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1. Schultag an der neuen Schule

Ich hatte jetzt schon keinen Bock. Meine Freunde und meine Schule musste ich für so etwas aufgeben!? Das ist doch wohl die Höhe. Naja wenigstens kannte ich eine Person aus meiner neuen Klasse. Nämlich meinen Cousin Marc. Schon seit Ewigkeiten hatte ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen.
Dabei waren wir früher fast so wie siamesische Zwillinge. Als ich darüber nachdachte, musste ich schmunzeln.
Früher, als wir immer Hochzeit gespielt haben, als wir ,,Last Christmas" als Lieblingslied hatten und das das ganze Jahr über.
So war theoretisch immer Weihnachten bei uns.
Genug in Erinnerungen geschwelgt! Das kann ich auch noch während dem Unterricht machen. Jetzt musste ich erstmal mein Klassenzimmer finden. Ich lief die Türen ab. 42b....42b.....nein auch nicht. Nach einer Weile, in der ich mich rumgefragt hatte, fand ich es dann doch noch. Es war aber auch echt gut versteckt!
Zaghaft klopfte ich an die Tür. Ich vernahm ein ,,Herein!" auf der anderen Seite und so trat ich in mein neues Klassenzimmer.
Viele neugierige Gesichter musterten mich. Etwas unangenehm war es ja schon....aber cool bleiben April! Unter den vielen Menschen erkannte ich eine mir vertraute Person. Marc! Ihm schenkte ich mein schönstes Lächeln. ,,Hallo? Hallo Kindchen alles ok?" Anscheinend war ich so im Gedanken, dass ich nicht merkte, dass die Lehrerin mit mir gesprochen hat.
,,Entschuldigen sie bitte...was hatten sie gesagt?", fragte ich sie peinlich berührt. Die ganze Klasse lachte. Einschließlich Marc.
Mir kamen die Tränen, aber ich verdrückte sie.
,,Ich meinte nur, dass du dich vielleicht kurz vorstellen kannst", rettete mich die Lehrerin.
,,Oh na klar...also ich heiße April und ich bin hier erst hingezogen. Mein Cousin Marc ist hier auch in der Klasse.", erzählte ich freundlich. Kein Bock hin oder her, nett sein ist wichtig! ,,Dann setzte dich doch bitte neben Julien."
Schüchtern lief ich auf den Tisch zu und wollte mich gerade hinsetzen, da wurde mir der Stuhl weggezogen und ich knallte mit meinen vier Buchstaben auf den Boden. Wütend sah ich hoch und blickte in ein grinsendes Gesicht von dem Jungen der Julien hieß, glaube ich. ,,Was sollte das?", schrie ich ihn an. Er zuckte nur mit den Schultern. Ist das sein Ernst? Das hätte echt nicht sein müssen. ,,Julien! Du entschuldigst dich sofort bei April!", befahl die Lehrerin streng. ,,Ja ist schon gut Frau Meier. Entschuldigung April." Das ,,April" sprach er aber nicht englisch sondern deutsch aus. Man konnte sehen, dass dies mit voller Absicht war. Die Entschuldigung kann er sich sonst wo hinstecken! Dafür, dass er schon 19 ist, ist er ganz schön kindisch! Schnaubend stand ich auf, setzte mich und sah in Richtung Frau Meier. Diese machte mit dem Unterricht weiter. So als ob nichts gewesen wäre. Ich hasse die Schule jetzt schon. Die Stunde zog sich wie ein Kaugummi und als die lang ersehnte Pause kam, war ich echt erleichtert.
Mein erstes Ziel war mein Cousin. ,,Hey Marc!", ich wollte ihn gerade umarmen, da drückte er mich weg. ,,Lass mich in Ruhe April. Du bist einfach peinlich. Bei dir muss ich mich ja Fremdschämen." Was war nur mit meinem lieben, netten Marc geschehen, der mit mir jeden Scheiß machte. Zum Beispiel eine Horrorfilmnacht und das mit 10. Danach waren wir voll die Angsthasen für eine Zeit lang. Immer musste Mama oder Papa da sein. Oder Oma. Ach Oma...ich vermisse dich so so sehr. Letztes Jahr ist sie an einem Herzinfarkt gestorben. Ich dachte erst, das Leben macht keinen Sinn mehr aber irgendetwas hielt mich davon ab, mich umzubringen. Keine Ahnung was. Auf jeden Fall hatte sie immer die besten Sprüche. Einer fällt mir wegen der Aktion von Marc ein.
Jungs sind wie High Heels. Wir lieben sie, aber trotzdem tun sie uns weh. Den Spruch fand ich echt toll, da ich immer in den viel zu großen High Heels von Oma rumgestackst bin. Vor meinem geistigen Auge sehe ich die Szene noch genau vor mir.
,,Oma hatte Recht!", erwiedere ich Marc kalt. ,,Was hat Oma damit jetzt zu tun?", wollte er verwirrt wissen.
,,High Heels!", nannte ich ihm nur und rannte auf die Schultoillette. Dort ließ ich meinen Tränen freien Lauf. Wieso lehnte Marc mich nur ab? Nun wurde ich von heftigen Schluchzern geschüttelt.
Plötzlich wurde die Tür der Mädchenklos geöffnet. Schnell biss ich mir auf die Zunge um meine Weingeräusche zu verhindern, doch das klappte nicht so wie geplant. ,,Ist jemand hier?", erkundigte sich ein Mädchen. Da ich nicht fies sein will antworte ich mit Tränenerstickter Stimme: ,,Ja ich!" ,,Achso nur der Monat" Der Monat? So werde ich jetzt genannt? Na danke! Danke Leben für diesen blöden Tag! Nur, dass der Tag noch schlimmer wird, dass hatte ich nicht vorhergesehen. Mit verheulten Augen schlurfte ich zu meiner Klasse. Der Unterricht hatte noch nicht angefangen, da noch keine Lehrkraft da war. Trotzdem ließ ich mich auf meinen Platz plumsen und wollte dort warten. Mein Vorhaben wurde aber vereitelt. Jemand schubste mich und meinen Stuhl um. Volle Kanne krachte ich heute zum zweiten mal auf den Boden. Ich sah auf. Mindestens die Hälfte der Klasse schaute auf mich mit einem argwöhnischen Grinsen. Panik machte sich in mir breit. Sie wollen mir noch nichts tun....oder? Da hatte ich mich getäuscht ein blondes, hübsches Mädchen schlug mir mit der flachen Hand mitten ins Gesicht. Als sie erneut ausholte sprang ein Junge zwischen uns. ,,Ich glaube das reicht für heute!" Es war mein Sitznachbar Julien. ,,Ja hast Recht Ju Schatz! Morgen gehts ja weiter" Julien sah mich an. Kurz spiegelte sich etwas in seinem Gesicht. War es Mitleid? Aber konnte das wirklich sein? Und wieso macht die Klasse so etwas?
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Hey hier bin ich mit einer neuen Geschichte.
Gefällt sie euch?
Lg Sweetystar160
Kurze Info: Kapis kommen unregelmäßig, da ich ja noch eine andere Ff habe.

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