Die Beschützer des Flügels (2) 1/5

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(...)"Es gibt kein zurück."

"Mala, wir haben nicht gewollt, dass der große Beschützter entführt wird", versuchte Hicks Mala zu überzeugen. "Wir wussten nicht das Viggo uns hier haben wollte. Wir dachten er wollte uns von der Insel fern halten." Mala sah ihn mit funkelnden Augen an. "Warum sollte ich dir auch nur ein Wort glauben? Wegen euch wird unser ganzes Dorf zerstört werden." Hicks musste sich, seine Freunde und die Drachen unbedingt heil hier raus bringen." Wenn wir wirklich Drachenjäger währen, warum reiten wir dann auf ihnen und beschützten sie? Du hast gesehen, dass unsere Drachen zu uns halten. Warum sollten sie das tun, wenn wir gegen sie sind?" Hicks sah Mala herausfordern an. "Wie ich schon sagte-" antwortete sie, "-du bist ein Geheimnis. Ich werde euch noch nicht töten. Ein Schwerthieb währe viel zu schmerzlos und schnell. Ihr verdient keinen schnellen Tod," Und an die Wachen gewannt fügte sie hinzu: "Sperrt sie weg und ihre Drachen auch, getrennt natürlich, damit sie keinen Fluchtversuch unternehmen können, tut ihnen aber nichts. Die Drachen werden nur solange eingesperrt, bis ihre Reiter ihre gerechte Strafe erhalten haben. Evakuiert das Dorf. Bringt alle die nicht Kampffähig sind zu den Boten. Die Drachen aus dem Nest werden auf einer anderen Insel in Sicherheit gebracht. Der Rest kommt mit mir zu unserer Flotte. Wir suchen die Drachenjäger und hohlen unseren Drachen zurück. Benachrichtigt alle. Bei Morgengrauen brechen wir auf." Sie drehte sich wieder Hicks zu. "Ihr habt euren letzten Drachen gejagt."

Die Insebewohner hatten Hicks und seine Freunde wieder in das Verließ gesperrt, in dem sie auch das letzte Mal waren, nur das sie damals noch eine Chance hatten sich mit den Beschützern des Flügels zu verbünden. Die Zelle war aus groben Stein geschlagen und das einzige Licht kam von der Luke in der Decke. Fischbein saß in einer Ecke und redete sich ein, dass alles gut werden würde, die Zwillinge schlugen mit ihrem Schädel gegen den Stein, Hicks wollte gar nicht wissen wieso, Rotzbacke erzählte allen die es hören wollten, oder auch nicht, dass er sie befreien würde, da er ein Jörginson sei und ein Jörginson niemals unter geht. Zusätzlich versuchte er noch Heidrun zu trösten, auch wenn sie nicht so aussah als ob sie das nötig hätte. Astrid saß neben Hicks und hatte die Stirn in Falten gelegt, was bedeutete, dass sie nachdachte. Hicks stieß Astrid mit dem Fuß an. "Wir kommen hier schon raus." Hicks wusste, dass er nicht sehr zuversichtlich klang. Heidrun, die mitgehört hatte fragte: "Wie denn Hicks? Marla will das wir sterben, qualvoll, und wir sitzen hier fest, da du nicht wolltest das wir fliehen. Sie haben die Wachen verdoppelt, Astrid und ich schaffen es nicht sie zu besiegen und ihr seid, was das angeht, keine große Hilfe." Sie lächelte entschuldigend. "Ich bin der beste Krieger von ganz Berk. Ich könnte die Wachen auch alleine besiege," mischte Rotzbacke sich ein. "Und warum tust du das dann nicht?" ,fragte Astrid genervt. "Weil ich euch den Spaß nicht vererben möchte. Ich weiß ja, wie sehr ihr das Kämpfen mögt." Rotzbacke ließ seine Muskel spielen und zwinkerte Heidrun zu, diese jedoch verdrehte nur die Augen. Mit einem quietschen wurde die Luke in der Decke geöffnet. Einer von Marlas Untertanen steckte seinen Kopf hindurch. Er hatte einen schwarzen Anzug an, der nur seine Augen freiließ. Fast wie ein Ninja. "Das Urteil ist gefällt." "Urteil?", frage Fischbein mit ängstlich dreinblickenden Augen. "Das Urteil über eure Strafe", klärte er sie auf. "Ihr werdet in einer Sunde erfahren wie es lautet." "Wie was lautet?", fragte Taffnuss, der mal wieder nichts kapiert hatte. "Das Urteil ,du Schafskopf", erwiderte Rotzbacke. "Aha. Jetzt hab ich es verstanden." "Wirklich?", wollte Astrid wissen. "Ja, es wurde ein Urteil über ein Schafskopf gefällt." Astrid stöhnte. "Wir holen euch dann in einer Stunde hier raus, damit das Urteil vollstreckt werden kann." Meldete sich der Ninja Typ und mit diesen Worten verschwand sein Kopf aus der Luke und sie wurde wieder geschlossen. "Hicks, wir müssen was unternehmen, sonst kommen wir hier nicht lebend raus", rief Heidrun aufgebracht. "Ich weiß. Aber ohne unsere Drachen kommen wir hier nicht weg. Wir müssen einfach abwarten, bis sich uns eine Gelegenheit bietet zu fliehen." Er machte eine kurze Pause. "Aber es wird niemand getötet," fügte Hicks mit einem Blick auf Astrids Axt hinzu.

