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"Und aufeinmal war es so, wie ich es nie haben wollte." -Anonym

Nachdem ich vor ein paar Tagen die Klinik einfach verlassen hatte um Dr. Spellen meine Tränen nicht zu zeigen die sich aus meinen Augen bahnten, stand ich jetzt nach zwei Wochen wo ich nicht mehr hier gewesen war vor dem Haus meiner Eltern.

Meine Mum musste fast jeden Tag in der Woche für 2 Stunden zu Dr. Spellen mit der Hoffnung ihre Demenz konnte Aufgehalten werden, eine Stationöre Therapie lehnte meine Mum damals ab und Unterschrieb ein Schreiben der Klinik.

Demenz kann man nicht Aufhalten oder heilen, man kann es für eine Zeitlang stoppen, einen schleichenden Prozess daraus machen  und das Beste versuchen aber mehr auch nicht.

Das  Tor durch das ich ging nachdem ich den Zahlencode auf einem Toutch eingegeben hatte öffnete sich.

Mit meinem Schlüssel schloss ich die Haustür auf und trat in den Flur.

Der Flur war Hell die Fliesen auf dem Boden glänzten, alles noch genau so wie vor zwei Wochen als ich hier war.

Aus dem Wohnzimmer hörte ich Stimmen, Dad sprach anscheinend mit Mum.

„Hallo mein Schatz." Sprach er als er mich in der Tür zum Wohnzimmer stehen sah.

„Hallo Dad, wie geht es Ihr?" wieder konnte ich ihr nicht in die Augen blicken zu groß war der Schmerz.

„Dr. Spellen hat mir von eurer Sitzung erzählt, es tut mir so leid." Anscheinend ging es Mum nicht Gut sonst hätte Dad auf meine Frage geantwortet.

Manchmal gab es gute Tage an denen Mum wusste wer ich war, wo wir normal miteinander Reden konnten, wo es fast so war wie früher, doch diese Tage waren lange her.

Alle Behandlungen konnten ihre Demenz etwas Aufhalten doch danach schlug sie doppeltmal so stark zurück und wirkten wie eine Achterbahnfahrt.

„Claire, schau deine Tochter ist da." Mein Dad versuchte es immer und immer wieder.

Dr. Spellen meinte das die Familie mehr helfen konnte als irgendein Arzt doch auch Dad schaffte es nicht immer Mum an mich zu erinnern.

„Wer ist da?" Mums Stimme klang rauchig , nicht so einst wie ihre Melodische Stimme.

„Arina, deine Tochter." Verzweifelt sah Dad mich an, er hatte genau so Angst wie ich das alles wieder aus dem Ruder laufen könnte.

Vor 3 Wochen als ich hier war und wir dasselbe versucht hatten ist Mum ausgerastet, hat Angefangen zu Weinen sich auf den Boden gehockt und gesagt wir sollen aufhören über eine Tochter zu reden die sie nicht hatte, so war es fast immer.

Das Gute an der Sache war, das sie wusste wir hatten schon mal darüber geredet, das schlechte sie war davon Überzeugt mich würde es nicht geben, ihre Tochter.

„Ich habe keine Tochter." Dad zuckte zusammen bei ihrem Harschen ton, doch ich blieb ruhig.

Manchmal hatte ich das Gefühl meinem Dad tat es mehr weh soetwas zuhören als mir aber vielleicht lag es auch nur daran das ich es langsam gewöhnt war aber auch eins der Gründe warum ich Ausgezogen war.

Mum stand auf und kam mit bedrohlichen Schritten auf mich zu, als sie vor mir stand tippte sie mit ihrem Finger auf meine Brust was ihren Worte nachdruckverleihen sollte.

„Du wagst es hier Aufzukreuzen, dich als meine Tochter auszugeben und meine Familie zu zerstören. Dave hätte mir gesagt wenn ich eine Tochter gehabt hätte. Verschwinde hier und lass dich nie wieder blicken." Ihre Worte trieben mir Tränen in die Augen, Tränen die ich nicht mehr zurückhalten konnte, noch nie hat sie mich direkt angesprochen.

Mein Dad zog scharf die Luft ein und versuchte Mum auf ihren Platz zuziehen doch es hatte gerade erst angefangen.

Ich ging einige Schritte zurück, versuchte dem Schmerz zu entfliehen der sich in meiner Brust breit machte.

„Verschwinde habe ich gesagt." Meine Mum war außer sich schlug um sich nachdem mein Dad sie an sich drückte und versuchte mit Worten zu beruhigen.

Als sein Blick meinen traf sah ich Schmerz, unendlich viel Schmerz, mit seinen Lippen formte er ein „Tut mir leid" und senkte dann den Kopf um sich um Mum zu kümmern die Hysterisch anfing zu weinen.

Die einzige Aufgabe die ich noch zu machen hatte war bei Dr. Spellen anzurufen um einen Notfall anzukündigen und dann zu mir nachhause zu gehen und meinem Schmerz, den Tränen freien Lauf lassen zu können in der Hoffnung er würde bald aufhören weh zutun.
Doch eine Frage bliebt mir im Kopf, wer war Dave ? 

Sunset Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt