Hermine Granger - Fred Weasley

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Hallo Fred!

Du fragst dich jetzt gerade sicher, warum ich dir schreibe. Nun, vermutlich weil ich deine Hilfe brauche. Jetzt musstest du wahrscheinlich lachen. Was will ich, Streberlein denn mit der Hilfe des Scherzekönigs von Hogwarts? Aber Spaß bei Seite.

Es geht um George. Du kannst dir jetzt vielleicht denken, um was es geht. Seit dem du weg bist, erscheint ihm jeder Spiegelblick als Qual, aber das ist noch nicht mal das Schlimmste. Ich weiß nicht, ob du es gesehen hast, aber seine Unterarme sehen grauenhaft aus.

Weißt du, ich habe nie gedacht, dass George Weasley, Rumtreiber zweiten Generation, jemals etwas so Trauriges widerfährt, dass er beginnt sich zu ritzen.

Ich war bei euch im Fuchsbau, zu Besuch. Als ich an seinem Zimmer zu Ron hoch wollte, habe ich Schluchzen und Keuchen gehört. Ich hatte Angst, und habe die Tür mit erhobenen Zauberstab aufgestoßen. Da stand George und hat mit einem Messer sich die Handgelenke aufgeschlitzt. Er hat mich mit tränenverschleierten Augen angesehen und sein ganzer Körper hat gezittert. Seine Kleidung und die Bettwäsche war voller Blut.

Ich habe den Stab fallen gelassen und ihm dann vorsichtig das Messer aus der Hand genommen. Er hat wie paralysiert zugesehen. Dann habe ich ihm die Hände geheilt und verbunden.

Verstehst du, warum ich mir so um ihn Sorgen mache? Er war bereit, seinem Leben ein Ende zu bereiten, aus dem Grund, dass du gestorben.

Er isst und trinkt seit Tagen nichts mehr. Ich stehe kurz davor, ihn dazu zu zwingen, etwas zu essen. Er ist wahnsinnig abgemagert, man sieht die Knochen überall raus stechen.

Ich bitte dich aus tiefsten Herzen, bitte, bitte [wegen Tränen nicht leserlich] für deinen Bruder. Erscheine [wegen Tränen nicht leserlich] meinetwegen als Geist und sage ihm, dass er aufhören soll. Hauptsache, du machst irgendwas. Bitte.

Deine Hermine

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