Eine Stunde später wurden Hicks, Astrid, Rotzbacke, Fischbein, Heidrun und Raffnss und Taffnuss zum großen Gerichtssaal gebracht, der eigentlich gar kein Saal war, sondern eine freie Fläche mit einem großen Platz aus Marmor. Viele Säulen mit Figuren drauf umringten ihn. Am Ende stand ein prachtvoller Thron, auf dem Mala saß und auf die Freunde mit kalter Miene hinunter blickte. Sie sah die Freunde einem nach dem anderen an und verkündete mit klarer Stimme: "Volk der Beschützter des Flügels, diese sieben jungen Männer und Frauen haben sich des Hochverrates schuldig gemacht. Sie haben dazu beigeragen den großen Beschützer zu entführen und so das Schicksal unseres Dorfes besiegelt. Als Strafe hat der hohe Rat entschieden die Angeklagten in den Vulkan zu sperren, damit sie das gleiche Schicksal erleiden wie wir und unser Dorf. Ihre Drachen werden selbstverständlich mit den Drachen aus dem Nest auf einer anderen Insel in Sicherheit gebracht. Ist jemand gegen diese Entscheidung?"
"Ja, ich", sagte Rotzbacke panisch. "Ich bin viel zu schön, um diese Welt zu verlassen. Alle würden mich vermissen." Er fuhr sich durch die Haare. Hicks ließ den Kopf in die Hand sinken und schüttelte ihn. So würde das nie etwas werden. Er zog Rotzbacke wieder zurück und trat vor. "Mala, hör zu. Ich verstehe ja warum du uns nicht mehr vertraust, aber wir können euch helfen den großen Beschützer zu befreien. Wir kennen die Drachenjäger besser als jemand anderes." Als er Malas Gesichtsausdruck sah, merkte er wie das geklungen haben muss. "So war das nicht gemeint. Wir kennen sie, weil wir Krieg gegeneinander führen. Jeder von uns wurde mindestens einmal von ihnen gefangen genommen." "Vielleicht sagst du ja die Wahrheit und ihr seid wirklich verfeindet mit den Drachenjägern, aber das bringt den großen Beschützer auch nicht zurück." Das war Malas letztes Wort. Sie wandte sich wieder an ihr Volk. "Die Entscheidung ist getroffen. Bringt sie in den Vulkan!"

Hicks und seine Freunde wurden von den Wachen in den Vulkan getrieben. Ungefähr zweihundert Meter über der Lava stand ein Käfig, der aus dem gleichen Material gemacht wurde, wie die Käfige der Drachenjäger. Drachenfest. "Das ist ja wohl ein Scherz!", Astrid sah die Wachen an. "Nein. Ganz und gar nicht", sagte einer der Wachmänner hämisch. "Da oben werdet ihr eure letzten Stunden verbringen." Sie wurden weiter gestoßen und mussten an den heißen Steinen der Vulkanwand hoch klettern. Als sie am Käfig ankamen, sie kletterten ca. einhundert Meter, waren ihre Hände schwielig und mit Brandblasen übersät. Fischbein konnte sich kaum noch aufrecht halten und stolperte eher in den Käfig, als das er ging. Mit einem letzten Blick auf die Gefangenen verließen die Wachen den schwelenden Krater. Als Hicks nach oben blickte färbte sich der Himmel langsam lila. Der Morgen brach an. Bald würden sie alleine auf der Insel sein. Die Beschützter des Flügels würden in ein Himmelfahrtskommando ziehen und wahrscheinlich nicht wiederkehren. Ein typischer Morgen eben.

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Das war der erste teil meiner Geschichte. Ein zweiter wird bald folgen.

Dragons-Auf zu neuen Ufern-Die Beschützer des Flügels(2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt