Die fabelhaften Geschichten der fantastischen Franti

3: Die kleine...nein jüngere Schwester

"Wenn ich groß bin, Tim, werd ich genau wie du."

~ Timi Hendrix - Genau wie du

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Ich habe keine Ahnung wie es ist, die kleine Schwester zu sein.

Warte...
Doch das habe ich, denn Franti ist fast einen Kopf größer als ich, was nebenbei bemerkt echt irgendwie deprimierend ist.
Ich muss es also anders formulieren:

Ich habe keine Ahnung wie es ist, die jüngere Schwester zu sein.

Wie sollte ich auch wissen, was das wirklich bedeutet? Ich habe keine älteren Geschwister, was vielleicht eigentlich ganz cool wäre.
Dann hätte ich jemanden gehabt, der mich Nachts herum gefahren, mir heimlich Alkohol besorgt und allen möglichen Scheiß mit mir gebaut hätte. Oder jemanden, der mir furchtbar auf die Nerven gegangen wäre, weil ich vorsichtiger sein sollte, unsere Mutter angerufen und mir alles verboten hätte.

Inzwischen bin ich alt genug, um als erwachsen zu gelten, obwohl ich mich wirklich manchmal nicht so fühle.

Die jüngere Schwester zu sein, ist bestimmt nicht immer leicht. Die andere darf schon mehr, schließlich ist sie größer, und man will doch unbedingt auch! Denn ich kann mir vorstellen, dass man schon ein wenig so sein will wie die ältere Schwester, die ein bisschen zumindest die Rolle des Vorbildes einnimmt. Vor allem in jungen Jahren.

Wie gesagt: Ich habe keine Ahnung.
Das alles sind Vermutungen, die ich aufstelle und niemals beweisen kann.

Und obwohl man altes Spielzeug und die ein oder andere bereits getragene Jeans bekommt muss es irgendwie schön sein, den Platz der jüngeren Schwester zu belegen.
Ich meine:
Man hat eine große Schwester! Man kann sie um Rat fragen oder ihr etwas erzählen, dass nicht unbedingt gleich an die Eltern weiter soll. Man hat nicht nur Taxi Mama sondern auch Chauffeur Schwester, die einen zu Freunden, zur Kosmetik oder zum Einkaufen bringen kann.

Oder die einen einfach nur mitten in der Nacht zum Mc Donalds fährt, weil man halt gerade Bock auf Hähnchen hat ;)

Man kann Filme ansehen, für die man eigentlich zu jung ist - Zumindest falls man das will - und wenn er doch zu gruselig war kann man nachts zur großen Schwester in den Keller kommen.

Nicht wahr, Franti? Erinnerst du dich an "Das Parfum"?

Von den Eltern wird man als jüngeres Kind nicht mehr ganz so "eingesperrt" und hat mehr Freiheiten. Schließlich hat ein Kind ja schon überlebt also muss man nicht mehr ganz so streng sein. Und trotzdem kann man als jüngere Schwester alle um den Finger wickeln.
Mama, Papa und vor allem die große Schwester.
Ein Schmollmund, ein trauriger Blick oder ein mitleiderregender Seufzer und die gerade genannten Personen würden einem die Welt zu Füßen legen, wenn sie es denn könnten.

Oder einem eine Ziege kaufen, wenn sie es glücklich macht.

Ich denke so schlimm kann es nicht sein, die jüngere Schwester zu sein.
Zwar kann ich mir vorstellen, dass man lieber bereits älter wäre.
Dass man vielleicht sogar selbst die Große sein will.
Genau so sehr wie die älteren Geschwister, die sich manchmal an den Platz der jüngeren wünschen...

Jeder will ein bisschen so sein wie die andere, ein wenig die jeweiligen Vorzüge genießen. Das ist nun mal so.

Eigentlich ist es aber okay. Wir sind wer wir sind. Wir sind Schwestern und wenn man dich liebe LadyFrantiska mal wieder älter schätzt als mich oder denkt, dass wir Zwillinge wären, dann ist das doch eine willkommene Abwechslung ;)