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Ein sehr alter Mann, kam in das Klassenzimmer gestiefelt. Blitzschnell gingen alle auf ihre Plätze. Bevor ich es ihnen Gleichtun konnte, sagte der Mann zu mir: ,,Huch wer bist du denn? Und was machst du denn auf dem Boden?" Jemand anderes antwortete für mich: ,,Tja Herr Fischer das ist der Monat. Sie ist neu in der Klasse." ,,Die Namen in der heutigen Zeit werden ja auch immer exotischer....", murmelte der Lehrer. ,,Ich heiße aber April!", klärte ich ihn auf. ,,Nur weil dir dein Name nicht gefällt, brauchst du dir keinen neuen Namen auszudenken!", kam es von Herr Fischer. Er war jetzt schon so alt, dass er gar nichts checkt! Aber er wird mir ja eh nicht glauben! Deswegen beließ ich es dabei.
Wie sich herausstellte, war er Geschichtslehrer und sein Unterricht war todlangweilig. Ohne es zu merken dämmerte ich so langsam weg. Kurz bevor ich einschlief traf mich etwas am Kopf. Sofort schreckte ich hoch und sah mich um. Was war das? Niemand beachtete mich. Doch dann entdeckte ich ein zerknülltes Papier. Neugierig hob ich es auf und faltete es auseinander. ,,Heute um 14:00 Uhr auf dem Pauenhof" stand mit kraggeliger Schrift drauf. Sollte ich da wirklich hin? Ich meine, es könnte ja auch nur ein blöder Scherz sein... Ach ich pack das schon! Wird schon schief gehen! Also nickte ich, um dem Absender zu signalisieren, dass ich kommen würde. Noch den ganzen Schultag über rätselte ich, von wem die Nachricht geschrieben wurde. So vergingen auch die letzten Schulstunden.
Unschlüssig stand ich da. Sollte ich jetzt nochmal nach Hause? Nein würde sich sowieso nicht mehr lohnen. Damit ich etwas produktives machen konnte, machte ich meine Hausaufgaben so lange, während ich wartete. Gerade hatte ich die Matheaufgaben fertig, da hörte ich Schritte hinter mir. Ich drehte mich um und da standen sie! Marc und Julien. ,,Also was ist jetzt?", gab ich interessiert von mir. ,,Nun ja wir wollten dir nur Bescheid geben, dass wir dich zwar nicht hassen, aber wir werden uns nicht mit dir abgeben.", fing Marc an und Julien setzte fort: ,,Da du ja unbeliebt in unserer Klasse bist. Tut mir leid, aber es ist nunmal so. Wir haben uns entschieden trotzdem was mit dir zu machen. Bei geheimen Treffen." ,, Nein Danke! Euer Mitleid brauche ich nicht.", lehnte ich ab. ,,Gut. Du hast dich entschieden. Jetzt bist du auf dich allein gestellt.", behauptet Marc. Ohne ein weiters Wort verließen sie das Gelände.
Ich finde jemand besseren. Jemanden der mich so akzeptiert wie ich bin. Heute ist der Tag gekommen, wo ich mich auf diese Suche begebe. Auf die Suche nach einem wahren Freund. Trotzdem tut es echt weh, von seinem Cousin so verraten zu werden. Schon wieder bemerkte ich die Tränen in meinen Augen. So ging ich heulend durch meine neue Heimat und lief nach Hause. Meine Tränen wischte ich mit dem Ärmel meines Pullis weg, dann klingelte ich. ,,Hallo April. Komm rein es gibt schon Essen.", verkündete mir meine Stiefmutter richtig fröhlich. Bäh! Bei so viel Fröhlichkeit könnte ich kotzen! ,,Toll! Darauf freue ich mich ja soooo sehr. Sieht man mir sicherlich an.", äußerte ich mich sarkastisch. ,,Naja es geht. Ach egal los setze dich doch!", forderte mich Giselle, meine Stiefmutter auf. Sie hat es doch nicht ernsthaft ernst genommen? Doch das hatte sie.
Genervt pflanzte ich mich auf einen Stuhl im Esszimmer. Mein Vater saß auch am Tisch. ,,Hallo April und wie war dein Tag an der neuen Schule?", begrüßte er mich. Selbstverständlich hätte ich ihm die Wahrheit erzählen können...von wegen:
Läuft bei mir! Zwar rückwärts und Bergab, aber läuft!
Nur die Lüge tut doch weniger weh. Also für mich eher nicht, aber für ihn. Er sollte sich nicht mit meinen Problemen vollschlagen. Bestimmt hatte er auch welche. ,,Ja ganz cool", informierte ich ihn. An meinen Worten hörte man schon heraus, dass irgendetwas nicht stimmte, aber als er was sagen wollte, kam ein blondes Mädchen in den Raum. Na toll! Sie hatte ja grade noch gefehlt! Es war meine hinterhältige und hinter dem Rücken meines Vaters böse Stiefschwester Marie. Kurz gesagt, wäre sie auf Hogwarts, würde sie ins Haus Slytherin kommen. ,,Hey Dad! Hi Schwester!" Das ,,Schwester", sagte sie arrogant und gelangweilt. ,,Hey Marie! Und wie war die Schule?", trällerte ich gespielt nett, während sie sich neben mich niederließ. ,,Gut...", plapperte sie, doch dann flüsterste sie mir zu: ,,Zu mindestens besser als bei dir, Monat!" Woher hatte sie das jetzt? Sie war doch eine Stufe unter mir! Ist das da jetzt schon angekommen? Hämisch lächelte sie von wegen: ,,Tja ich wusste schon immer, dass ich besser als du bin." Dazu etwas zu sagen traute sie sich aber nicht, da sie sich es nicht mit meinen Vater verspielen wollte. Dieser tat nämlich sehr viel für sie. Finanziell versteht sich. Manchmal frage ich mich, ob Giselle ihn sogar nur des Geldes wegen geheiratet hat. Möglich wäre es. Nur will ich meine Vermutung nicht aussprechen. Nach dem Tod meiner Mutter, hatte ich ihn selten so glücklich gesehen, wie er es jetzt ist. Darum möchte ich ihm das auch nicht kaputt machen.
Wo ich gerade bei Giselle bin...hatte sie nicht gesagt, dass es Essen gibt? Verwundert ging ich in die Küche um nach ihr zu sehen und sah etwas katastrophales, als ich näher zu ihr lief.
Sie sah gerade auf ihr Handy und ich wollte ja auch nicht schauen, aber nun ist es passiert. Und die Nachricht die sie geöffnet hatte ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. ,,Hey Baby, war schön mit dir letzte Nacht. Das müssen wir unbedingt wiederholen." Wäre die SMS von meinem Vater gewesen, wäre ja alles noch schön und gut, aber die Nachricht war von einem Typ namens Holger. Holger, so hieß der beste Freund meines Vaters. Kann es sein, dass.... ,,Was machst du da?", flüsterte Giselle aufgebracht. Sie will also kein Aufsehen erregen. ,,Das gleiche könnte ich dich fragen. Wie kannst du Dad das nur antun?", konterte ich wütend. ,,Er ist eben nicht mehr mein Fall! Wehe du plauderst das aus! Dann Gnade dir Gott! Außerdem willst du ja, dass dein Vater immer noch glücklich ist. Deswegen schweigst du! Kapiert?", zischte sie. Also ist es wirklich so. Giselle hatte meinen Vater betrogen! Eingeschüchtert nickte ich.
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Oh oh!
Arme April! Was würdet ihr jetzt tun?
Sagen oder doch nicht?
Naja auf jeden Fall danke, dass ihr diese Geschichte lest😘
Lg Sweetystar160

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