. "Mahiru, soll ich, als ein Freund von Kindesbeinen, dir und Uta helfen? Ich kann zwar nicht mal einen Faden durch ein Nadelöhr fädeln...", sagte Sakuya worauf Mahiru ihn genervt ansah und meinte: "Das wäre ja dann viel komplizierter Wir kommen gut alleine klar." "Sollen wir dann Faden und Stoff für die Kostüme beim Bahnhof kaufen?", fragte Rysei. "Mmh? Ja.", antwortete Mahiru ihm als er zu mir sah und ich ihm ein zustimmendes Nicken schenkte. "Seit vorsichtig! Seit Kurzem sollen in dieser Gegend...", fing Sakuya an und nahm dann einen gespielten unheimlichen Ton an um weiter zu reden: "... Vampire ihr Unwesen treiben... gesagt ein Gerücht." Alle sahen ihn entgeistert an. "Vampire?", fragte ich noch mal unglaubwürdig nach. "Was zur Hölle redest du da?", murmelte Mahiru. "Nein, wirklich!! Es sieht zwar aus, als würde einfach nur jemand willkürlich Passanten verletzten, aber die Opfer sollen Bissspuren an Hals oder Armen davongetragen haben und ihnen soll das Blut aus dem ganzen Körper entzogen worden sein!! Es soll schon duzende Opfer gegeben haben...", erklärte uns Sakuya. "Waas, wie schrecklich...", gab Koyuki verängstigt von sich. Mit einer fröhlichen Stimme meinte Sakuya nun gelassen: "Also.. inwieweit ist diese Geschichte erlogen?- Autsch." Mahiru schlug ihm auf den Hinterkopf und ich ließ bloß einen Seufzer raus. Ich kannte Sakuya zwar nicht so gut, aber diesen Spruch habe ich schon öfters von ihm gehört. "Bei Sakuyas Gerüchten handelt es sich doch fast immer um Schwindel!", sagte Mahiru, worauf Koyuki vorschlägt: "Genau. Wollen wir nicht zum Karaoke am Bahnhof gehen? Ich habe Rabattcoupons..." Dann drehte er sich zu mir. "Möchtest du mit, Uta? Das wird bestimmt spaßig!" lachte er mich unschuldig an. "Nicht zum Bahnhof!! Was wenn der kleinen Uta was passiert?! Uaahh, ihr ignoriert mich total!" rief Sakuya als wir alle weitergingen ohne ihm zuzuhören. Karaoke, huh... Ich sah zu Boden als ich weiter nachdachte. Ich habe noch nie mit irgendwelchen Freunden sowas gemacht. Nicht, dass ich jemals wirklich richtige Freunde gehabt hätte. Meine Gedanken wurden von Mahirus Stimme unterbrochen. "Uta und ich gehen dann kurz zu mir und kommen dann später!", sagt er und sah mich an. "Hey, jetzt hört mich doch zu!! Wenn wir angegriffen werden, ist es nicht meine Schuld.", rief Sakuya uns noch hinterher als ich Mahiru folgte. "Ich wohne nicht weit, wir sind gleich schon da.", sagte er noch einer kurzen Weile des Schweigens. Ich nickte ihm nur zu. Ich hatte schon gehört, dass Mahiru mit seinem Onkel lebt, dieser jedoch öfter auf Geschäftsreisen ist, sodass Mahiru sozusagen fast allein lebt. "Ich frage mich ob Kuro wohl schon was gegessen hat?", murmelte er vor sich hin als wir vor dem Fahrstuhl standen. "Kuro?", rutschte mir die Frage heraus. Mahiru sah mich an und meinte: "Ich habe gestern einen kleinen, schwarzen Kater aufgelesen. Ich habe ihn Kuro genannt." Mahiru schloss die Haustür auf und ein wenig nervös strich ich mir eine meiner braunen Haarsträhnen hinters Ohr. "V-verzeiht die Störung...", sagte ich noch nervöser obwohl ich wusste, dass niemand sonst da war. Zumindest dachte ich das bis ich den Fernseher hörte. "Ich bin zu Haus-", fing Mahiru an, hörte aber auf als auch er den Fernseher hörte. "Mmh? Hab ich etwa den Fernseher angelassen..." Er schien wohl nichts von Besuch zu wissen. Leise folgte ich ihm ins Wohnzimmer und traf den Blick eines Mannes mit Kapuze. "Hä?", kam es nur noch Mahiru. Seinem Blick nach zu urteilen kannte er diesen Mann nicht. "Haaaach... Das wird jetzt echt anstrengend...", ließ der offenbar Fremde von sich hören. Ein wenig, nein, ziemlich verwirrt stand ich an der Wand in der Näher des Flures, unsicher was ich tun sollte. Mahiru hingegen war ganz klar am handeln indem er einen Mob, der in seiner Nähe stand, nahm und den Fremden attackieren wollte. "Wer zum Teufel bist du?! Was machst du in anderer Leute Haus...?!", schrie er und setzte zum Schlag aus. Der Einbrecher jedoch wich aus und landete knapp vor mir. "Hm?", blickte er zu mir hoch und sah mir kurz mit Augen, so rot wie die meinen, an und gab mir einen verwunderten Blick. Mahiru ließ ihm aber nicht die Zeit mich länger zu begutachten, denn er setze mit den Worten: "Bleib bloß von Uta weg!" erneut von zur Attacke an, stolperte jedoch, fiel nach hinten und riss die Vorhänge dabei auf. Sonnenlicht erhellte den Raum und der Fremde verwandelte sich vor mir mit einem 'Puff' in eine kleine, schwarze Katze. Mehr als geschockt kniete ich zu Boden und nahm das Kätzchen hoch. Mahiru schien sich wohl auch wieder zu fangen und sah die Katze in meinen Händen mit einem genau so entsetzten Blick an wie ich. "...Häh...? Kuro...?", sagte Mahiru verunsichert. "Der Typ ist gerade...? I-Ist zu einer Katze... ge... häh...?" Mahiru sah zum Vorhang und zog ihn wieder zu worauf der sogenannte 'Kuro' sich tatsächlich in meinen Armen zurück in den Fremden verwandelt. Nicht stark genug um diesen so zu halten viel ich nach hinten und der Typ hinterher. Halb über mich stützend blickte er zu Mahiru und sagte in einem genervten Ton: "Was machst du denn... Ich vertrage doch kein Sonnenlicht..." Mahiru schrei nur und zog den Vorhand wieder auf, wodurch der Mann sich wieder in Kuro zurück verwandelte und auf meinem Bauch landete, jedoch sofort weg und in den Schatten sprang wo er wieder zum Menschen wurde. "Wa-", begann ich wurde doch von einem lauteren Mahiru unterbrochen. "Was zur Hölle bist du?!", schrie er die Frage die ich ebenfalls stellen wollte. "Ich bin ein herzensguter... Stubenhocker-Vampir...", antwortete er auf Mahirus Frage. Wir sahen ihn nur noch entsetzter an. Mahiru stand auf und fing an 'Kuro' an der Jacke in Richtung Fenster zu ziehen. "Ich werfe dich einfach... aus meinem Fenster...", sagte Mahiru genervt und versuchte Kuro mit sich zu ziehen. Dieser wehrte sich jedoch und sagte: "Hey... ich bin ein Vampir... kein Sonnenlicht! Ich sterbe, ich sterbe, ich bin zwar unsterblich, aber ich sterbe." Mahiru gab letztendlich auf. "Menschen sind wirklich grausam...", sagte Kuro erschöpft. "Klappe!! Du Monster!!", schrie Mahiru ihn an. Ich war immer noch viel zu geschockt von der ganzen Situation, dass ich immer noch am Boden saß und die beiden mit offenem Mund anstarrte. Plötzlich wandelte sich Mahirus genervter Ausdruck zu purem Shock. "Ein Vampir... sagst du? Etwa der Typ, der willkürlich Passanten angreift?! Hast du etwa vor, Uta und mich anzugreifen und unser Blut zu trinken..?!", sagte Mahiru und stand beschützend vor mir. "Hää? Wer würde denn so etwas Todesanstrengendes machen. Als ob ich dich angreifen würde, Idiot.", erwiderte Kuro und die beiden fingen an ein wenig zu diskutieren. Währenddessen stand ich wieder auf und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Also, die Katze, die Mahiru aufgelesen hat, ist offenbar ein Vampir. Ein fauler Vampir der uns nicht angreifen wird? "Ruf mich auf jeden Fall nicht bei meinem Namen, wenn ich Menschenform angenommen habe.", mahnt Kuro ihn. Beziehungsweise Kuro ist wohl gar nicht sein Name? "Ich kenne deinen Namen doch gar nicht! Weil ich annahm, dass du eine Katze bist, habe ich dich Kuro ge-", Mahiru wurde von einem blauen Strahl unterbrochen der von seinem Handgelenk zu Kuros Hals führte. Ich hielt mir einem Arm vors Gesicht und kniff die Augen zu, um nicht geblendet zu werden. Was zur Hölle ist das?! Es fing wieder an zu verschwinden und den Blicken nach zu urteilen war Kuro davon nicht so begeistert während Mahiru aussah als hätte er einen Geist gesehen. Die Situation wurde immer absurder und ich fing an meine Position hier infrage zu stellen. "Wa... Was war das?!", schrie ein entsetzter Mahiru Kuro an. "Wie anstrengend...", gab der Vampir nur von sich. "Du beschwerst dich ziemlich oft... Jedenfalls... kann ich eins mit Gewissenheit sagen...", fing der Vampir an zu erklären. "Du und ich kommen auf den Tod nicht miteinander aus.", beendete er seinen Satz. Mahiru packte ihm am Kragen und sagte: "Was für ein Zufall, das habe ich auch gerade gedacht!!". Ich habe so viele Fragen, dass ich immer noch kein einziges Wort heraus bekomme. Kuro ließ seinen Blick zur Seite schweifen um mich wieder zu mustern. Ich sah ihn verwirrt an und auch Mahiru schien sich wohl wieder zu erinnern, dass ich ebenfalls im Raum war. Was auch immer gerade los war, ich bin mir nicht sicher ob ich Teil davon sein will.
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SerVamp
FanfictionDie Story des Mangas 'Servamp' bleibt größtenteils unverändert, bloß mit meiner OC an der Seite der Hauptcharaktere. Mir gehört nicht außer der OC. Diese Fanfiktion habe ich ebenfalls auf meinem Account auf Fanfiktion.de (@mahiruh) veröffentlicht