Kapitel 2

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Ich wurde am nächsten morgen von dem leisen Zwitschern der Vögel geweckt. Komisch wo es doch bereits September war. Ich stand auf und ging ins Badezimmer. Ich hatte es wieder einmal geschafft das ich meine Haare völlig durcheinander gebracht hatte. Meine Bürste lag im Schrank, ich holte sie und bürstete erstmal meine langen, braunen Haare. Danach ging ich duschen. Ich zog mir eine Jeans und einen schwarzen Pullover an und schminke mich ein bisschen.

Meine Mum wartete schon mit dem Frühstück auf mich. "Guten Morgen, Schatz! Vergiss nicht dass wir heute ins Möbelhaus wollten! Achja und ich muss noch bei den Wohnzimmers schauen. Du kannst in der Zeit was anderes machen." Man, ich wollte nicht ganz alleine rumlaufen. Vielleicht ja Katy mit! Wir kannten uns zwar erst seit gestern aber sie scheint für alles zuhaben zusein. Also fragte ich ob sie mitkommen dürfte. "Klar, aber ich muss das noch mit Barbara, ihrer Mutter, absprechen. Sonst gerne!"

Juhu das bedeute ich hatte Unterstützung dabei! Ich beschloss gleich rüber zugehen und nachzufragen. Ich zog mir schnell Schuhe und eine Jacke über und rannte die 10 Meter rüber. Ich klingelte und sofort machte mir Mrs Jones auf. Sie lächelte als sie mich erblickte. "Hi Lea! Katy ist oben, du kannst rauf!" Ich nickte dankbar und rannte rauf zu Katy's Zimmer. "Herein", sagte eine bekannte Stimme als ich anklopfte. Als ich reinkam drehte sich Katy zu mir um und begann zulächeln bei meinem Anblick. "Ahm Hi! Ich wollte fragen ob du Lust hast mir meiner Mum und mir zu einem Möbelhaus zufahren? Ich brauch noch ein Zimmer. Und alleine ist das so langweilig." Sie lachte ungläubig. "Und deswegen kommst du extra rüber? Warte ich gebe dir meine Nummer dann kannst du mich anrufen! Und ja klar komm ich mit!" Sie gab mir ihre Nummer und ich schickte ihr eine Nachricht damit sie auch meine hatte. Danach rannte ich wieder rüber. Katy hatte gesagt sie würde in einer halben Stunde bei uns drüben sein. Ich erzählte es meiner Mum und lief in mein Zimmer.

So, jetzt hatte ich noch Zeit meinem Bruder eine Email zuschreiben. Ich erzählte ihm vom dem Haus, Katy und der Situation und wie ich mich schon auf ihn freute. Ich hoffte er schrieb bald zurück. Ich schließ meinen Laptop und schaute auf meine Uhr. Shit, schon so spät! Ich rannte runter und zog mir schnell wieder Schuhe und Jacke an. Als ich nach draußen sah ich bereits Katy in unserem Auto sitzen und meine Mum redete mit ihr. "Ah Lea da ist du ja! Kannst du nachher Katy's Rollstuhl rausnehmen und ihr helfen? Ich muss leider dann gleich weg weil ich noch zur Bank muss und dann macht schon so spät zu. Du weißt ja Samstag.", sagte meine Mum während sie ins Auto einstieg. Ich verdrehte die Augen und stieg hinten zu Katy ein. Wir fuhren gerademal 15 Minuten. Mitten in der Fahrt fiel mir auf das wir eigentlich gar kein Auto hatten. "Mum? Wieso ist unser Auto schon da?" "Ja das ist eine lustige Geschichte! Die haben sich doch nicht verspätet wie sie dachten." "Wow, Mum extrem lustig.", sagte ich sarkastisch. Sie grinste und sahe mich durch den Rückspiegel an. "Nicht frech werden, Madame!" Ich warf ihr einen Kuss zu und sie grinste weiter.

Als wir an dem Möbelhaus angekommen waren, sprang ich aus dem Auto und holte den Rollstuhl aus dem Kofferraum. Meine Mum war schon zur Bank gerannt. Ich kreigte das verdammte Ding nicht auseinander. Ich bekam Panik. "Lea? Alles Okay? Brauchst du Hilfe?", hörte ich Katy's Stimme aus dem Auto. "Nein geht schon. Das blöde Ding will nur nicht aufgehen.", sagte ich kramphaft. "Wenn ich könnte würde ich dir helfen aber sorry." Sie lachte und ich kicherte hysterisch. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinem Rücken. Ich drehte mich um und sah einen gutaussehenden Typen vor mir stehen. Ziemlich muskulös und lächelnd. "Ahm, soll ich dir helfen? Ich kenn mich da aus. Meine Schwester sitzt auch im Rollstuhl.", er lächelte mich aber ich reagierte nicht. Ich war noch ganz aus dem Häuschen. "Ähm, ja klar, danke. Meine Freundin sitzt im Auto. Also ich meine nicht statt dem Rollstuhl sondern weil sie einfach da drin sitzt." Gott was redete ich da für einen Blödsinn. Der Typ lachte nur und öffnete den Rollstulh mit einer einfachen Handbewegung und fuhr damit zu der offenen Tür. Ich hörte die beiden kurz miteinander reden und zurück kamen eine über beide Ohren lächelnde Katy und grinsender Typ.

