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„Zayn?" Liams Hände werden schwitzig, als er Zayn vor seiner Haustür erblickt.

Zayn sieht besser aus denn je. Seine Haare sind gestylt, sein Bart ist in der richtigen Form, seine Hände hat er in den Hosentaschen vergraben. Er schaut erst auf Liam, dann wieder auf den Boden vor sich.

Liam hat einen offnen Mund und er will etwas sagen, aber die Wörter kommen einfach nicht raus. Er kriegt wortwörtlich keinen Ton heraus, als Zayn wieder direkt in seine Augen sieht.

„Hi Liam", sagt Zayn und scharrt etwas mit einem Fuß, um sich abzulenken.

„Zayn", murmelt Liam immer noch fassungslos und schüttelt den Kopf.

„Darf ich rein kommen? Ich weiß, du hast wahrscheinlich viel zu tun, aber... ja, vielleicht hast du Lust zu reden oder so etwas?", knirscht Zayn blubbernd und versucht seine Nervosität aus seinem Gesicht zu halten.

Liam nickt und tritt zur Seite, er öffnet die Tür einen Deut weiter und lässt Zayn in seine Wohnung spazieren.

Es fühlt sich so heimisch an. Zayn hier zu haben. Hier mit ihm zu sein.

Liam merkt jetzt, dass Zayn blasser ist. Sehr blass sogar und er sieht fertig aus. Augenringe, herunter gezogene Mundwinkel und Denkfalten in der Stirn.

Ja, Zayn ist nun einmal so. Er denkt viel nach, aber noch nie sah er so heruntergekommen aus, gibt Liam in Gedanken zu.

Zayn holt tief Luft. Sie setzen sich auf Liams Couch und Liam sitzt viel zu weit weg für Zayns Geschmack, aber vielleicht, denkt sich Zayn, denkt Liam, dass er nicht näher an ihm sitzen soll.

„Was... Ich meine, ich freue mich dich hier zu sehen, aber als wir uns das letzte Mal trafen, hast du deinen Standpunkt deutlich gemacht..." Liam streicht sich die zotteligen braunen Haare aus dem Gesicht und seine Augen suchen das Zimmer nach Unordnung ab. Zayn hat es schon immer gehasst, dass er so unordentlich ist.

Leider ist Liams Wohnung immer unordentlich.

„Ich habe mich von dir getrennt, weil ich das nicht mehr länger mitansehen konnte. Du hast Sophia betrogen und..."

„Aber mit dir", wirft Liam etwas zornig ein. Die Wut und der Lernstress befallen ihn gleichzeitig und er rauft sich in den Haaren.

„Trotzdem, Liam. Ich habe gesagt, dass wir nicht zusammen sein können, wenn du und Sophia noch liiert sind."

Liam ist verwirrt, starrt Zayn nun ohne Scheu an. „Was machst du dann hier?"

„Ich dachte wir könnten vielleicht..."

Es klingelt.

Liam seufzt. „Ich geh da nicht ran", sagt er Zayn und schenkt der Freisprechanlage in der Nähe seiner Tür nur einen genervten Blick.

Zayn ist Liams Unhöflichkeit gewöhnt. Er ist es gewohnt, dass er Liams Allerheiligstes ist.

„Ich dachte wir könnten", setzt Zayn erneut an und wird ein zweites Mal von der Klingel unterbrochen.

„Haut ab", brüllt Liam unkontrolliert, als würde ihn jemand hören (außer Zayn).

Zayn muss leicht grinsen, wird jedoch wieder ernst, als sich Liam wieder zu ihm wendet. „Was wolltest du sagen?"

„Ich wollte sagen, dass..."

Man hört Schritte im Treppenhaus und dann klopft es.

Liam grummelt Gemeinheiten vor sich hin, steht missmutig auf und reißt die Tür auf.

Vor ihm stehen Harry und Louis.

Nein, bitte nicht Louis. Liam ist schon mit Zayn genug verzweifelt.

doll | larry ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt