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Langsam öffnete ich widerwillig meine Augen und sollte eigentlich aufstehen, um den Wecker auszuschalten, doch ich blieb einfach liegen. Starrte an die Decke, mit leerem Blick. Ich war leer. Ja, ich war schon immer leer gewesen, seit dem Vorfall vor 5 Jahren war es so, als würde das Leben aus mir herraus laufen. Wenn ich ein Gefäß gewesen wäre, so hätte man wahrscheinlich sagen können, dass der Tod meiner Eltern und engsten Feunde damals ein tiefes Loch in mein gerissen hat, ich buchstäblich zerbrach. Auch die Jahre danach, sie zerschmetterten mich endgültig. Ich seufzte schwer.
Nein, nicht ganz. Als ich dann, nach 4 Jahren, ihn kennen gelernt habe, war es so gewesen, als hätte jemand die Scherben aufgesammelt, wieder zusammen gesetzt und die leere Hülle mit Zuneigung, Zertlichkeit und Liebe gefüllt. Er hatte mir Sicherheit und Trost gegeben.
Nie hätte ich gedacht, dass er derjenige sein würde, der mit einem Hammer wieder kam und mich in noch kleinere Stücke zerschlug. Den mühsam eingebetteten Inhalt mit einem Mallehrte und nur noch Scherben zurück lies.
Ich seufzte noch einmal schwer, bevor ich meinen Oberkörper mit Beinen über die Bettkannte lehnte und ich mich leicht abstützte.
Ja, so ist es gewesen, gewesen Rose. Denk einfach immer daran.: DU hast dich von IHM getrennt und nicht anders herrum. DU hast dir GESCHWOREN ihn zu VERGESSEN, also hör auf in der Vergangenheit zu leben und konzentrier dich auf das Hier und Jetzt!
Also gab ich mir endlich eienen Ruck und erhob mich schwerfällig von der Bettkante um auf den Wecker zu schlagen. Noch eine Stunde, dann musste ich zurück in der Klinik sein.
"Hey, alles in Ordnung?"
Überrascht drehte ich mich um und sah wie immer mit ausdrucksloser Mine in das Gesicht von Jace, meinem Kollegen. Wir saßen gerade mit meinem Sanitätsteam in der Kantine und Jessy und Markus unterhielten sich, keine Ahnung worüber.
Jace musterte mich nur skeptisch und besorgt, als ich einfach "Nein, es ist alles in Ordnung" antwortete.
"Sicher?"
Genervt lies ich zischend die Luft aus der Nase und zog eine Augenbraue hoch.
Seit ich meinen Ex verlassen hatte, hatte ich eigendlich keine Bekanntschaften außerhalb der Arbeit gepflegt, und selbst meine Kollegen waren, im Grunde genommen nicht mehr, als gute Bekannte. Und so sollte es auch bleiben.
"Hör auf dir sorgen zu machen und konzentrier dich besser auf deine Aufgaben. Im Gegensatz zu mir hast du deine Ausbildung noch nicht abgeschloßen, und wenn du nicht bestehst, muss ich mir einen neuen Azubi suchen, und da ich darauf noch weniger Lust hab, muss ich jetzt aufpassen, dass du dein Stipendium nicht in den Wind schießt, also hör auf, mir auf die Nerven zu gehen und lern weiter."
"Außerdem würdest es meinem Ruf ne' ziehmliche Delle verpassen, wenn derjenige, dem ich eine Empfehlung wegen seines Fleises und Inteliegenz gebe ,sein überall begehrtes Stipendium versaut", fügte ich noch in Gedanken dazu.
Ungläublig sah er mich an und auch von der Seite spürte ich ungläubige Blicke auf mir.
"Was ist denn?!", fragte ich genervt in die Runde und sah, wie sich die Augen der anderen weiteten, während ich mir soviel Salat wie möglich auf die Gabel stach.
"Nein...", stotterte Markus daraufhin ungläubig, "es ist nur..."
"Du hast nochnie soviel am Stück geredet. Naja, außerhalb eines Einsatzes", beendete Jessy seinen Satz und sah mich weiterhin ungläubig an, während ich weiter aß und die Gabel noch einmal über den nun leeren Teller fahren lies.
Ich wollte gerade ansetzten, als unsere Pieper alle gleichzeitig los gingen, weshalb ich mir noch schnell die Gabel in den Mund schob und zusammen mit den anderen meine Sachen in Eile wegbrachte und zu den Wagen rannte. Auch wenn es hart klingen mag, doch ausnahmsweise war ih mal froh, dass ein Einsatz rein kam.
Einige Stunde später betrat ich vollkommen erschöpft meine Wohnung und hängte Tasche und Jacke an die Harken. Erst ein Auffahrunfall mit mehreren Schwerverletzten, dann ein Brandt und zum Schluß noch eine Hochschwangere, die im Krankenwagen entbunden hat. "Puh...". ICh atmete erleichtert aus und ging in Richtung Bad. Doch mein knurrender Magen änderte meinen Kurs in Richtung Küche.
Während ich meine Dosensuppe aß, sah ich mich in meiner Wohnung genauer um. Es sah wirklich übel aus. Wie lange ich wohl nicht mehr geputzt habe? Keine Ahnung, aber es war mir auch egal. In den nächsten Tagen hatte ich ja genug Zeit dazu.
Mir war meine Arbeit so wichtig geworden, dass meine Vorgesetzten mich dazu gezwungen hatten Urlaub zu nehmen, um die ganzen Überstunden abzubauen, die sich angehäuft hatten. Ich hatte es gar nicht bemerkt, und um ehrlich zu sein hätte es mir auch nichts ausgemacht, so weiter zu machen wie bisher.
Ich meine, was sollte ich die nächsten verdammten 2 Wochen denn tun?
Freunde hatte ich nicht. Lesen? Hab keine neuen Bücher, und noch weniger Lust nach draußen zu gehen und mir welche zu kaufen. Fernsehmarathon? Ja, wieso eigendlich nicht? Mein Vorrat an Nahrungsmitteln reicht locker 4 - 5 Tage, also konnte ich dann ja auch in einem Zug noch shoppen gehen.
... Gott, wie kann ich das auch nur in Erwägung ziehen? Ich hasse shoppen. Ich HASSE es. War schon immer so und wird auch immer so bleiben. Ich hab noch nie verstanden, wie es Leute mögen können stundenlang in irgendwelchen Geschäften herrum zu hängen und immer nur Stoff an zu starren.
Aber anderer seits wären neue Klamotten auch nicht so schlecht. Ich meine ich hab, wenn es hoch kommt genug Sachen um 10 Tage hintereinander mein komplettes Outfit einmal zu wechseln. Also 10 Mal T-Shirts, Pullower, Jeans, Unterwäsche, Mäntel, 5 Mal Tops eine Jogginghose und 3 Paar Schuhe.
Ach is ja auch egal, mir wird schon was einfallen, solange sind 14 Tage nun auch wieder nicht.
Nach einem Abstecher in mein Schlafzimmer ging ich dann noch duschen und zog mir ein Top und die Jogginghose an und ging mir, die tailienlangen, glatten, braunen Haare mit einem Handtuch abtrocknend in Richtung Wohnzimmer, als ich wie erstarrt im Türrahmen stehen blieb.
Ein ca. 1,80m großer, brunhaariger Mann stnd zwischen meiner Couch und Couchtisch und sah mich aus trüben grau-blauen Augen an, die Hände lässig in die Hosentaschen seiner Bluejeans gesteckt.
Ich kannte ihn viel zu gut und wusste, dass, wenn er hier war, auch er nicht weit sein konnte.
Wie hat er mich nur gefunden? Ich hab doch alle Spuren verwischt!
Er schien mein Entsetzen zu bemerken, denn durch seine emotionslose Facade schimmerte nun eine Mischung aus Mittleid und Reue hindurch.
Als er schließlich einen Schritt auf mich zu machen wollte, löste ich mich aus meiner Schockstarre und rannte Richtung Tür, doch wie zu erwarten, vergeblich.
Ohne realiesiert zu haben, wie er mich überholt hatte, stand er plötzlich vor mir und ich lief direkt gegen seine harte Brust, an der ich abprallte und nach hinten auf den Boden fiel.
Wieder sah er mich mitleidig an und ging langsam auf mich zu, als ich auf dem Hintern immer weiter zurück rückte, bis ich an eine Wand stieß und meine AUgen sich mit Tränen füllten.
"Bitte Alex, nicht", flehte ich mit schwacher Stimme.
Er ging vor in die Hocke und sah mir in die Augen, aus denen die ersten Tränen floßen. Die ersten von vielen, die ich noch vergissen werde.
"Verzeih mir Rose, aber ich kann nicht...", brachte er noch rau hervor, bevor er seine Hand über mein Gesicht legte und alles schwarz wurde.
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Lost in You
Hombres LoboWieso? Wieso tust du mir immer wieder weh? Wieso kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen? Wieso kannst du nicht einfach aus meinem Leben verschwinden. Nie wieder zurück kommen? Nein, diesen Gefallen würdest du mir wahrscheinlich nicht tuen oder...