"Ich bin übrigens Josh. Nett euch beide kennen zulernen!" "Ich bin Katy und das da ist Lea.", sie grinste nun auch. "Lea? Alles okay mit dir? Musstest wohl zurück stecken, was? Tja du kannst halt auch nicht alles." Die beiden lachten und ich lachte mit. Nein das war es nicht. Ich war perplex weil ich noch nie zwei perfekt füreinander geschaffene Menschen gesehen hatte. Die zwei passten zusammen wie niemand den ich kannte. Ich stand nur da und starrte sie nur an. Sie lachten immer noch und hatten über irgendwas geredet aber ich hatte nicht zugehört. Plötzlich waren die beiden wegfahren. Aha, der Typ ging jetzt also mit uns einkaufen? War ja interessant. Das würde ich Katy heimzahlen. Einfach so einen Typen von der Straße mitzunehmen. Ich grinste und rannte um sie einzuholen. Sie schienen sich prima zu verstehen.

Wir schlenderten durch die verschiedeten Abteilungen und redten über Josh. Er kam aus England und war Drummer bei einer Band. Plötzlich schien ihm einzufallen dass er dringend losmusste und aufeinmal war er weg. Katy war ganz traurig. Tat mir richtig leid für sie. Aber egal, wenigstens konnten wir uns jetzt wieder auf Hauptthema konzentrieren. Mein Zimmer. Schon bald fanden wir eine echt schöne Einrichtung. Fast alles in weiß gehalten und sonst noch so ein paar Farbakzente. Ich entschied mich für das und rief meine Mum an, das wir uns verabreden konnten wo wir uns treffen sollten. Katy und ich sollten in die Kinderbateilung kommen. Was machte sie denn da?! Aber egal.

Wir fuhren mit dem Lift zwei Stockwerke nach oben und suchten nach meiner Mum. Schließlich fanden wir sie redend mit einer jungen Frau mit lila stichigen Haare. Als die beiden uns erblickten lächelten sie. "Ah, Also das ist meine Tochter Lea und ihre Freundin Katy. Und das ist Louise. Lea ich hab dir eh schonmal von ihr erzählt? Die Make-up Artistin."

Louise gab und ihre Hand. "Bitte nennt mich Lou." Sie zwinkerte uns zu. "Und Lea ich habe gehört du bist auf der Suche nach einem Job? Naja ich hätte vielleicht eine Stelle frei. Aber nur wenn du willst!"

Ich sah sie ungäubig an. Oh mein gott? War das ihr ernst? Ob ich WOLLTE? Natürlich wollte ich! Innerlich schrie ich vor Freude. "Klar will ich!!!" schrie ich schon fast und umarmte Lou. Meine Mum lachte. "Gut ich werde dann mal zu euch vorbeischauen? Vielleicht nächste Woche. Muss schauen wann ich Zeit habe." Sie nickte uns nochmal zu, verabschiedete sich und ging weg. Pötzlich lief ein kleines Mädchen in ihre Arme. Oh, sie hatte eine Tochter! Die war ja süß. Ich lächelte und wir gingen. Wir bestellen mein Zimmer und fuhren wieder nach Hause. Katy durfte noch ein bisschen zu uns. Wir setzen uns ins Wohnzimmer und redeten über Josh. "Ich hab nicht mal gefragt wie er mit Nachname heißt oder um seine Nummer.", sagte sie niedergeschlagen. "Vielleicht treffen wir ihn nochmal?", sagte ich hoffnungsvoll. "Nein, glaub eher nicht nicht. Er hat gesagt er geht nicht so gern raus und schon gar nicht einkaufen. Keine Ahnung wieso..." Oh, okay das war etwas anderes. Ich wollte sie irgendwie aufmuntern und beschloss mit ihr Spagetthi zukochen. Wir hatten sowieso große Hunger und Mum freute sich auch wenn sie nicht kochen musste. Es hatte schon längst zu dämmern begonnen. Wir suchten die Nudeln heraus und machten eine Tomatensauce dazu. Wir hatten die Spagetthi leider ein bisschen zu früh rausgenommen und sie waren noch leicht fest aber man konnte sich nicht die Zähne ausbeißen. Katy deckte den Tisch währen ich die Tomatensauce noch abschmeckte.

Wir stellten alles auf den Tisch und aßen zusammen. Es schmeckte nicht wie bei einem Profikoch aber wir hatten Spaß beim kochen und ich hatte Katy auf andere Gedanken gebracht. Nachdem Essen beschloss sie nach Hause zugehen. Ich begleitete sie noch hinüber. Ich hatte Angst das was passiert. Ich meine sie kann sich nicht wirklich wehren und ist hilflos. Wir verabschiedeten uns und bereten noch kurz ob wir uns morgen treffen könnten. Aber Katy fuhr mit ihren Eltern und ihrem Bruder wo hin. Dann hatte ich morgen Zeit die Gegend ein bisschen zu erkunden oder ich bleibe den ganzen Tag im Bett und chille. Ich ging in mein Zimmer und checkte meine Emails. Mein Bruder hatte geantwortet. Er sagte es gehe ihm gut und das er sich auch schon freue. Er könnte morgen mit mir skypen. Bei uns wäre das dann um 10 Uhr. Ja endlich wieder seine Stimme hören. Ich zog mich um, schminke mich ab und kuschelte mich ins Bett. Mit meinem Bruder im Kopf schlief ich ein.

Half A Heart Without youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt